STORMWARRIOR - Heathen Warrior
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2011
Mehr über Stormwarrior
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 27.05.2011
- Og Hammeren Haeves Til Slag
- Heathen Warrior
- The Ride Of Asgard
- Heirs To The Fighte
- Bloode To Bloode
- Fyre & Ice
- The Returne
- Wolven Nights
- Ravenhearte
- The Valkyries Call
- And Northern Steele Remaineth
<p class="MsoNormal">Ein Album, das eine gewisse Zeit zur Entfaltung braucht</p>
Nach unzähligen Monaten des Wartens und der Ungeduld ist die Zeit nun endlich gekommen. Ihr müsst meine ungezügelte Freude bei einer Band wie STORMWARRIOR verstehen oder zumindest nachvollziehen können. Eine Band, die für mich seit vielen Jahren auf der ersten Platz des Band-Treppchens steht. Zwar haben die Herren um Lars Ramcke bisher nur drei Alben unter die Menschheit gebracht, dennoch war jede davon für mich persönlich ein bleischwerer Meilenstein. Den Startschuss legte anno 2002 das rohe und ungezügelte, selbst betitelte Debüt, ehe die Hamburger mit "Northern Rage" das für mich vollkommenste Album schufen und auf "Heading Northe" mit einer etwas zu sauberen Produktion die Ohrwürmer einzeln in den Himmel hievten. Nach vielen Verschiebungen und Entschuldigungen kehrt das Quartett nun im Mai 2011 zurück, um das für mich lang ersehnte Albumhighlight des frühen Jahres auf die Menschheit loszulassen. "Heathen Warrior" heißt jenes Werk, dass eine noch nie da gewesene Vorfreude und Nervosität meinerseits erleben darf.
Voller Ehrfurcht gelangt des Sturmkriegers neues Schaffen, das mit einem – entschuldigt – absolut geilen Coverartwork versehen wurde, in den heimischen CD-Player. Sekunden vergehen wie Stunden, ehe die ersten Takte ertönen und sich eine meterhohe Gänsehaut aufstellt. '...Og Hammeren Hæves Til Slag...' ist ein bärenstarkes, wenn auch nur kurzes Intro, das den furiosen Anfang des Titeltracks nur verstärkt. Zwar braucht 'Heathen Warrior', wie die restlichen Songs auch, den einen oder anderen Durchlauf mehr, um seine volle Wirkung zu entfalten. Dann jedoch entpuppt sich daraus ein Stück, das nur darauf brennt, von den Hamburgern live präsentiert zu werden. Den nächsten, absoluten Donnerschlag findet sich in Form von 'Heirs To The Fighte', der mit einem schier unfassbaren Refrain und einer heroischen Gesamtausrichtung aus den Boxen strömt. "We are the northern warriors", ein Statement für die Ewigkeit. Spätestens hier jedoch muss ich zwei Dinge bemängeln, die mir etwas sauer aufstoßen. Zum einen wäre da die etwas lasche Produktion der Leadgitarre, die zu "Northern Rage"-Zeiten noch alles in Schutt und Asche drückte. Zum anderen fand ich Ramckes Stimmchen bei Weitem roher, dem Album entsprechender und einfach gelungener, als er jenes in den Anfangstagen noch in den damaligen Vollbart nuschelte. Dies entspricht jedoch einer Frage des individuellen Geschmacks und soll seine Leistung auf "Heathen Warrior" nicht schmälern. Weiter geht es im Programm mit dem äußerst spielfreudigen 'Bloode To Bloode', ehe 'The Returne' mit einem traumhaft melodischen und auch leicht melancholischem Riff wartet. Weitaus schneller donnert schließlich 'Ravenhearte' aus den Boxen, ein Headbanger vor dem Herrn, der in dieser Form auch bestens zum "Heading Northe"-Konzept gepasst hätte. Zuletzt sei noch 'The Valkyries Call' zu erwähnen, dass die Klasse eines 'Lindisfarne' zwar nicht erreicht, diesem aufgrund seiner Epik doch recht nahe kommt.
Warum ich jedoch bei dieser augenscheinlich wirkungsvollen Scheibe nicht die Höchstpunktzahl gezückt habe, zeigt sich bei Stücken wie 'Fyre & Ice' oder 'Wolven Nights', die doch äußerst befremdlich wirken und partout nicht zünden wollen. Zwar muss man sich darüber hinaus mit dem Melodie-Schwerpunkt zunächst noch anfreunden, weiß zwischen den hin und wieder aufkommenden Speed-Metal-Passagen und nicht zuletzt aufgrund der unbändigen Spielfreude und Variabilität doch zu überzeugen.
Die oben genannten Kracher bewirken eine lange Dauerrotation und repräsentieren eine Truppe, der die Zukunft gehört. Meine Lieblinge sind mit einem starken Geistesblitz zurück, den ich sowohl als subjektiver Fanatiker, als auch objektiv relativ hoch ansiedeln kann, sogar muss. Das unfassbar lange Warten auf "Heathen Warrior" hat sich nach vielen Durchgängen doch vollends gelohnt. Nun hoffe ich natürlich auch, dass baldigst die längst fällige DVD nachgeschoben wird und die Bühnen dieser Welt beackert werden.
Meine Herren, "Heathen Warrior" ist eine weitere Sternschnuppe in eurem Diskografie-Himmel, auch wenn eure bisherigen Veröffentlichungen ein Hauch effizienter und etwas besser waren.
Anspieltipps: Heathen Warrior, Heirs To The Fighte, Ravenhearte
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp