ICED EARTH - Plagues Of Babylon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2013
Mehr über Iced Earth
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media (Universal)
- Release:
- 03.01.2014
- Plagues Of Babylon
- Democide
- The Culling
- Among The Living Dead
- Resistance
- The End
- If I Could See You
- Cthulhu
- Peacemaker
- Parasite
- Spirit Of The Times
- Highwayman
- Outro
Alter Wein in alten Schläuchen
ICED EARTH sendet die Plagen von Babylon in die Welt, um Anfang 2014 an den Erfolg von "Dystopia" anknüpfen zu können. Album Nummer Zwei mit Stu Block am Gesang, ansonsten gab es zwei Besetzungswechsel am Bass und am Schlagzeug, die aber bei der Begleitband von Jon Schaffer noch nie einen wahnsinnig großen Einfluss auf die Musik hatten. Im Interview sagt er dazu lediglich, er habe zwei Profis angeheuert, die es drauf haben. Na wenn das mal nicht nach Leidenschaft klingt. Ein anderer Punkt, der ziemlich wichtig war, ist die Tatsache, dass "The Plagues of Babylon" in drei verschiedenen Master-Versionen auf den Markt kommt. CD und Vinyl bekommen jeweils ein anderes Master, ebenso die iTunes-Version.
Sollte es hier nicht eigentlich um die Musik gehen? Ja, richtig, es gibt 13 neue ICED EARTH-Songs, die auch ein Blinder am Krückstock als solche ausmachen kann. Akkorde, Songaufbau, Backing-Chöre und Riffs - alles unverkennbarer Trademark-Sound. Doch seit den ersten Minuten mit dieser Platte frage ich mich immer wieder, wieso eine Band wie ICED EARTH ein so nichtssagendes und uninspiriertes Album aufnimmt. Stu Block gibt mehr denn je den Barlow-Imitator, die Songs versumpfen beinahe alle im für die Band typischen Stampf-Midtempo und abseits der gängigen Mitgröhl-Zeilen hält sich das Hitpotenzial hier dezent zurück.
"Plagues of Babylon" soll düster und episch klingen. Im Vergleich zu anderen Bands würde ich das auch sofort unterschreiben, aber im Kontext des bärenstarken Backkatalogs sieht man einfach vieles durch andere Augen. 'Among The Living Dead' ist ein gutes Beispiel für die angeführte Kritik. Total lieblos wird hier mit der Riff-Machete der Standard-Dschungel abgeholzt, dass es nur so kracht. Klar, dazu lässt sich prächtig die Rübe schütteln und live wird das neue Material prima funktionieren. Doch immer denke ich an Klassiker wie "The Dark Saga" zurück, wo Jon und Co demonstriert haben, wie man eine gescheite Power-Metal-Platte aufnimmt. Für jeden Song auf "Plagues Of Babylon" gibt es garantiert eine Nummer in der großartigen Diskografie, die stilistisch ähnlich und trotzdem besser ist.
Auch wenn ich gut verstehen kann, dass man an ICED EARTH immer noch seinen Spaß haben kann, ist das neue Werk einer meiner liebsten Bands irgendwie lustlos geraten und nach dem ersten Durchlauf habe ich mich ziemlich oft gelangweilt. Da aber andere Bands beide Hände für so ein Album geben würden und "Plagues of Babylon" insgesamt gesehen immer noch solider Durchschnitt ist, gibt es trotzdem siebeneinhalb Punkte. (Konsequent wären wohl 6.0 Punkte. - PK)
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher