HYPOCRISY - Worship
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2021
Mehr über Hypocrisy
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast / Rough Trade
- Release:
- 26.11.2021
- Worship
- Chemical Whore
- Greedy Bastards
- Dead World
- We’re The Walking Dead
- Brotherhood Of The Serpent
- Children Of The Gray
- Another Day
- They Will Arrive
- Bug In The Net
- Gods Of The Underground
Worauf man sich verlassen kann
Peter Tägtgren ist wieder da. Und das weder mit PAIN noch mit seinem sehr erfolgreichen Seitenprojekt LINDEMANN, sondern mit seiner Hausband HYPOCRISY. Mittlerweile sind weit mehr als acht Jahre seit dem letzten Album "End Of Disclosure" vergangen. Eine verdammt lange Zeit, nicht nur im Musikbusiness. Und so durfte man gespannt sein, ob das Flaggschiff aus dem Hause Tägtgren noch genug Feuer auf dem Kessel besitzt, um die einstige Fanschar wieder ins Boot zu holen.
Um es vorwegzunehmen, "Worship" knüpft nahtlos an die bisherigen Schaffenswerke dieser Band an. Bereits beim Opener und Titeltrack lässt sich das sauber nachvollziehen. Nach beschwörendem Akustikintro legt HYPOCRISY einen mörderischen Start hin. Hinkende Vergleiche mit METALLICAs 'Battery' wollen mir in den Sinn kommen. Das etwas sperrige 'Dead World' gehört dann ebenso wie die schleppende Mitteltemponummer 'We’re The Walking Dead' oder das hitverdächtige 'Children Of The Grey' zu den großen Stärken dieser Veröffentlichung. Den absoluten Hammer hat man sich allerdings für den Schluss aufgehoben. 'Gods Of The Underground' ist episch und spannend konstruiert, dazu strapaziert der Track die müden Nackenmuskeln auf das Derbste. Auch wenn bei Weitem nicht alle Lieder auf ganz hohem Level daher kommen, kann HYPOCRISY sich dennoch spätestens hier am Ende zu einem gelungenen Comeback gratulieren.
Tägtgren weiß, wie er seine Songs zu schreiben, zu intonieren und zu produzieren hat. Jeder Ton sitzt, jeder Takt ist exakt das, was man als Fan erwartet. Wie gut, möchte man meinen, denn für experimentelle Geschichten darf der Mann gern auf andere Projekte zugreifen. Hier jedoch bleibt man sich dem Sound und natürlich weites gehend der Alien-Thematik treu. Für Unmut könnte jedoch möglicherweise 'Chemical Whore' sorgen, in dem der Schwede seine eigene klare Position zum aktuellen Pandemiegeschehen darlegt, die vermutlich nicht jedem gefallen dürfte. Dennoch, bei allem Durcheinander in der heutigen Zeit steht HYPOCRISY für Verlässlichkeit. Vielleicht kann "Worship" insgesamt nicht die Top-Positionen im Bandkatalog einnehmen, ein durchweg starkes Album ist es aber allemal.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens