KALMAH - Seventh Swamphony
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2013
Mehr über Kalmah
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Spinefarm (Soulfood)
- Release:
- 14.06.2013
- Seventh Swamphony
- Deadfall
- Pikemaster
- Hollo
- Windlake Tale
- Wolves On A Throne
- Black Marten's Trace
- The Trapper
Huldigt den Sumpfherren!
Weit entfernt von jeder Zivilisation gibt es einen noch düsteren Ort, als es Finnland sowieso schon ist. Genau dort hausen die Herren von KALMAH. Nun gut, sagen wir lieber, da ist die Quelle ihrer Kreativität. Es begann Ende der 90er Jahre, als sich die Gruppe ANCESTOR formierte, die sich dann aufgrund schlechter Resonanz in KALMAH umbenannte. Über die Jahre hinweg drehte sich das Besetzungskarussel ziemlich eifrig und so gibt es von den ursprünglichen Bandmitgliedern nur noch zwei, die die Stellung halten. Dennoch können die Finnen auf bereits sechs Alben zurückschauen, unter denen es auch einige in die heimischen Charts geschafft haben. Der Blick auf das Cover von "Seventh Swamphony" lässt schon erahnen, was wieder auf uns zukommt: Eine düstere Atmosphäre, aggressives Gitarrenspiel und inhaltlich bewegen wir uns wieder im Sumpf herum.
Schon in den ersten Sekunden des Titeltracks wird klar, dass die Herren wieder genau an der Stelle ansetzen, wo sie aufgehört haben. Es bleibt einem nicht die Zeit wirklich hineinzufinden, mal abgesehen davon, dass es kein Intro gibt, denn das Trommelgewitter bricht über einen regelrecht ein. Dadurch wirkt gerade der Anfang ein wenig hektisch, jedoch geht es Richtung Refrain sowohl beim Tempo, als auch kompositorisch gemäßigter zu. Besonders gefällt mir das langsame Gitarrenspiel, das durch seine akutischen Brüder in der Mitte begleitet wird und im Prinzip nur eine kleine Einleitung auf das eigentliche Solo ist. Für 'Dead Falls' entscheidet man sich für ein sehr melodisches Thema, das sich besonders durch die Nutzung des Keyboards auszeichnet. Gerade der Refrain eignet sich für die Liveshows, wenn die Meute den Titel mitschreien kann. Der Vergleich mit ihren Kollegen von CHILDREN OF BODOM (die frühen natürlich) kam mir schon beim ersten Lied in den Sinn, was sich jetzt nur verstärkt. Nichtsdestotrotz eine sehr flotte, geniale Nummer. Wer glaubt das jetzt erst einmal Schluss mit den schnellen Sachen ist, wird beim nächsten Track 'Pikemaster' eines besseren belehrt. Dieser steht den anderen in keinster Weise nach, sondern ist einfach nur ein Beleg dafür, wie viel Herzblut und vor allem Genialität hinter der Band steckt.
Für Abwechslung sorgt dann 'Hollo', dass einzige Stück in dem Sänger Pekka Kokko clean zu hören ist. Ohne schmalzig zu wirken, serviert man hier eine Art Ballade, die es schafft eine wunderbare Plattform zum Träumen anzubieten. Zwischendrin wird es auch wieder schneller und ein Chor, der zum hymnenartigen Gesang anstimmt, ist zu vernehmen. Dennoch kriegt man die Kurve, in dem man das Ende wieder ruhiger ansetzt. Damit ist auch die Pause vorbei, denn 'Windslake Tale' kann problemlos neben den ersten Songs stehen. Bei 'Wolves On The Throne' wird dem Keyboard mehr Freiraum eingeräumt, das an dieser Stelle ein Solo hinlegt, das seines gleichen sucht. Irgendwie scheint der Strom an genialen Nummern kein Ende zu nehmen und auch zu 'Black Marten´s Trace' gibt es nur Positives zu sagen. Wie lässt man nun so ein monumentales Album dann enden? Mit einer verhältnismäßig langsamen Nummer, damit man alle Eindrücke irgendwie verarbeiten kann. 'The Trapper' markiert genau dies für mich und setzt an der richtigen Stelle an, um ein rundes Gesamtbild zu schaffen.
Insgesamt drei Jahre hat es bis zur Fertigstellung von "Seventh Swamphony" gedauert und das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen, denn die Finnen von KALMAH liefern ein extrem starkes Album, das klar und deutig ihre Unterschrift trägt. Zwischen grandioser Gitarrenarbeit, sauberen Screams und kleinen musikalischen Experimenten kehrt der Sumpflord böser denn je zurück!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Hang Mai Le