WHEEL (FIN) - Moving Backwards
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2019
Mehr über Wheel (FIN)
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Odyssey Music Network
- Release:
- 22.02.2019
- Vultures
- Wheel
- Tyrant
- Up The Chain
- Skeletons
- Where The Pieces Lie
- Lacking
Dieses Rad macht süchtig.
Dass ich auf "Moving Backwards" sehr gespannt gewartet habe, dürfte niemanden überraschen, der die Rezension zu "The Divide" oder meinen Jahresrückblick gelesen hat. Immerhin ist WHEEL für mich der beste Newcomer der letzten Jahre und hat mit eben "The Divide" und der ersten EP "The Path" eine extrem hohe Latte für das erste Album gelegt.
Der Brite James Lascelles ist extra nach Finnland umgesiedelt, um seine Musikkarriere in Schwung zu bringen und dieses Rad dreht sich verdammt schnell, ist "Moving Backwards" doch die dritte Veröffentlichung in unter zwei Jahren. Geboten wird wie auch auf den beiden formidablen EPs moderner, progressiver Rock/Metal, der stilistisch irgendwo zwischen TOOL, KARNIVOOL, ODDLAND, SOEN und LEPROUS zu verorten ist, dabei aber zu keiner Sekunde wie ein Klon klingt.
Dabei tönt "Moving Backwards" durchaus anders als "The Path" und "The Divide". Die Songs erscheinen noch etwas komplexer, die Gitarren türmen sich noch etwas mehr auf und reißen die Wälle mit mehr Wucht nieder und überhaupt ist alles eine Spur aggressiver. Die Eruption am Ende des zehnminütigen 'Wheel' soll nur ein Beispiel dafür sein. Doch auch Lascelles' Gesang erscheint mir eine Spur rauer und wütender als zuvor. Das alles führt dazu, dass zumindest ich etwas länger gebraucht habe, um in "Moving Backwards" hineinzufinden. Einen offensichtlichen Ohrwurm wie 'Farewell' gibt es nicht mal bei der Single 'Vultures' zu hören.
Doch mit jedem Spin entfaltet sich die Kraft des Rads dann doch mehr und mehr. Es sind erst Fragmente, die sich erschließen, wie der Refrain von 'Tyrant' oder die etwas versetzte Rhythmik bei 'Up The Chain', später dann entfalten sich ganze Songs, wobei vor allem das abschließende 'Lacking' herausragt. Hier fehlt entgegen dem Titel wirklich überhaupt nichts. Gerade das grandiose Finale mit 'I Won't Lose Control, Must Have Control, Will Take Control, Won't Stop' haut mich jedes Mal mit voller Wucht um.
Da auch das Artwork und die Produktion höchsten Ansprüchen genügen und perfekt zur Musik passen, sollte WHEEL jeder Freund der oben genannten Referenzbands unbedingt anhören. Hinter Werke wie "Themata", "Bilateral" oder "The Treachery Of Senses" muss es sich sicher nicht verstecken.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk