PESSIMIST: Interview mit der Band

29.05.2013 | 07:23

Der Tod kommt schnell, hart und meistens auch plötzlich. Doch nun kommt er auch von oben, wenn man den deutschen Thrashern von PESSIMIST Glauben schenken mag. "Death From Above" ist drei Jahre nach dem Debüt ein toller Nachfolger geworden, sodass wir es zum Anlass nahmen, der Band ein wenig auf den Zahn zu fühlen.

Hallo Freunde, Marcel von POWERMETAL.de hier. Schön, dass ihr ein wenig Zeit für meine Fragen findet, vielen Dank. Wie geht es euch? Ist alles im Lot im PESSIMIST-Camp?

Servus Marcel, bei uns läuft alles bestens, ist nur ein wenig stressig, weil wir viel zu tun haben. Aber sonst ist alles paletti!

Zweieinhalb lange Jahre hat es nun gedauert, bis der Nachfolger von "Call To War" zu uns herüber schwappt. "Death From Above" ist ein fabelhaftes Album geworden. Großartiges Artwork, starke Songs. Seid ihr genauso zufrieden wie ich oder hättet ihr im Nachhinein gerne etwas verändert?

Eigentlich sind es drei Jahre Abstand. "Call To War" haben wir bereits im März 2010 rausgebracht, aber offiziell mit Label war das Release im Winter 2010. Egal, jedenfalls ist uns diese Zwischenzeit wie eine Ewigkeit vorgekommen. Beim Albumcover waren einige von uns anfangs etwas skeptisch, aber es ist wirklich geil geworden. Es ist moderner und düster und das spiegelt den Sound ziemlich gut wieder.  Wenn man so die ganze Zeit zusammenzählt, die wir an "Death From Above" vom ersten Riff bis zur Master-CD geschraubt haben, dann kommt man da gut auf zehn Monate, die einen besonders im Studio auch "ausgelutscht" haben. Deshalb sind wir eigentlich froh, dass alles im Kasten ist und wir unser neues Label haben, welches sich so super bemüht und die Promotion ordentlich rollen lässt, dass da kaum Möglichkeit zum Nörgeln ist. Alle sind zufrieden.

Was hat sich zwischen den Alben bei euch so getan? Gab es irgendwelche nennenswerten Veränderungen bei euch? In wie fern habt ihr euch als Band weiterentwickelt?

Unser Schlagzeuger, der Raphi, hat uns im Sommer 2011 wegen einer Weltreise leider verlassen, wir haben aber schnell Ersatz in Daniel "Zufi" Zuflucht gefunden, der unseren Sound durch sein schnelles Schlagzeugspiel weiterentwickelt hat. Ein Jahr später hat uns Peppi, eines unserer Gründungsmitglieder, verlassen. Wir haben dann einige Monate nach Ersatz gesucht und ihn dann in Eric Tobian gefunden. Als Band haben wir uns wenig verändert. Wir machen immer noch genau dieselben dummen Sprüche wie in den Jahren zuvor :-)

Gibt es aufgrund des Artworks und dem Titel (zu Deutsch: Tod von oben) eine Thematik hinter einzelnen Songs oder dem gesamten Album?

Eine übergreifende Thematik gibt es sicherlich nicht. Das Artwork und der Titelsong passen einfach perfekt zusammen. Natürlich passt das kriegerische Artwork auch zu 'Feindfahrt' oder 'The Last Bastion', weil diese Songs auch den Krieg als übergreifendes Thema wieder auffassen.

Ist 'Feindfahrt' denn der geheime 'Trommelfeuer'-Nachfolger geworden?
Man könnte ihn als Nachfolger sehen, ist er aber nicht, auch wenn die beiden Songs mit deutschen Refrains gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. In 'Trommelfeuer' geht es um den Stellungskrieg und in 'Feindfahrt' um den U-Bootkrieg. Thematisch haben die beiden Songs nichts miteinander gemein.

Für mich gehören genannter Opener, das brutale Titelstück, sowie 'Antisocial Bastards' zu den Favoriten auf diesem Schlachtfest. Gibt es für euch weitere, herausragende Stücke?

Wir finden alle Songs geil, aber der neue Lieblingssong ist 'The Last Bastion', weil der fetzt, eine für uns neue Art Solo hat und von allem einen kleinen Anstrich besitzt. Witzig ist, dass wir den Song kurz vor dem Studio noch schnell mal hingefurzt haben :-)

Wird es in Zukunft zu einem PESSIMIST-Trademark, mit einem deutschen Titel (jedoch mit englischen Lyrics) eure Bollwerke zu beginnen?
Der Gedanke war wirklich schon da und hat auch schon zu Diskussionen innerhalb der Band geführt. Wenn mir wieder ein deutscher Titel einfallen sollte, würde wahrscheinlich auf dem nächsten Album ein Opener mit deutschem Titel stehen. Lassen wir uns mal überraschen.

Sowohl "Death From Above" als auch schon euer Vorgänger bestechen durch eine für Eigenpressungen ungemein druckvolle Produktion. Woher kommt das?

Für diesen fetten Sound ist hauptsächlich unser Mentor und Studio-Guru Christoph Brandes vom Iguana Studio verantwortlich! Wahrscheinlich sollte man ihn verhaften, ist ja absolut gefährlich, solch fette Walzen auf die Hörer preschen zu lassen! "Call To War" war schon sehr gut gelungen, bei "Death From Above" hatten wir eine Woche mehr Zeit. Was so eine Woche in Sachen Mixing und Mastering ausmacht, kann man hier gut erkennen.

Mit SODOM, DESTRUCTION und ein wenig TANKARD hört man die deutschen Wurzeln aus eurem Sound. Die Bay-Area darf natürlich auch nicht vergessen werden. "Death From Above" klingt aber eigenständiger als "Call To War". War das euer Ziel, welches ihr euch für den neusten Schlag vorgenommen habt?

Unseren Sound vergleichen viele Leute mit den großen deutschen Thrash Bands, was uns selber aber gar nicht so wirklich auffällt. Wir machen halt unser Ding, ohne dabei zu achten wie jemand anderes zu sein. "Death From Above" ist schon eine Ecke anders als "Call To War". Aber das wollten wir auch so, vor allem aber wollten wir eine typische PESSIMIST-Note setzen, die auch an "Call To War" anknüpft. Mal sehen, was das nächste Album hervorbringt. Die Wartezeit wird jedenfalls nicht mehr so ewig sein wie davor.

Gibt es mit "Death From Above´" schon etwaige Live- oder gar Festival-Termine, die ihr uns hiermit auf den Weg geben könnt?

Klar. Zwar nicht viele, aber nächsten Monat im Mai spielen wir beim "Beastival", was für uns ein riesiges Highlight wird und am 31. August werden wir beim "Queens Of Metal" ordentlich einheizen! Ansonsten ist da tote Hose. Also wenn das hier ein Veranstalter liest, anschreiben!

Damit wäre ich auch mit meinen brennenden Fragen am Ende und bedanke mich vielmals bei euch für eure Zeit, Geduld und natürlich für ein immens starkes Thrash-Bollwerk. Nicht nur ich finde, dass "Death From Above" definitiv einmal angetestet werden soll. Die letzten Worte gebühren euch. Was möchtet ihr euren Fans und unseren Lesern noch mit auf den Weg geben?

Wir bedanken uns auch bei dir, dass du dir die Zeit genommen hast, unser Album zu reviewen. Was kann man großes zu den Leuten sagen? Pfeift euch unser neues Album rein und besucht uns bei unseren live Gigs! Bestimmt sind wir bald in eurer Nähe unterwegs! Cheers!

Redakteur:
Marcel Rapp

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