CREMATORY: Interview mit Markus Jüllich

23.05.2022 | 12:15

Während der Corona-Zeit waren die Gothic-Liebhaber von CREMATORY nicht untätig und haben sich neben der Veröffentlichung eines Live-Albums auch um das nunmehr 16. Bandalbum gekümmert. Wir schnappten uns daher einen sehr dankbaren Drummer und Gründungsmitglied Markus für einen kurzen Plausch und brachten etwas Licht in die "Inglorious Darkness".

Hallo Markus, "Unbroken" hat knappe zwei Jahre auf dem Buckel. Was ist in der Zwischenzeit im Hause CREMATORY so passiert? Gib doch ein kleines Update.
Wir waren sehr fleißig und haben die beschissene Coronazeit genutzt, um geile Musik zu machen. Das Line-up hat sich etwas geändert, denn unser zweiter Gitarrist und Clean-Sänger Connie und unser Bassist Jason haben die Band verlassen und wir haben Patrick Schmid als neuen Bassist für uns gewinnen können.

Jasons Zwischenspiel war recht kurz bei euch. Wieso ist er wieder ausgestiegen? Und wie kam der Kontakt zu Patrick, eurem neuen Bassisten zustande? Inwieweit konnte er sich schon in die Arbeiten zum neuen Album einbringen?
Jason hatte zuvor jahrelang für uns als FOH-Soundmann gearbeitet und war zuvor Gitarrist bei PALACE. Ich habe ihn dann zum Bassisten umgepolt und so war er dann unser Bassist. Im Laufe der Zeit hat Jason aber für sich entdeckt, dass er lieber als Soundmann vor der Bühne steht wie als Musiker auf der Bühne. Wir sind aber immer noch gut befreundet und Jason wird uns auch bei der ein oder anderen Show als Soundmann mischen, denn wer sonst kennt unsere Lieder besser als er. Patrick ist seit Jahren unser Backliner und begnadeter Bassist. Was lag da näher als Patrick direkt zu verpflichten?

"Inglorious Darkness" heißt eure neue Scheibe. Inwieweit unterscheidet sie sich musikalisch vom Vorgänger?
Wir haben uns schon immer von Album zu Album weiterentwickelt und kleine Unterschiede gemacht, aber da wo CREMATORY draufsteht, ist natürlich auch CREMATORY drin. Es wird also keine großen Überraschungen geben, aber eine geile neue Platte, die jedem Fan das gibt, was er so an unserer Band liebt: melodischen Gothic Metal!

Es ist eine Scheibe, die während der Corona-Pandemie entstanden ist. Inwieweit hatte die noch derzeitige Situation Auswirkungen sowohl auf die Musik als auch die Texte des neuen Albums?
Nicht wesentlich, aber man wird natürlich etwas nachdenklicher und verarbeitet das ein oder andere auch in seinen Texten.

Wie war es für Felix und für euch, dass er wieder sowohl die Growls als auch den Klargesang – also den kompletten Gesang der Scheibe – übernommen hat? Eine Art Back-to-the-roots-Geschichte?
Ja klar, denn wir haben meiner Meinung nach hervorragend mit Felix zusammengearbeitet und ein geniales Ergebnis erzielt, von dem ich angenehm überrascht bin. Er hat geweint, geflucht, mich bestimmt auch mal gehasst, aber geil ist es geworden! Vielen Dank Felix für die geilen Vocals!

Verfolgt sowohl der Titeltrack als auch das Album "Inglorious Darkness" ein spezielles Konzept? Gibt es einen roten Faden, der sich textlich durch das Album schlängelt?
Nein. Es sind einfach nur elf geile Songs mit verschiedenen Stimmungslagen und daher kein Konzeptalbum.

Ein Song heißt 'The Sound Of My Life' – wie würdet ihr euren persönlichen Lebenssoundtrack denn beschreiben?
Hör dir den Song an und dann weißt du Bescheid! Das ist der Song von Felix' Leben, in dem er den Text aus so ziemlich allen alten Songtiteln hervorragend zusammengefasst hat.

Mit 'Das Ende' läutet ihr abschließend aber nicht euer Ende ein, oder?
Natürlich nicht, sondern nur das ENDE der Platte.

Für die limitierte Version des Albums habt ihr euch mit Plektren, einer Fahne und Allerlei in einer schmucken Holzbox einiges einfallen lassen. Inwieweit habt ihr bei der Gestaltung solcher Boxsets Mitspracherecht?
Napalm Records stimmt alles mit mir ab. Napalm macht einen sensationellen Job für uns – vielen Dank dafür! Ich bin jetzt seit 30 Jahren im Musikgeschäft, aber so professionell hat noch kein Label für uns gearbeitet.

Leider musste eure Tour auf 2023 verschoben werden. Was wird bei CREMATORY nach der "Inglorious Darkness"-Veröffentlichung passieren?
Wir haben uns dazu entschieden, dieses Jahr nur Festivals zu spielen und dafür dann in 2023 auf eine ausgedehnte Europatour zu gehen, wenn endlich diese ganze Corona-Scheiße vorbei ist.

Ihr habt jüngst auch eine Wacken-Live-Scheibe an die Fans gebracht. Wie war die Resonanz inmitten der konzertfreien Zeit ein Live-Album auf die Menschheit loszulassen?
Ja sehr gut, denn wir wollten mal wieder ein Lebenszeichen von uns geben und wenn man schon so einen tollen Wacken-Mitschnitt hat, dann muss der auch veröffentlicht werden. Darüber waren und sind unsere Fans sehr dankbar, denn alleine von den Vorbestellungen war bereits die Erstauflage ausverkauft und so mussten wir schnell nachpressen. Danke an alle Fans, die bei uns im Shop bestellt haben!

Bis auf 2012 erschienen eure Alben in fanfreundlichen Zwei-Jahres-Abständen. Ist das absichtlich so gehandhabt oder ergibt sich das eher zufällig?
Wir machen das, wie wir Lust und Zeit haben, denn CREMATORY ist für uns eine Herzensangelegenheit, bei der wir immer das Bestmöglichste produzieren möchten.

Damit wäre ich mit meinen Fragen auch soweit am Ende und danke euch nochmals für eure Zeit. Was möchtet ihr unseren Lesern und euren Fans noch mit auf den Weg geben?
Vielen Dank für euren erneuten Support und denkt bitte daran CDs, Platten oder Boxen zu kaufen, denn real Fans buy real stuff. Streaming und Downloads sind der Tod jeder Band! Buy or die!

Redakteur:
Marcel Rapp

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