OBSCURA - A Valediction
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2021
Mehr über Obscura
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 19.11.2021
- Forsaken
- Solaris
- A Valediction
- When Stars Collide
- In Unity
- Devoured Usurper
- The Beyond
- Orbital Elements II
- The Neuromancer
- In Adversity
- Heritage
Technischer Death Metal deluxe.
Den Line-Up-Wechseln hinterherzukommen, ist wahrlich kein einfaches Unterfangen bei OBSCURA. Ich mache es kurz: Linus Klausenitzer (Bass), Sebastian Lanser (Drums) und Rafael Trujilo (Gitarre) haben die Band verlassen und gründeten mit neuem Sänger OBSIDIOUS. OBSCURA-Mastermind Steffen Kummerer (Gitarre und Gesang) rief unterdessen seine ehemaligen Bandkollegen Christian Münzner (Gitarre) sowie Jeroen Paul Thesseling (Bass) zurück und engagierte David Diepold neu am Schlagzeug.
Doch "A Valediction" ist auch aus weiterem Grund ein besonders Album, denn nachdem die letzten vier Alben einen Zyklus bildeten, schreibt das neue Werk die Bandgeschichte nun selbstständig fort.
Das letzte Album "Diluvium" (2018) war tatsächlich meine erste bewusste Befassung mit der Band und hat einen enormen Eindruck auf mich gemacht, nicht nur weil ich großer Bewunderer Sebastian Lansers bin, vor allem, weil es musikalisch wie aus einem Guss klang, dabei gerne über den Tellerrand blickte, dennoch unterm Strich ein erhabenes technisches Death-Metal-Album war. Ja, ich komme gleich wieder ins Schwärmen, dabei hat "A Valediction" auch einiges zu bieten und ist ohne Frage ein Ausrufezeichen im technischen Todesblei, wahrscheinlich gehört es sogar mit zum Besten, was ich dieses Jahr im Genre gehört habe. Man bekommt den Eindruck vermittelt, dass die Herren mächtig Bock haben und klingen teils so ungestüm, als wäre es ein Debüt.
Insbesondere die Gitarrenarbeit ist einfach göttlich, angefangen bei dem famosen Riffing, hin zu den schwindelerregenden neoklassischen Soli, ich muss insbesondere bei den Soli tatsächlich immer wieder an die glorreichen Tage CHILDREN OF BODOMs denken. Passend dazu klingt Kummerer in meinen Ohren wiederum etwas fieser als zuvor, die Shouts gehen bis auf das fast old schoolige 'Devoured Usurper' etwas mehr in die gekeifte, Melodic-Death-Richtung, auch frühe ARSIS sollten hier passende Klangpaten sein. Der Vocoder-Klargesang ist im Vergleich zum Vorgänger sehr zurückgedreht (wird aber wie im Titeltrack immer wieder mal unterschwellig hinzugemischt), dafür ertönt einmal "richtiger" Klargesang in 'When Stars Collide' mit der Hilfe von SOILWORKs Björn Strid.
Man könnte platt sagen, dass "A Valediction" im Vergleich zu "Diluvium" wieder etwas genre-typischer und "generischer" ausgefallen ist und schneller auf den Punkt kommt, als auch produktionstechnisch etwas moderner klingt.
Insbesondere das letzte Triple, 'The Neuromancer', 'In Adversity' und 'Heritage' ist sehr stark und lässt Songs, die im mittleren Albumbereich etwas durchschnittlicher sind, nicht so stark ins Gewicht fallen. Mir persönlich gefiel der Vorgänger noch besser, dennoch ist "A Valediction" ein starkes Aushängeschild im technischen Death Metal.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke