VOLBEAT - Outlaw Gentlemen & Shady Ladies
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2013
Mehr über Volbeat
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Universal
- Release:
- 05.04.2013
- Let's Shake Some Dust
- Pearl Heart
- The Nameless One
- Dead But Rising
- Cape Of Our Hero
- Room 24
- The Hangman's Body Count
- My Body
- Lola Montez
- Black Bart
- Lonesome Rider
- The Sinner Is You
- Doc Holliday
- Our Loved Ones
Die Band der Stunde.
Das neue VOLBEAT-Werk dürfte eines der am meisterwarteten Alben des Jahres sein. Und das nicht nur für die Zielgruppe von POWERMETAL.de, sondern ganz allgemein. Die Geschwindigkeit, mit der die sympathischen Dänen die Erfolgsleiter erklimmen, ist mehr als beeindruckend. "Beyond Hell/Above Heaven" hat in Deutschland Platin eingeheimst, die Hallen sind immer voll und auch das Open-Air-Konzert auf der Berliner Waldbühne ist bereits ausverkauft. Mit imposanten 17.000 Fans und noch höherer Nachfrage.
Schon das einmal mehr brillante Cover und der nicht minder feine Titel "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" macht mehr als deutlich, dass die Dänen ihrem eigenen Weg treu bleiben. Das ist natürlich auch gut und richtig so. Michael Poulsen und seine Mannschaft haben sich musikalisch und textlich eine Nische geschaffen, in der sie völlig alleine sind und die immer Raum für Experimente bietet, ohne einen großen Stilbruch begehen zu müssen. Und so beinhaltet "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" im Grunde die bewährte Mischung aus Metal, Rock, Rockabilly und Country, die - wie immer - einige Überraschungen bereithält.
Im Gesamtbild fällt zuerst auf, dass der Country- und Rockabilly-Anteil noch etwas gestiegen ist. Insgesamt wirkt das neue Werk ein bisschen weniger heavy, ist dafür entsprechend rockiger ausgefallen und legt großen Wert auf eingängige Vocallines. Das konnte man mit dem ehemaligen ANTHRAX-Gitarristen Rob Caggiano auch anders erwarten. Mir persönlich fehlt dadurch etwas die Spritzigkeit und Explosivität, die die Frühwerke noch auszeichneten, aber im Grunde ist das mit Blick auf die Historie eine logische Entwicklung.
Das vom Country-Intro 'Let's Shake Some Dust' eingeleitete 'Pearl Heart' ist ein flotter Country Rocker, der ohne Umwege ins Großhirn rauscht, während das folgende 'The Nameless One' im Midtempo etwas unauffällig vorbeizieht, bevor 'Dead But Rising' erstmalig auch metallische Riffs enthält. 'Cape Of Our Hero' dürfte als Single bereits bekannt sein und ist erneut ein sehr eingängiger Midtempo-Stampfer... So könnte ich jetzt über die meisten der 14 Songs referieren, aber die Richtung dürfte damit schon klar sein. Mehr Midtempo, mehr Tanz, weniger Headbanging.
Ein paar Nummern muss man aber dennoch hervorheben. Da ist zuerst und vorallem das doomig-gruselige 'Room 24', bei dem der Diamanten-König höchstpersönlich als Gast dabei ist und den Song deutlich hervorstechen lässt. Wenn KING DIAMOND seine Textzeilen singt, dürfte so manches Körperhaar stramm stehen. Und dass man bei der Coverversion des Indie-Rock-Songs 'My Body' von YOUNG THE GIANT nicht zu einer Sekunde bemerkt, dass es sich hier nicht um eine VOLBEAT-Eigenkomposition handelt, zeigt einmal mehr, dass die Truppe jedem Song ihren eigenen Stempel aufdrücken kann. Dafür sorgt natürlich auch Poulsens Stimme, der mit seinem Mix aus Elvis, James Hetfield und Keith Caputo immer noch absolut einmalig klingt. Und zu guter letzt hätten wir noch das abschließende 'Our Loved Ones' das mit Mundharmonika und Akustikgitarre echte Lagerfeuer-Atmosphäre heraufbeschwört und zu einer wirklich eindringlichen Ballade mutiert, die angenehm unkitschig aus den Boxen kommt.
"Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" dürfte damit die Erwartungen der meisten Fans sicher erfüllen. Die Metalheads werden ebenso bedient wie Rockabillys, Country-Fans und der Otto-Normal-Hörer. Der Sound der Dänen ist immer noch originell und einzigartig, aber mich persönlich packt das neue Werk etwas weniger als die Vorgänger.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk