NIGHT IN GALES - Five Scars
Five Scars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2011
Mehr über Night In Gales
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Lifeforce (Soulfood)
- Release:
- 04.11.2011
- Epitaph
- This Neon Grave
- Days Of The Mute
- Five Scars
- Void Venture
- The Tides Of November
- Life Denied
- Endtrip
- Whiteout
- A Mouthful Of Death
- Bloodsong
- Blackmouth Blues
- The Wake
04.11.2011 | 14:15
Da es ziemlich müßig ist, eine Diskussion darüber anzetteln zu wollen, ob NIGHT IN GALES auch so vorgegangen sind oder aus reiner Überzeugung Melodic Death Metal spielen, soll an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden. Dafür gibt es ja genügend Raum in Internetforen.
Daneben besticht vor allem der Titeltrack durch die typischen Versatzstücke, die man an den schwedischen Bands (je nach Geschmack) liebt oder hasst: kreischende Shouts, singende Gitarren und Trigger-Drums. Um die Theatralik noch ein wenig zu steigern setzten die Nordrhein-Westfalen mal eingangs mal ausgangs auch gerne auf symphonische Passagen, die sich überraschend gut einfügen.
Zugegeben, die fünf Männer haben einen Riecher für eingängige Riffs und Melodien. Leider wissen sie auch genauso gut, wie man einen anfänglich guten Eindruck auch schnell wieder zunichte macht. Dabei spielen die bereits erwähnten Brechreiz-Shouts eine ganz klare Hauptrolle. Das sterile Schlagzeugspiel tut da nur noch sein Übriges. Besonders ab der zweiten Hälfte wird klar, das die NIGHT IN GALES lieber wiederkäuen als neu zu erschaffen.
Würde man 100 Durchschnitts-Metallern einen Song wie 'Endtrip' oder 'A Mouth Full Of Death' vorspielen und würde anschließend fragen, wer das gerade war, bekäme man wohl 100 verschiedene Antworten. Wobei Namen wie CALIBAN, AS I LAY DAYING, oder (im besten Falle noch) IN FLAMES fallen würden. Nur bin ich mir nicht sicher, ob auch die korrekte Antwort NIGHT IN GALES genannt würde. Denn alles ist hier extremst austauschbar und irgendwie auch schon mal da gewesen. Auch wenn man der erfahrenen Truppe nicht absprechen kann, das sie über sehr gute bis ausgezeichnete Musiker verfügen. Dennoch sollte man erwarten können, dass eine Band, die bereits seit 1995 unterwegs ist, im Jahre 2011 ein eigenes Profil und einen unverkennbaren Sound vorzuweisen hat.
"Five Scars" ist dafür einfach zu uneigenständig und nicht mehr als eine Randnotiz der internationalen Melodic Death Metal Szene. Fans der Band bekommen, das was sie lieben, und werden so für eine gewisse Zeit ihren Spaß mit dieser Platte haben. Das geht aber leider zu Lasten der Langzeitmotivation, die man vergeblich sucht. Alles in allem ist diese CD nicht mehr als Fast-Food für Freunde von tödlichen Melodien.
Es gibt Grenzen, die man nicht überschreiten sollte<br />
Deutschland und Death Metal ist eine wirklich schwierige Angelegenheit. Es gibt zwar einige gute Bands, von denen allerdings nur wenige den Sprung aus dem absoluten Underground geschafft haben. Wenn man seine Chancen entscheidend vergrößern will, setzt man am besten ein >Melodic< als Präfix vor die eigene Stilbezeichnung.
Da es ziemlich müßig ist, eine Diskussion darüber anzetteln zu wollen, ob NIGHT IN GALES auch so vorgegangen sind oder aus reiner Überzeugung Melodic Death Metal spielen, soll an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden. Dafür gibt es ja genügend Raum in Internetforen.
Dafür muss sich die Teutonen-Tod-Kapelle den Vorwurf gefallen lassen, dass sie gerne Versatzstücke des Metal- bzw. Deathcores übernimmt und in ihrer Musik verwurstet. Denn auch das aktuelle Album "Five Scars" bildet da keine Ausnahme. Schon die ersten Songs geben die Marschrichtung klar vor. 'This Neon Grave' erinnert von den Riffs her stark an amerikanische Modern Metal Bands. Allein schon der Einsatz von Breakdowns und Brüllaffen-Shouts bekräftigt dieses Verwandtschaftsverhältnis. Natürlich ist das beileibe nicht die einzige Zutat in diesem Soundgebilde. Wenn man sich nämlich auf die Fahne schreibt Melo-Death machen zu wollen, kommt man zwangsläufig nicht an Göteborg und damit ebenso zwangsläufig nicht an IN FLAMES und DARK TRANQUILITY vorbei. Auffälligsten Tribut erfahren vor allem Zweitgenannte, denn man rezitiert im Chorus von 'Void Venture' offen den Titel der letzten DT-Scheibe "We Are The Void". Und das auch noch wortwörtlich.
Daneben besticht vor allem der Titeltrack durch die typischen Versatzstücke, die man an den schwedischen Bands (je nach Geschmack) liebt oder hasst: kreischende Shouts, singende Gitarren und Trigger-Drums. Um die Theatralik noch ein wenig zu steigern setzten die Nordrhein-Westfalen mal eingangs mal ausgangs auch gerne auf symphonische Passagen, die sich überraschend gut einfügen.
'The Tides Of November' könnte theoretisch auch als Ehrerbietung angesehen werden. Immerhin erinnert dieser Titel stark an den Bandnamen des KATATONIA-Ablegers OCTOBER TIDE. Allerdings regiert hier weniger Death-Doom als vielmehr der Deathcore (auch wenn der Track großteils eine ziemlich doomige Atmosphäre besitzt).
Zugegeben, die fünf Männer haben einen Riecher für eingängige Riffs und Melodien. Leider wissen sie auch genauso gut, wie man einen anfänglich guten Eindruck auch schnell wieder zunichte macht. Dabei spielen die bereits erwähnten Brechreiz-Shouts eine ganz klare Hauptrolle. Das sterile Schlagzeugspiel tut da nur noch sein Übriges. Besonders ab der zweiten Hälfte wird klar, das die NIGHT IN GALES lieber wiederkäuen als neu zu erschaffen.
Würde man 100 Durchschnitts-Metallern einen Song wie 'Endtrip' oder 'A Mouth Full Of Death' vorspielen und würde anschließend fragen, wer das gerade war, bekäme man wohl 100 verschiedene Antworten. Wobei Namen wie CALIBAN, AS I LAY DAYING, oder (im besten Falle noch) IN FLAMES fallen würden. Nur bin ich mir nicht sicher, ob auch die korrekte Antwort NIGHT IN GALES genannt würde. Denn alles ist hier extremst austauschbar und irgendwie auch schon mal da gewesen. Auch wenn man der erfahrenen Truppe nicht absprechen kann, das sie über sehr gute bis ausgezeichnete Musiker verfügen. Dennoch sollte man erwarten können, dass eine Band, die bereits seit 1995 unterwegs ist, im Jahre 2011 ein eigenes Profil und einen unverkennbaren Sound vorzuweisen hat.
"Five Scars" ist dafür einfach zu uneigenständig und nicht mehr als eine Randnotiz der internationalen Melodic Death Metal Szene. Fans der Band bekommen, das was sie lieben, und werden so für eine gewisse Zeit ihren Spaß mit dieser Platte haben. Das geht aber leider zu Lasten der Langzeitmotivation, die man vergeblich sucht. Alles in allem ist diese CD nicht mehr als Fast-Food für Freunde von tödlichen Melodien.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner