UNEXPECT - Fables Of The Sleepless Empire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2011
Mehr über Unexpect
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Release:
- 08.10.2011
- Unsolved Ideas Of A Distorted Guest
- Words
- Orange Vigilantes
- Mechanical Phoenix
- The Quantum Symphony
- Unfed Pendulum
- In The Mind Of The Last Whale
- Silence This Parasite
- A Fading Stance
- When The Joyful Dead Are Dancing
- Until Yet A Few More Deaths Do Us Part
Expect the unexpected.
Was UNEXPECT um Frontdame Leilindel auf "Fables Of The Sleeples Empire" bieten, ist schlichtweg unfassbar. Die "Mehr ist mehr-Philosophie" wird auf dem zweiten Album der Kanadier weitergeführt und sogar noch getoppt - ich lache auch nach Dauerrotation der Platte immer wieder laut auf, mit dem Versuch zu verstehen, was hier gezaubert wird.
UNEXPECT führen den Hörer/die Hörerin in ein dichtes Songgeflecht voller Überraschungen und Details, die die elf Songs niemals langweilig werden lassen, andererseits braucht es auch starke Nerven beziehungsweise einen Hang zum progressivem, verrücktem, unerwartetem, denn leicht verdaulich ist definitiv anders, ganz anders.
Trotz aller Verkopftheit versprühen die Songs eine Lebendigkeit, die Ihresgleichen sucht. Es werden munter sämtliche Schubladen durcheinander geworfen und scheinbar willkürlich miteinander verbunden, doch beim genauen Hinhören hält sich das Urteil nicht und genau das macht "Fables Of The Sleeples Empire" aus. Ein Album, das mit jedem Hören wächst!
Dem Songwriting sind also keine Grenzen gesetzt, wobei die Songs trotzdem "kompakt" wirken. Musikalisch werden entsprechend auch keine Scheuklappen aufgesetzt, hier trifft die Beschreibung meiner Kollegin zum Debutalbum "In A Flesh Aquarium" nach wie vor den Kern der Sache: Black, Death, Core, Symphonic, Progressive und Melodic Metal werden mit Klassik, Oper, Mittelalter, Gothic, Elektro, Ambient, Psychotik, Noise und Zirkusmusik vermischt und mit einem gelegentlichen Jazz-Touch angereichert.
Gespielt wird dieser extravagante Cocktail von zwei Gitarren, einem neun-saitigem Bass, einem Höllentier von Drummer sowie einer Violine und einem Sessionkeyboarder. Über allem thront die engelsgleiche Stimme von Leilindel, die von den beiden Gitarristen um diabolisches Gekeife ergänzt wird. Wer die Möglichkeit hatte, das Sextett schon mal live zu sehen, wurde wie ich wahrscheinlich davon überzeugt, dass das alles auch live funktioniert und sogar noch durch Optik und Energie aufgewertet werden kann.
Multisensueller Overload? Zumindest kurz davor und das Gute daran: Das macht auch noch Spaß! Dabei offenbart jeder Durchlauf neben der tonnenschweren Notenlast, eine gewisse Leichtigkeit, die in jedem Track mitschwingt und wundervolle Melodien, die unter die Haut gehen.
Ruhepausen gibt es auf "Fables Of The Sleeples Empire" bis auf das für das Nervenkostüm notwendige Interlude zur Mitte ('In The Mind Of The Last Whale') keine, es gibt aber auch keine Durchhänger, hier regiert der progressive Wahnsinn und lädt zur Achterbahnfahrt ein. Alle, die sich trauen, sollten einsteigen!
Anspieltipps: Orange Viglantes, The Quantum Symphony, Unfed Pendulum
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke