MEGA COLOSSUS - Hyperglaive
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2016
Mehr über Mega Colossus
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.12.2016
- Sunsword
- Sea Of Stars
- Gods And Demons
- The Judge
- Betta Master
- Behold The Worm
- You Died
- Star Wranglers
Highlight zum Jahresende
COLOSSUS ist ein Bandname mit vielen Aspiranten, von klassischem schwedischem Doom über proggigen Stoner bis hin zu Metalcore haben sich viele Bands diesen Titel auf ihre Alben gepackt. Und eben auch eine kleine, aufrechte Band aus Raleigh, North Carolina, die mit einem Album und zwei EPs bereits seit längerem den Underground aufmischt. Allein, die Marktmacht und die größere Popularität modernerer Genres zwangen die Herren nun zum Handeln. Denn die Verwechslungen nahmen Überhand und ein neuer Name musste her. Da man aber gewiss nicht klein beigeben wollte, wurde aus COLOSSUS kurzerhand MEGA COLOSSUS und das neue Album "Hyperglaive" ist somit kein Debüt, sondern bereits die vierte Veröffentlichung aus diesem Hause.
Am Sound hat die Truppe hingegen nichts geändert. Es wird munter den großen Helden IRON MAIDEN gehuldigt, das ganze aber mit der Verschrobenheit von SLOUGH FEG und extrem frischem Songwriting verrührt, so dass die acht neuen Songs vor Ideen noch mehr übersprudeln, als vor zweistimmigen Gitarrenläufen. Auch textlich regiert weiterhin die Nerdkultur, wie sie auch bei San Franciscos Finest immer wieder durchschimmert. Altbekannte Themen wie Frank Herberts "Dune" werden einmal mehr von der Band aufgegriffen, dieses Mal in 'Behold The Worm', während sich auch wieder neue nerdige Referenzen finden. Es ist eine der vielen kleinen Freuden dieses Albums, zu erraten, welche Filme, Computerspiele und Bücher wohl als Inspiration für die Texte hergehalten haben mögen.
Dazu gibt es aber Hit nach Hit um die Ohren gehauen, vom Opener 'Sunsword' angefangen, über das eingängige 'Sea Of Stars' bis hin zum vertrackten 'You Died', zu dem es ein irrwitziges Video gibt. Die Band mag sich selbst nicht allzu Ernst nehmen, musikalisch kann sie es jedoch mit der Speerspitze der eigenwilligen Traditionalisten wie SLOUGH FEG oder auch VISIGOTH locker aufnehmen. Spielfreude, innovative, packende Riffs und Soli und eine natürliche, aber auch druckvolle Produktion kommen hier zusammen, dazu absolut grandioses Artwork, das dem Hörer, sollten ihn Band- und Albumname nicht schon vorbereitet haben, eindeutig klar macht, dass hier Metal in seiner eskapistischsten und zugleich traditionellsten Form geboten wird.
"Hyperglaive" ist ein Album geworden, das mit seiner Energie und seinem Enthusiasmus jeden noch so trüben Wintertag erhellt und jeden mit guter Laune ansteckt, positiver Wahnsinn in Notenform und ein absolutes Muss für Fans traditionellen Heavy Metals.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst