SEVEN SISTERS - The Cauldron And The Cross
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2018
Mehr über Seven Sisters
- Genre:
- NWOBHM / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Dissonance Productions
- Release:
- 13.04.2018
- The Premonition
- Blood And Fire
- Once And Future King
- Parting The Mists
- Turning Of The Tide
- Oathbreaker
- A Land In Darkness
- Te Cauldron And The Cross pt. 1
- The Cauldron And The Cross pt. 2
Englischer Qualitätsstahl
Als ich vor zwei Jahren beim Up The Hammers Festival eine junge britische Band namens SEVEN SISTERS zum ersten Mal live sah, konnte mich die Truppe vom Fleck weg überzeugen. Spielfreude, eingängige Songs und sympathisches Auftreten, die Briten hatten all das und ich war sehr gespannt auf das Debütalbum, das für den Herbst angekündigt wurde. Doch da machte sich leichte Ernüchterung breit. Denn auf "Seven Sisters" kam die Band irgendwie etwas bieder herüber, die Energie der Konzerte wurde nicht ins Studio transportiert und das ordentliche Songmaterial konnte auf Dauer auch nur gut unterhalten und nicht begeistern. Nun steht mit "The Cauldron And The Cross" der Nachfolger in den Startlöchern und ich ging mit deutlich gesenkter Erwartung an die Scheibe.
Völlig zu Unrecht, wie ich schnell merkte, denn hier entfaltet die Band endlich das Potenzial, das ich vor zwei Jahren auf der Bühne schon beobachten konnte. In neun Liedern liefert SEVEN SISTERS die komplette Bandbreite der NWOBHM, in Songs, die allesamt überzeugen und begeistern können und in einem natürlichen Sound, der perfekt zu dieser Musik passt. Vom schnellen, beinahe ruppigen Opener 'The Premonition' bis zum epischen Doppelschlag und Titelsong 'The Cauldron And The Cross' nehmen uns die Herren mit auf eine Reise durch England, musikalisch und textlich ausgefeilt und immer faszinierend. Dabei hat man eine ganze Reihe exzellenter Hits geschrieben, 'Turning Of The Tide' wäre so ein Lied, dessen Refrain ich seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf bekomme, aber auch 'The Once And Future King' schlägt in diese Kerbe. Im 'Oathbreaker' geht es dagegen ruhiger und dramatischer zur Sache, bevor 'A Land In Darkness' das Tempo nochmal anzieht.
SEVEN SISTERS versteht es perfekt, englische Folklore in das traditionelle Riffing einzubauen, herrliche Doppel-Leads zu schreiben und eine urbritische Atmosphäre zu erzeugen. Der zweiteilige Titelsong ist dabei klar das Meisterstück der Band und würde das gesamte Album dieses schwindelerregende Niveau halten, wäre nichts als die Höchstnote angebracht. Ein dramatischer Songaufbau, der Übergang mit Glockengeläut zwischen Teil 1 und 2 und dann der Refrain des finalen Teils. Dazwischen werden brillant Akustikpassagen und klassische NWOBHM-Parts vermischt, das ist epischer Britenstahl, der locker mit einem "The Son Of Odin" von ELIXIR mithalten kann, emotional packend, musikalisch stark umgesetzt und im recht eng gesteckten stilistischen Rahmen äußerst abwechslungsreich inszeniert. Fans von Bands wie eben ELIXIR oder DARK FOREST kommen an SEVEN SISTERS und "The Cauldron And The Cross" ab sofort nicht mehr vorbei und ich ziehe meinen Hut vor diesem gewaltigen Schritt in der Bandentwicklung.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst