SEPTAGON - Apocalyptic Rhymes
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2018
Mehr über Septagon
- Genre:
- Speed/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cruz Del Sur / Soulfood
- Release:
- 09.11.2018
- The End
- The Weight Of The World
- Home, Sweet Hell
- Apocalyptic Rhymes
- Make A Stand
- The Unfathomable Evil
- P.O.T.U.S.A.
- Cosmic Outrage
- Nothingness Awaits
- Sunset Blood
Thrash wie er sein sollte!
Sie mögen Ihren Thrash am liebsten schnell, heavy und mit melodischem Gesang? Also im Grunde stehen Sie eigentlich eher auf Speed Metal, aber bei AGENT STEEL und Konsorten fehlen Ihnen Aggression und wütend vorgetragene Kritik am Establishment? Dann, herzlichen Glückwunsch, ist SEPTAGON Ihre neue Lieblingsband! Die fünf Herren um die beiden mighty Markusse (Becker von ATLANTEAN KODEX und Ullrich von LANFEAR und THEM) prügeln sich in guten 40 Minuten durch neun größtenteils schnelle Kompositionen in der Schnittmenge aus Thrash, Speed und Heavy Metal. Dabei hat sich Markus Becker im Vergleich zum Debüt nochmal deutlich gesteigert und zeigt zahlreiche Facetten seiner Stimme, die bei seiner kongenialen anderen Band bisher kaum zu Tage getreten sind (Aber wer weiß, was da noch kommt...). Nicht zuletzt deshalb besitzen gerade die durchweg melodischen Refrains eine unglaublich hohe Qualität, fräsen sich nach wenigen Hördurchgängen tief ein und animieren unweigerlich zum mitplärren! Gute Beispiele hierfür sind der Titeltrack oder das fiese 'Home, Sweet Hell'. Aber man kann auch moderner: 'Make A Stand' und 'Nothingness Awaits' etwa klingen mit ihren gebellten Gesangspassagen phasenweise nach Hardcore.
Andererseits geht die Band insgesamt natürlich (!) herrlich altmodisch vor: Sowohl die harten Thrash-Attacken des Schlagzeugs und der Gitarren als auch die Gesangslinien versprühen haufenweise 80er-Vibes. Apropos: Der Rausschmeißer 'Sunset Blood' ist lupenreiner Heavy Metal! Dabei ist die Produktion und die Aufmachung des Artworks eher modern gehalten. Insgesamt ein schöner Gegensatz, der den speziellen Reiz von SEPTAGON ausmacht.
Ein Stück aus dem Album sticht natürlich - gleich beim ersten Hören - textlich und musikalisch heraus und wird deshalb gesondert und an prominenter Stelle besprochen: 'P.O.T.U.S.A.' ist eine in dieser Form ungewohnt harte Abrechnung mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten und ganz nebenbei ein gnadenlos genialer Ohrwurm vor dem Herrn. Die fast schon orgiastische Steigerung im letzten Teil muss man so erstmal glaubhaft hinbekommen! Alle Achtung dafür, Herr Becker! Lyrisch schwankt man hier zwischen plakativ und ironisch, was wieder einmal wunderbar funktioniert und dem von politischen Skandalen geplagten Hörer stets ein fettes Grinsen aufs Gesicht zaubert. Wir brauchen mehr Bands von diesem Schlag!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp