MANOWAR - Gods Of War
Mehr über Manowar
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Magic Circle / SPV
- Release:
- 23.02.2007
- Overture To The Hymn Of The Immortal Warriors
- The Ascension
- King Of Kings
- Army Of The Dead, Part I
- Sleipnir
- Loki God Of Fire
- Blood Brothers
- Overture To Odin
- The Blood Of Odin
- Sons Of Odin
- Glory Majesty Unity
- Gods Of War
- Army Of The Dead, Part II
- Odin
- Hymn Of The Immortal Warriors
- Die For Metal (Bonus Track)
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich "Gods Of War" tatsächlich kaufen sollte. Zu mies waren die zu hörenden Titel, zu schlecht die Meinungen von Bekannten. Dass das Album am ersten Tag trotz aller zu hörenden Unzulänglichkeiten vorher in den einschlägigen MANOWAR-Foren von hörigen Fans und sich an ihrer Macht berauschenden Admins (die im Iran, Nordkorea oder Simbabwe steile Karrieren hinlegen würden) mit 08/15-Gewäsch in den Himmel gelobt wurde, machte die Sache nicht besser. Trotz allem, am Ende habe ich mir das Album doch noch gekauft.
Und nach mittlerweile fünf Durchgängen (ohne Skip-Taste!) bin ich ratlos. Soll ich lachen, weinen, mich ärgern oder alles zusammen? Und wo anfangen? Vielleicht mal ganz am Anfang: Das Ansinnen, ein Konzeptalbum über Odin zu machen, ist grandios gescheitert. Die Zwischenspiele und Intros haben zwei große Mankos: Zum einen den ziemlich unfähigen Sprecher, der mal gar nichts kann, zum anderen die völlig künstlich und pappig klingenden klassischen Instrumente. Jedem Klassikfreund wird dabei schlecht.
Dazu kommt dann, dass die Songs an sich auch kaum überzeugen. Das liegt leider auch an der erschreckend schwachen Gitarren- und Schlagzeugarbeit. Karl Logan spielt, wenn er dann spielen darf, kaum was Vernünftiges bzw. so billige Akkorde, dass man sich ernsthaft fragt, warum der bei MANOWAR spielen darf. Scott Columbus hingegen klöppelt gemütlich und ziemlich blutarm irgendwelche Standardrhythmen vor sich hin. Spannend ist echt was anderes. Aber jetzt mal zu den Songs: 'King Of Kings' wäre gut, wenn der Sprechpart nicht wäre, 'Sleipnir' wird durch den billigen und flachen Kitschrefrain leider völlig entwertet und 'Loki God Of Fire' macht mich glücklich. Riffs! Heaviness! Kein Geschwurbel! Da kann auch das lächerliche Solo kaum was kaputt machen. Gut, aufs Gesamtwerk bezogen ist der Song eher mal naja, aber auf "Gods Of War" ist man nach den ersten fünf Tracks über alles froh, was einigermaßen rockt. Aber weiter im Text: 'Blood Brothers' ist eine schleimig-kitschige Ballade, die mich schaudern lässt, 'Sons Of Odin' ist gelungen, 'Gods Of War' langsam und langweilig, 'Odin' geht in Ordnung, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck, 'Hymn To The Immortal Warriors' ist überladen mit Klassikkitsch und 'Die For Metal' hat zwar einen hochnotpeinlichen Text, ist musikalisch aber eine nett stampfende Hymne. Hab ich was vergessen? Ach ja, 'Glory Majesty Unity' ist die Fortsetzung von 'The Warriors Prayer', diesmal aber mit Chören, für die sich Oberliga-Supporter schämen würden.
Alles in allem ein absoluter Reinfall und der absolute Tiefpunkt in der Geschichte MANOWARs. Ich habe das Album jetzt nach einigen Monaten nochmal aus dem Regal geholt und es klingt immer noch beschissen. Insofern kann man Joey DeMaio und Co. nur gratulieren: Der Titel "Enttäuschung des Jahres" geht dieses Mal konkurrenzlos an MANOWAR. Glückwunsch!
Anspieltipps: Hört lieber ein anderes MANOWAR-Album.
- Redakteur:
- Herbert Chwalek