SPARZANZA: Interview mit Johan "Joey" Carlsson

27.02.2013 | 07:25

Wir freuen uns, die Europadates von SPARZANZA präsentieren zu dürfen. Dies und die Tatsache, dass die Schweden mit "Death Is Certain, Life Is Not" so manchem Dark-Metaller aus der Seele sprechen dürften, nahmen wir zum Anlass, Johan "Joey" Carlsson zum Gespräch zu bitten. Hierbei offenbarte uns der SPARZANZA-Bassist interessante Einblicke in das neue Album, das Konzept hinter den Stücke und in die baldigen Deutschlandabstecher. Aber lest einfach selbst…

Hey Joey, vielen Dank für das Interview. Wie geht es dir? Seid ihr im Camp sehr aufgeregt in Anbetracht der Veröffentlichung des neuen Albums?

Uns geht es gut, vielen Dank. Natürlich sind wir aufgeregt. In Skandinavien ist das Album bereits einige Zeit an der Oberfläche und wir bekamen von den Medien und Fans gutes und äußerst positives Feedback. Wir freuen uns sehr, wenn das bei der deutschen Audienz ähnlich ankommt. Zudem sind wir in Anbetracht der im März startenden Tour aufgeregt, das wird ein enormer Spaß. Leider bekam unser Gitarrist Magnus Zwillinge (Herzlichen Glückwunsch – MR) und kann deshalb nicht dabei sein. Aber wir haben einen großartigen Ersatz für ihn gefunden.

Zum neuen Album muss man euch beglückwünschen, ich mag es. Kannst du uns etwas über den Ursprung und die Aufnahme dieses tollen Albums erzählen?

Nun, es ist in erster Linie das erste Mal, dass wir ein neues Album so kurz nach dem Release des Vorgängers aufgenommen haben. Mit dem frühen Songwriting haben wir bereits während den "Folie á Cinq"-Tourneen begonnen. Nicht, dass wir das Album für ein schlechtes halten (es ist ein verdammt großartiges Album!), aber wir fühlten einfach, dass wir das Tempo ein wenig zügeln und kreativer als vorher arbeiten müssten. Wir entschieden uns früh, dass wir ein sowohl musikalisch als auch lyrisch düsteres Album machen wollten und dass die Produktion ein wenig natürlicher sein musste. Dieses Mal hatten wir ein tolles, analoges SSL Mischpult und nahmen alles so grundlegend wie möglich auf. Kein Austausch an den Drums, richtige Saiten für die Gitarrenparts und ein Live-Chor für diese Stellen. Alles in allem war es grundlegender, was bedeutet, dass wir alle ein bestimmtes Ziel vor Augen hatten: Die Songs an sich hatten immer Priorität! Natürlich muss auch die Produktion stimmen, aber wir wussten stets, dass uns das gelingen wird. So fokussierten wir uns auf die eigentlichen Stücke, die dunklen Melodien und düsteren Lyrics, um einfach ein gutes Gefühl auf dem gesamten Album zu haben.

"Death Is Certain, Life Is Not" hat ein tolles Artwork. Was kannst du uns darüber erzählen? In wie fern kombiniert das Cover das Konzept hinter den Songs?

Da sich die meisten Songs auf dem Album das Thema "Tod" in verschiedenen Ausführungen beschäftigen, wollten wir etwas, was auch damit zusammenhängt. Manche von euch kennen vielleicht den Ingmar Bergman-Film "The Seventh Seal". In diesem Streifen spielt der Protagonist Schach mit dem Tod. Das ist ein Klassiker und wir dachten an ihn, als wir das Cover kreierten. Das eigentliche Schachbrett wurde von unserem Sänger Fredrik gestaltet und Schachspieler sollten durchaus in der Lage sein, festzustellen, wer das Spiel gewinnen wird.

In deinen eigenen Worten: Worin liegt der Hauptunterschied zwischen der aktuellen Scheibe und dem unmittelbaren Vorgänger "Folie á Cinq"?

Ich würde sagen, dass die etwas natürlichere Produktion der Hauptunterschied ist. Aber die meisten Songs sind düsterer. Wir hatten keine Scheu davor, die Stücke anders zu erstellen. Auf dem Vorgänger gehen manche Stücke mehr in Richtung "Mainstream", aber dieses mal achteten wir nicht auf Radio-Airplay oder Plattenverkäufe. Wir machten exakt das, was wir auch wollten und kümmerten uns nicht um die Songformate, wie sie im Radio rüberkommen könnten oder so. Dennoch ist der Vorgänger ein beeindruckendes Album und der Unterschied ist jetzt nicht so erstaunlich groß. Ich meine, da sind natürlich dunklere Stücke auf dem vorgängigen Album wie 'Follow Me' und 'Mr Fish' über Serienmörder und 'Alone With A Loaded Gun', einem Stück über Selbstmord. Aber ich denke, dass wir dieses Mal alles mit den lyrischen Themen und den Gefühlen in den Songs abgedeckt haben. Besonders, wenn du dir mal die letzten drei Songs auf dem Album anhörst.

Lass uns über die Stücke auf "Death Is Certain, Life Is Not" sprechen. Meine Favoriten sind 'When The World Is Gone', 'Dead Inside' und 'When Death Comes'. Sie geben mir ein spezielles melancholisches Gefühl. Was sind deine/eure Favoriten? Welches Stück beschreibt die Musik von SPARZANZA am ehesten?

Ich denke, dass 'When The World Is Gone' SPARZANZA wohl am besten beschreibt, ein Killer-Start auf diesem Album. Persönlich finde ich, dass 'Ad Viventes' der coolste Song auf dem Album ist, da er sich vom Rest ein wenig abhebt. Aber auch der Titeltrack ist stark, einer der härtesten Songs, die wir jemals schrieben. Aber im Grunde gibt es natürlich mehr, das gesamte Album ist königlich. Jedes mal, wenn das Ende von 'When Death Comes' ertönt, habe ich im Gefühl, das Album von Neuem hören zu müssen. Man sollte nicht nur einen oder wenige Stücke hören, "Death Is Certain, Life Is Not" sollte vom ersten bis zum letzten Titel wahrgenommen werden.

Wir sind stolz darauf, eure Deutschland-Abstecher zu präsentieren. Was können Fans von den Auftritten in München, Köln, Hamburg und Berlin erwarten? Wie sieht es mit dem Rest von Europa aus?

Wir sind begeistert, die deutschen Termine wahrnehmen zu können, es wird großartig. Die großen Städte und tollen Locations. Der Rest Europas wird wohl später mit uns Vorlieb nehmen müssen. Wir werden die UK-Tour wieder aufnehmen, die wir Ende 2012 absolvierten und andere Länder werden wohl folgen. Wir haben einige coole Dinge in der Planung, so dass ich dir jetzt noch nichts verraten darf.

Welche Ziele und speziellen Pläne habt ihr noch in der Zukunft mit SPARZANZA.

Über UK und den Sommer-Festivals bei uns in der Nähe hinaus, kann ich darüber im Moment noch nicht viel sagen. Wir würden es lieben, in Deutschland und dem Rest von Europa noch einmal zu spielen. Aber vorher haben wir noch einige andere Dinge in den Startlöchern, die hoffentlich bald offiziell werden. Das wird so dermaßen geil.

Die letzten Worte gebühren dir, Joey. Vielen Dank für deine Zeit und das Gespräch. Ich wünsche euch ein erfolgreiches Jahr und viel Erfolg mit dieser tollen Dark-Metal-Scheibe.

Du sagtest Dark-Metal-Scheibe? Hm, das trifft den Nagel recht gut auf den Kopf, das ist exakt das, was wir damit erreichen wollten. Auch dir vielen Dank, es war eine Ehre, die Fragen zu beantworten. Verpasst uns nicht auf der Tour, ich hoffe, ich kann mit jedem von euch, der dies liest, ein Bierchen zischen.

Na dann, Prost!

 

 

Redakteur:
Marcel Rapp

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