LIMBONIC ART - Phantasmagoria
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2010
Mehr über Limbonic Art
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Plastic Head (Soulfood Music)
- Release:
- 23.07.2010
- Prologue Phantasmagoria
- Crypt Of Bereavement
- Curse Of The Necromancer
- Portal To the Unknown
- Dark Winds
- A World In Pandemonium
- Flight Of The Minds Eye
- Apocalyptic Manifestation
- Prophetic Dreams
- The Burning Vortex
- A Black Sphere Of Serenity
- Astral Projection
Auch ohne Morfeus gelingt Daemon ein heißes Eisen. So muss symphonisch klingender, kalter Black Metal mit futuristischem Touch klingen!
Knapp drei Jahre nach dem Comeback-Album "Legacy Of Evil" , mit dem das Duo LIMBONIC ART zu begeistern wusste, erscheint mit "Phantasmagoria" nun das zweite Werk nach dem Split im Jahre 2002, der die Folge einer kreativen Durststrecke der beiden Protagonisten Morfeus und Daemon war. Die Entstehung des aktuellen Werkes wurde von einem einschneidenden Ereignis flankiert. Wegen "..Problemen im Hinblick auf die Zusammenarbeit.." hatte sich Daemon dazu entschlossen, LIMBONIC ART als Ein-Mann-Band ohne seinen langjährigen Mitstreiter Morfeus weiterzuführen.
Meine Befürchtungen, dass sich aufgrund dieser personellen Veränderung möglicherweise auch der Sound der Symphonic-Black-Metal-Band signifikant wandeln könnte, bewahrheiten sich glücklicherweise nicht. "Phantasmagoria" knüpft musikalisch weitgehend an das tolle Vorgängerwerk "Legacy Of Evil" an. Auf über 70 Minuten Spielzeit (!) bietet der vorliegende Silberling ohne nennenswerte Schwachpunkte zumeist schnell inszenierten und machtvoll klingenden Black Metal, der durch stets präsente toll, eingebettete Keyboards (vergesst den Schmonz, den manche andere sogenannte "Black-Metal-Band" zusammenschraubt) und einen Drumcomputer. Doch die elektrische Schießbude klingt nicht allzu synthetisch und das Klangbild des LIMBONIC-Sounds ist auch auf dieser Scheibe ein ausgefallendes, leicht avantgardistisches. Die Gitarren sägen auf "Phantasmagoria" wieder im Breitbildformat, obgleich die gelegentlich auffallend Thrash-lastig klingenden Riffs des Vorgängeralbums in dieser Form nicht mehr auszumachen sind. Eine willkommene Auflockerung im Gesamtbild der Scheibe bietet das fast schon Deathdoom-artig klingende 'Dark Winds' mit seinem majestätisch wirkenden, schleppenden Tempo.
Das Ergebnis spricht aus meiner Sicht für sich. 'Curse Of The Necromancer' dringt gnadenlos in die tiefsten Gehirnverästelungen ein und bleibt auch nach vielen Hördurchgängen vehement im Hinterkopf haften. Selbiges gilt für die pfeilschnell inszenierten Tracks 'Portal To The Unknown', 'Flight Of The Minds Eye' sowie das grandiose 'The Burning Vortex'. Diese Tracks stehen für symphonisches, dunkles Schwarzmetall in typischer LIMBONIC ART-Manier. Kalt und futuristisch klingt LIMBONIC ART auch im Jahre 2010 noch, obgleich die hymnenhaften Passagen gegenüber "Legacy Of Evil" etwas zurückgeschraubt wurden.
Fest steht auf alle Fälle eines: Mit "Phantasmagoria" hat Daemon ein tolles neues Album ohne Füllmaterial aufgenommen, das beispielsweise die beiden LIMBONIC ART-Veröffentlichungen "Epitome Of Illusions" (1997) sowie "The Ultimate Death Whorship" (2002) qualitativ hörbar abhängt. Auch wenn "Phantasmagoria" insgesamt nicht ganz die Klasse des Vorgängerwerkes "Legacy Of Evil" erreicht, so wird sicher kein Fan der Band den Kauf dieser Scheibe bereuen, da bin ich mir sicher.
Die Beschreibung "Machtvoller, symphonisch kalter Black Metal mit futuristischem Klangbild" wird bei mir auch weiterhin einen glänzenden Schriftzug als Assoziation vor meinem geistigen Auge hervorrufen: LIMBONIC ART!
Anspieltipps: Curse Of The Necromancer, Crypt Of Bereavement, Portal To The Unknown, Flight Of The Minds Eye, Dark Winds
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin Loga