SUICIDAL ANGELS - Sanctify The Darkness
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2009
Mehr über Suicidal Angels
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 20.11.2009
- Bloodthirsty
- The Pestilence Of Saints
- Inquisition
- Apokathilosis
- ...Lies
- No More Than Illusion
- Atheist
- Beyond The Laws Of Church
- Mourning Of The Cursed
- Dark Abyss (Your fate Is Colored Black)
- Child Molester
Das griechische 80ger Thrash-Revival!
Für die SUICIDAL ANGELS hat man in der Vergangenheit schon viele Beschreibungen bemüht. Vorrangig wurden hierbei die namhaften Acts der 80ger-Thrash-Szene bemüht, angefangen bei Bands wie SEPULTURA aufgrund der rohen Art und Weise, mit der die Griechen zu Werke gehen, über das charaketristische Riffing einer Truppe wie TESTAMENT bis hin zum unbändigen Speed-Drang solcher Kapellen wie KREATOR und DESTRUCTION in ihren Anfangstagen. Auf der neuen Scheibe "Sanctify The Darkness" greift genau diese Mischung ein weiteres Mal und verwandelt die Südländer damit in eine der wurzeltreuesten Thrash-Metal-Kapellen der Neuzeit. Keine modernen Elemente sind erlaubt, keine überschüssigen Melodien, kein wütendes Gebell und erst recht kein Hang zu Randerscheinungen wie der NWoAHM - warum auch, wenn die alten Recken es auf der zweiten Full-Length der Griechen inspirativ richten?
Andererseits darf man natürlich geteilter Meinung sein, ob eine solche, grob gesehen, reine Plagiatsvorstellung nun noch wirklichen Wert hat. MANTIC RITUAL haben zwar kürzlich noch vorgemacht, dass man durchaus in den 80ern befangen sein darf, um einige Impulse zu setzen, jedoch haben die Amis auch mit ein bisschen mehr Überzeugungskraft und Abwechslung gearbeitet als das Ouzo-Pendant. Und hier liegt auch der bedeutende Unterschied: Die SUICIDAL ANGELS mögen zwar den Thrash Metal der alten Schule aufgelesen und interpretiert haben wie nur wenige in ihrem Genre, aber alles in allem hat die Band kaum etwas zu bieten, was man nicht schon in sechsfacher Vinyl-Ausführung im heimischen Schrank aufbewahrt. Speed-Metal-Geschosse wie 'Bloodthirsty' und 'Inquisition' beispielsweise sind nicht zu unterschätzen, haben auch definitiv ihre Qualitäten, aber in der Draufsicht ist es irgendwie dann doch wiedergekäute Ware mit neuem Titel. Gerade in der zweiten Hälfte von "Sanctify The Darkness" geschieht es allzu oft, dass die offensichtlichen Urheber zu stark in den Mittelpunkt geraten und das muntere Rätselraten, wer denn nun der entscheidende Einfluss für Song XY war, keine großen Mühen mehr bereiten. Oder kurzum: In Sachen Eigenständigkeit ist der aktuelle Release der SUICIDAL ANGELS ein hundertprozentiges Eigentor.
Daher: Für konservative Kuttenträger, die auch den x-ten Aufguss des teutonisch angehauchten Thrash Metals noch gutheißen können, ist "Sanctify The Darkness" sicher eine angenehme Sache. Wer den Retro-Sound hingegen ein wenig individueller mag, hat mit dem aktuellen Album von MANTIC RITUAL die lohnenswertere Alternative zur Auswahl.
Anspieltipps: Atheist, Dark Abyss (Your Fate Is Colored Black)
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes