STONE SOUR - House Of Gold And Bones, Part II
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2013
Mehr über Stone Sour
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Roadrunner Records (Warner)
- Release:
- 05.04.2013
- Red City
- Black John
- Sadist
- Peckinpah
- Stalemate
- Gravesend
- '82
- The Uncanny Valley
- Blue Smoke
- Do Me A Favor
- The Conflagration
- House Of Gold And Bones
(Zu) Hohe Erwartungen nicht vollständig erfüllt.
Es ist ein halbes Jahr her, dass STONE SOUR den ersten von "House Of Gold And Bones" veröffentlicht und zumindest beim Autor eine ziemlich hohe Erwartugshaltung an den zweiten Teil hinterlassen hat. Der erste Teil war eine stellenweise brillante Scheibe, die die Stärken von STONE SOUR und vor allem Corey Taylor bündelte und in tolle Songs wie 'A Rumor Of Skin', 'Tired' oder 'Influence Of A Drowsy God' kanalisierte.
Auf der anderen Seite schwingt allerdings auch eine leichte Skepsis mit, denn in den allerwenigsten Fällen konnte der zweite Teil eines Konzeptalbums dem ersten Teil das Wasser reichen. Das war bei MEAT LOAF, QUEENSRYCHE, SYSTEM OF A DOWN oder PAIN OF SALVATION so.
Und tatsächlich fällt der Start in "House Of Gold And Bones, Part II" etwas holprig aus. 'Red City' ist eine sphärische Nummer, bei der Corey Taylor überraschend hart singt, die aber ansonsten relativ spannungsarm am Hörer vorbeirauscht. Selbst, wenn man den ersten Teil direkt davor hört, gewinnt die Nummer kaum an Größe. Und auch das folgende 'Black John' reißt nicht wirklich mit, sondern wirkt im Chorus ein wenig schaumgebremst. Lediglich die letzten 20 Sekunden, in denen dann das Tempo angezogen wird, machen wirklich Laune.
Nach diesem eher unglücklichen Einstieg wird es aber von Nummer zu Nummer besser. Das eindringliche, sich immer weiter steigernde 'Sadist' wächst mit jedem Spin und klingt zu keiner Sekunde so, wie es der Titel verspricht. Und mit 'Peckinpah' gibt es dann die erste Nummer, die nach bedächtigem Beginn als Tanzflächenfeger agieren dürfte und mit der dann endgültig die Kurve bekommen wird.
In der Folge erlebt man die Art von Abwechslung und Hooklines, die man in der jüngeren Vergangenheit von STONE SOUR gewohnt war. Corey Taylor singt gewohnt erstklassig, die Riffs und Soli von Josh Rand und Jim Root sitzen, hier bewegt sich die Band meist auf dem Niveau, das man sich vom ganzen Album gewünscht hatte. Lediglich 'Gravesend' fällt noch einmal etwas unspektakulär aus. Wenn dann aber im Schlussviertel bei 'Do Me A Favor' (Ohrwurm!), 'The Conflagration' und 'House Of Gold And Bones' der erste Teil textlich und/oder musikalisch zitiert wird, schlägt man auch den Bogen zum Konzeptalbum und hat nicht den Eindruck einfach zwölf neue Einzelsongs serviert bekommen zu haben und beendet das Spektakel mit einem Finale furioso.
Dennoch ist dieser zweite Teil insgesamt dann doch schwächer ausgefallen und kann die immens hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Aber das Gefühl kennt man ja von vielen zweiten Teilen in Musik und Film. "House Of Gold And Bones, Part II" ist ein sehr gutes Album mit Anlaufschwierigkeiten geworden, das sich aber in der Diskographie der Truppe hinten anstellen muss und die hohe Qualität der letzten drei Werke nur bei einigen Songs erreicht. Die in der Rezension zum ersten Teil erhoffte Krone wird dem Schaffen von STONE SOUR so nicht aufgesetzt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk