TANTARA - Sum Of Forces
Mehr über Tantara
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 07.09.2018
- Punish The Punisher
- Death Always Win
- Aftermath
- Sleepwalker
- Sum Of Forces
- White Noise
TANTARAs Thrash ist nicht generisch!
Wie ärgert man Thrash-Metal-Fans? Nun, man konfrontiert sie mit dem Vorwurf, ihr Lieblings-Genre wäre uninnovativ und generisch. Hört man dann aber solche Bands wie VEKTOR oder EUPHORIA, pulverisiert sich diese Aussage von selber, so dass kein Staubkorn mehr davon übrig bleibt. Mann kann auch gerne auf die powermetallische Top-Ten-Liste der Essentials schauen, um den Wert von Thrash Metal zu erkennen. Oder TANTARA hören. Ja genau, da war ja was, etwas sich auf das Böse aufbauendes, ja genau, die Scheibe "Based On Evil", der ich im August-Soundcheck 2012 ganze neun Punkte gegeben habe. Okay, ich habe sie danach nicht wieder gehört, doch bevor jetzt große Zweifel an der Notengebung aufkommen, höre ich die Plate lieber nochmal uns sage: Nein, die Note war kein Fehler.
TANTARA ist super. So auch das neue Album "Sum Of Forces". Thrash Metal kann auch Spielwiese für Instrumental-Künstler sein. Die Musik ist schnell, präzise, aggressiv, und wenn sie besonders toll dargeboten wird, sogar ein Füllhorn an Melodien. Das waren alte MEGADETH-, alte METALLiCA- und alte HEATHEN-Scheiben und das ist auch "Sum Of Forces": ein Ozean aus Riffs, Licks und Soli, bei denen man gar nicht stillhalten kann.
Doch wie so oft könnte der Knackpunkt für eine Band der Gesang sein. Fredrik Bjerkøs schriller Schreigesang bei TANTARA ist sicher nicht jedermanns Sache, und auch ich hätte lieber einen jungen James Hetfield an seiner Stelle. Doch er setzt auch immer wieder Akzente, untermalt die Musik in meinem Ohr perfekt, und macht sogar in melodischeren Gefilden, wie zum Beispiel beim Titelsong, eine gute Figur. Das ist echt ein kleiner Hit, der TANTARA groß machen könnte.
Mein Höhepunkt ist allerdings 'White Noise', ein Longtrack, in dem TANTARA alles rauslässt, was die Band so drauf hat. In bester 'Call Of Ktulu'-Manier geht es mit gezupfter Gitarre los, auf die sich langsam ein instrumentales Thrash-Epos aufbaut, das sich vor großen Vorbildern nicht verstecken muss.
Nein, TANTARAs Interpretation des Genres hat bei aller Verneigung vor seiner Geschichte etwas, das auch heute Bestand und Wert hat, und hebt die Band weit über diejenigen, die nur das Erbe alter Zeiten verwalten wollen. Da wären wir auch wieder bei dem Vorwurf am Anfang dieses Reviews.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker