JACK SLATER - Extinction Aftermath
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2010
Mehr über Jack Slater
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Unundeux/Cargo
- Release:
- 26.02.2010
- Pheromon
- Dysthymia
- Martyr
- Funkenflug
- Happy Hour
- Omniscience
- 4 8 15 16 23 42
- Konstrukt
- Resser Frednik
- Extinction Aftermath
<p>JACK SLATER beglücken Fans extremer Mucke mit einer originellen Death/Grind-Keule aus dem Lehrbuch. Hier bleibt kein Nackenmuskel verschont.</p>
Mit "Extinction Aftermath" präsentieren die Deather/Grinder JACK SLATER ihr brandneues Album mit einem neuen Label im Rücken. In Unundeux, einer Plattenfirma befreundeter Bandmitglieder von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE, haben JACK SLATER nun eine neue Labelheimat gefunden.
JACK SLATER haben weiter an ihren kompositorischen Fähigkeiten gefeilt und führen die musikalische Linie des starken Vorgängeralbums "Blut/Macht/Frei" in verfeinerter Form fort. Insgesamt wird viel Abwechslung auf dem 37-minütigen Silberling geboten. Bereits die vorab bei MySpace online gestellten Stücke 'Pheromon' und das wahnwitzig ballernde 'Dysthymia' kündeten Großartiges an. Und diese Appetithappen versprachen wahrlich nicht zu viel. Breaklastig und brutal tritt 'Pheromon' intensiv und voller spieltechnischer Raffinessen gewaltig Arsch. Die Gratwanderung zwischen Gefrickel, Groove und Brutalität gelingt JACK SLATER spielend. Es wirbelt, sägt, ballert und die Bassgitarre slappt sogar dann und wann. Hier stimmt einfach alles! 'Dysthymia' setzt noch einen drauf mit unnachgiebigen Blastbeats, die zwar dosiert, aber wirkungsvoll eingeflochten werden. Dazwischen gibt es malmende Gitarrenberge, nervenzerfetzende Hammer-Ons und Tappings, die eine Intensität erzeugen, die mich jedenfalls schwer von Socken haut.
Aber auch im überaus schleppenden Tempo von 'Funkenflug', dessen sehr persönlicher Text von Shouter Horn intensiv gegrowlt wird, zeigen JACK SLATER, dass sie zu den interessantesten Bands des gesamten Genres gehören. Tempomäßig im krassen Gegensatz zu 'Funkenflug' nietet 'Happy Hour' (achtet mal auf den Text!) in einer knappen Minute alles aus der Flugbahn weg. Was für ein Orkan! Für Auflockerung sorgt etwas später das Instrumental '4 8 15 16 23 42' (diese "Lost"-Verneigung verdient einen extra Punkt - PK), das technisch wieder fein aufgezogen wird: leicht vertrackt sägen die Klampfen hier alles kurz und klein...und das in mustergültigem Midtempo. Gegen Ende gibt es recht melodische Leads zu hören.
Bis zum Schlussstück 'Extinction Aftermath', das nur so voller Spielwitz und fantastischen Arrangements strotzt (besonders die melodische Endpassage mit ihrem äußerst starken Schlagzeug-Arrangement und den klasse Gitarrensoli) servieren JACK SLATER auf zehn Stücken Gourmetkost für Extrem-Freaks. Das musikalische Niveau, das die aus Köln stammende Band hier in jeder Sekunde an den Tag legt, beeindruckt auch nach vielen Hördurchläufen nachdrücklich. Im Vergleich zum sehr guten Vorgängerwerk "B/M/F" haben JACK SLATER ihr Liedgut noch packender durchkomponiert. Die Intensität dieses recht kurzen, dafür aber verdammt intensiven Silberlings wird Fans von richtig extremer Mucke so schnell nicht mehr los lassen. Dessen seid gewiss! Sehr interessant lesen sich auch die überaus persönlich wirkenden Texte aus der Feder von Sänger Horn, der eine Vielzahl menschlicher Gefühle wie Verzweiflung über die Last des Alltags, Einsamkeit, Ausgegrenztheit und dergleichen mehr in packenden Texten verarbeitet, die rundum lesenswert sind.
Geziert wir dieses beeindruckende Werk von einem ansprechenden Artwork, das von ABORTED-Sänger Svencho gestaltet wurde. "Extinction Aftermath" wurde klanglich perfekt in den Hertz Studios in Polen von Wojtek und Slawek Wieslawski veredelt. Schon seit längerer Zeit ist mir kein derart intensiver Sound mehr bei um die Ohren geblasen worden.
Leute, greift dieses Scheibchen ab, denn besser kann man extremen Death Metal mit Grindcore-Einflüssen kaum aufziehen! "Extinction Aftermath" muss schon jetzt zu den großartigsten Alben in dieser Sparte im Jahr 2010 gerechnet werden. Dafür gibt es neun höchst verdiente Punkte. Und ich gönne mir jetzt noch eine Runde...
Anspieltipps: Pheromon, Dysthymia, Funkenflug, Happy Hour, Extinction Aftermath
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin Loga