QUEENSRYCHE - The Verdict
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2019
Mehr über Queensryche
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 01.03.2019
- Blood Of The Levant
- Man The Machine
- Light-years
- Inside Out
- Propaganda Fashion
- Dark Reverie
- Bent
- Inner Unrest
- Launder The Conscience
- Portrait
So gut wie mit LaTorre gewohnt.
Seit der Trennung von Geoff Tate geht es bei QUEENSRYCHE wieder aufwärts. Das lässt sich sicher nicht bestreiten. Nach dem absoluten Tiefpunkt "Dedicated To Chaos" und Tates Abgang, hat die neue Besetzung mit Todd LaTorre am Mikro die Kurve bekommen. Die beiden Alben "Queensryche" und "Condition Hüman" waren gute, stellenweise sehr gute Alben, die sich stilistisch an die Frühphase der Band anlehnten. Aber natürlich haben die verbleibenden Gründungsmitglieder Michael Wilton und Eddie Jackson (Scott Rockenfield befindet sich derzeit in einer nicht näher bestimmten Pause - PK) auch ein Problem: das schier übermächtige Erbe der Götterwerke von 1983 - 1994.
Erst heute habe ich die Debüt-EP, "The Warning", "Rage For Order" und "Operation: Mindcrime" wieder gehört und das sind nun einmal allesamt Alben für die Ewigkeit und an dieses Level wird QUEENSRYCHE sehr wahrscheinlich nicht mehr heranreichen können. Für uns Fans, die die Band seit den Achtzigern verfolgen, ist es daher doppelt wichtig, diese Bürde anzuerkennen und mit der richtigen Erwartungshaltung an "The Verdict" heranzugehen.
Schafft man dies, bekommt man auch auf dem dritten LaTorre-Album feinen melodisch-progressiven Metal geboten, der mit tollen Vocals, einigen feinen Gitarren- und Gesangsmelodien und einer modernen, dynamischen Produktion gesegnet ist. Dabei wird das Tempo verhältnismäßig hoch gehalten, die Gitarren von Michael Wilton und Parker Lundgren sind angenehm griffig und Aushilfstrommler Todd LaTorre treibt bei einem Song wie 'Propaganda Fashion' mit viel Energie an, das ist schon alles top.
Und doch fällt "The Verdict" in meinen Ohren ein kleines bisschen gegenüber den Vorgänger "Condition Hüman" ab. Das liegt in erster Linie an den nur selten überragenden Refrains. Das angesprochene 'Propaganda Fashion' ist so ein Song, der an der wichtigsten Stelle des Tracks durchhängt. Auch das abschließende 'Portrait' hat bisher noch nicht so wirklich Wirkung bei mir gezeigt. Dass es auch anders geht, zeigen Songs wie 'Light-years' oder das bärenstarke 'Dark Reverie'. Da stimmem Dramatik, Gesang - die ganz hohen Screams von LaTorre gehen unter die Haut - und eben auch der bombastische Refrain.
Für Fans ist "The Verdict" unterm Strich dann auch erneut ein Album, das sie mit etwas herunter geschraubter Erwartungshaltung locker zufrieden stellen dürfte. Und livehaftig solltet ihr euch sowieso von der Qualität der aktuellen Besetzung überzeugen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk