NEKROPOLIS - The Perversions Of Humanity
Mehr über Nekropolis
- Genre:
- Black / Death Metal
- Label:
- Eigenpressung / Subversiv
- Release:
- 04.09.2005
- Nocturnus Aeternus
- The Perverted Ideology
- Aeons Of Technology
- One Day In Hell
- Misanthropy
- Organ Removement
- Mental Abuse
- Bloody Bastards
- Worship Of Devotion
- The Heretic
- Damnation
- Memories
- Shadows Of Profanity
NEKROPOLIS ist eine relativ frische Band aus der Schweiz, die Death Metal mit Keyboards mischt, und zwar in ziemlich aufdringlich pompöser Weise. Man könnte es auch überladen nennen. Das kann eigentlich nicht gut gehen, wenn man die Musik gleich so zukleistert.
Mit "The Perversion Of Humanity" legen NEKROPOLIS ab dem 04.09.2005 noch einmal ihren Longplayer vor, was bei mir zu Verwirrung führt, denn offensichtlich ist die Scheibe 2004 schon mal herausgekommen. Aufgenommen wurde im bandeigenen Studio in München und ein gewisser Mike "Spike" Streefkerk zeichnet sich für den Mix verantwortlich. So weit, so unspektakulär. Wirklich Spektakuläres gibt es an "The Perversion Of Humanity" denn auch nicht zu entdecken. Technisch gibt man sich freilich keine Blöße, da sitzt wohl jeder Handgriff. Auch die Produktion klingt erstaunlich professionell. Allerdings hat man Songtitel wie 'The Heretic', 'Damnation', 'Misanthropy' oder 'Aeons Of Technology' so oder ähnlich an anderer Stelle schon tausendmal gehört. Und musikalisch erfindet man eigentlich auch nichts Neues, da kann man Vergleiche zu allen bekannten Mittneunziger Black-Metal-Bands und neueren Death-Metal-Combos ziehen. Zudem schreckt man - anders, als das im Beipackzettel beschrieben steht - stellenweise auch vor Nu Metal nicht zurück. Das ist ja auch kein Verbrechen! Verbrecherisch finde ich dafür, dass mir an dem ganzen vorliegenden Werk irgendwie total die Eigenständigkeit, sprich eine innere Essenz fehlt. Stattdessen gibt es die volle Dröhnung Keyboards, einen möglichst fetten brachialen und zudem statischen Gitarrensound und super-aggressive Screaming-Vocals ohne jegliche Variation. Innovatives oder Dynamisches sucht man bei NEKROPOLIS vergeblich. Zudem habe ich das Gefühl, dass zur Zeit wirklich jeder, der eine Gitarre halten kann, besonders coolen, protzigen Death Metal spielen will. Und genau diesen Eindruck erwecken NEKROPOLIS bei mir. Hier wird einfach abgekupfert, was die Szene hergibt und das dann noch mal ordentlich mit Samples und Schnickschnack aufgetunt. Einen Song wie 'One Day In Hell' zum Beispiel leitet man mit folgendem Dialog ein: "In the body of Christ, bring me the everlasting light!". Antwort: "Swallow this!" und bäng, hört man ein schweres Kaliber abfeuern. Das ist modisch, ultra-cool und beeindruckt mich überhaupt nicht.
Ich empfinde "Perversion Of Humanity" trotz aller Effektfülle einfach als gähnend langweilig. Da verhilft ein Porno-Outro mit schwüler Klavieruntermalung am Ende des Albums auch nicht gerade zu mehr Originalität. Aber anderen wird diese von vorne bis hinten durchkonstruierte Scheibe wahrscheinlich unwahrscheinlich gut gefallen und die dürfen dann auch gerne blindlings Geld dafür ausgeben.
Ich habe ähnliche Konstrukte bei Bands wie ARKHON INFAUSTUS oder ANAAL NATHRAKH jedenfalls schon in wesentlich ausgereifterer Form gehört. Hauptreferenz in dieser musikalischen Richtung bleiben für mich zudem ZYKLON.
Anspieltipps: One Day In Hell, Mental Abuse, Memories, Shadows Of Profanity
- Redakteur:
- Wiebke Rost