TANITH: Interview mit Gitarrist Russ Tippins
30.09.2019 | 00:02Vor wenigen Wochen ist das Debütalbum von TANITH "In Another Time" erschienen und blockiert seither meinen Player in dauerhafter Regelmäßigkeit. Da die Band um SATAN-Gitarrist Russ Tippins mit ihrem luftig-verspielten Retro-Folk-Rock jede Aufmerksamkeit verdient, habe ich mir den sympathischen Gitarrenhexer zum Gespräch geangelt.
Beginnen wir mal am Anfang: Wie und wann ist TANITH entstanden?
Die Entstehung von TANITH begründet sich in der Tatsache, dass Cindy und ich seit 2014 eine Fernbeziehung haben. Sie lebt in Brooklyn, ich lebe in Newcastle und seit fünf Jahren pendeln wir über den Atlantik, um Zeit miteinander zu verbringen. Manchmal für einen Monat, manchmal nur eine Handvoll Tage. Vor ungefähr drei Jahren haben Cindy und ich angefangen, in einer Coverband zu spielen, wenn sie mich in Newcastle besuchte. Es war nichts Ernstes, nur ein lustiger Zeitvertreib in kleinen Clubs und Bars, bei dem wir beide singen konnten. Nach ungefähr einem Jahr dachten wir, es wäre eine gute Idee, das Gleiche in New York zu tun, wann immer ich in der Stadt war. Wir haben uns daran gemacht, ein paar Musikerfreunde (Charlie & Keith) zu rekrutieren, und ohne ins Detail zu gehen, war dies der Beginn der Entstehung von TANITH. Ich muss mich immer wieder kneifen. Es ist leicht zu vergessen, dass es diese Band noch vor zwei Jahren nicht gab und auch noch keine Musik existierte.
Coole Geschichte! Darf ich fragen, wie die Songs bei euch entstehen? Sicherlich werdet ihr Dateien hin- und herschicken, aber entstehen auch Nummern beim gemeinsamen Jammen? Auch wenn man sich die Antwort denken kann, frage ich dies, da es ein kleines bisschen paradox anmutet, wenn eine Band mit einem 70ies Sound solche modernen Wege geht.
Natürlich setzen wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel ein. Obwohl ich möchte, dass unsere Platte den Sound und die Stimmung der 70er Jahre wiedergibt, möchte ich nicht in den 70er Jahren leben! Es war schrecklich: Du konntest nichts tun, weil alle gestreikt haben! Wir müssen pragmatisch sein. Wir haben alle Karrieren außerhalb der Band und somit ist Zeit das wertvollste Gut für uns. Wie du dir vorstellen kannst, sind Skype-Sitzungen und Gruppenanrufe dringend erforderlich. Und ja, wir senden uns eine Menge Dinge wie Sprachnotizen von Riffs und Gesang in unsere Telefone. Und sicher, wir treffen uns und jammen, wann immer ich in New York bin. Das ist etwa alle zwei Monate der Fall. Zwischen diesen Besuchen arbeiten Cindy und ich an den Gesangsarrangements, wenn sie nach Newcastle kommt. Das Schreiben von Musik ist eine unendliche Beschäftigung, die sich nicht auf einen Zeitplan beschränken lässt. Ein Großteil des Prozesses liegt in der Reflexionszeit zwischen den einzelnen Phasen kreativer Aktivität. Man muss einen Schritt zurücktreten, sich einige Tage mit etwas anderem beschäftigen und dann zurückkehren und die Arbeit in einem objektiveren Licht betrachten.
Was war deine Absicht, als du TANITH gegründet hast?
Es ist eine bizarre Geschichte, denn für mich und Cindy bestand die ursprüngliche Absicht darin, einfach das Cover-Set zu spielen, das wir in England bereits entwickelt hatten. Wir stellten jedoch schnell fest, dass die meisten Veranstaltungsorte in Brooklyn strikte "No-Covers"-Richtlinien haben. Aber wir wollten immer noch unbedingt live spielen, sodass wir dachten: "Okay, dann lass uns ein paar Songs schreiben." Die ersten Ideen, die wir hatten, entwickelten sich schnell zu zwei Songs, nämlich 'Citadel' und 'Eleven Years'. Als wir an ihnen arbeiteten, stellten wir fest, dass wir mehr als nur eine Möglichkeit hatten, Auftritte zu bekommen. Wir haben uns entschlossen, diese Songs aufzunehmen und sie zu veröffentlichen. Wir hatten keine Ahnung, dass sich die Dinge so entwickeln würden.
Du hast in letzter Zeit einige Shows gespielt. Wie hast du dich auf diese Ereignisse vorbereitet und wie waren die Reaktionen?
Ja, wir hatten unseren Albumstart in New York, gefolgt von Muskelrock Sweden einige Tage später. Wir hatten seit dem Frost & Fire-Festival im letzten Oktober keine Live-Show mehr gespielt, deshalb bin ich eine Woche vor dem Launch nach Brooklyn gekommen um zu proben. Wir haben ja das Glück, dass das Set aktuell immer identisch ist, da wir das gesamte Album spielen und sonst nichts. Lediglich in New York haben wir als Zugabe eine nicht geprobte Version von URIAH HEEPs 'Lady In Black' gespielt. Das war eh eine seltsame Woche in New York, weil ich meine Tochter zum 21. Geburtstag mitgebracht hatte. Auf eine nette Art seltsam: Wir haben tagsüber die Touristenattraktionen angeschaut und abends war ich dann bei den Proben.
Die Shows selbst waren allesamt sehr gut, was mich positiv überrascht hat. Ich erwarte immer, dass irgendwelche Hardcore-Metalheads unsere Musik nicht akzeptieren. Dies ist aber noch nicht geschehen, was mein Vertrauen in die Metal-Szene wiederherstellt. Bei keiner der neun Shows gab es bislang einen Mosh Pit. Ich habe ihn auch nicht vermisst, hahaha.
Russ, im Rückblick auf die Anfänge von SATAN: Wo siehst du die größten Unterschiede in der heutigen Musikbranche für einen Newcomer?
Der größte Unterschied ist, dass damals mehr Leute Platten gekauft haben als Bands, die Platten gemacht haben. Heutzutage ist dieses Verhältnis genau umgekehrt. Vorbei sind die Tage der Rockstars, die Rolls-Royce-Autos in Schwimmbäder schieben, selbst für Bands, die die ersten Plätze einnehmen. Kaum jemand kauft mehr ein physisches Produkt und das ist der Grund, warum Konzertkarten jetzt durchschnittlich 100 $ kosten. Rockstars müssen diese Hundert-Dollar-Scheine von irgendwoher bekommen (um ihre Zigarren anzuzünden). Das ist also das obere Ende des Marktes, aber für eine neue Band, die gerade erst anfängt, scheint es unmöglich, überhaupt unter Vertrag genommen zu werden. Obendrein ist der Markt nur ein winziger Bruchteil dessen, was er war. Wie um alles in der Welt kann sich eine Band Gehör verschaffen bei der heutigen Konkurrenz? Natürlich ist es heute Dank digitaler Techniken einfacher ein Album aufzunehmen und auch die Promotion ist über soziale Netzwerke heutzutage simpel. Aber aufgrund der immensen Konkurrenz werden diese Vorteile sehr schnell relativ.
So sieht es aktuell wohl aus. War es für dich mit deiner musikalischen Vergangenheit denn einfacher?
Du meinst, ob es einfacher ist, TANITH zu promoten, weil ich auch bei SATAN spiele? Ja, ist es. Besonders in der Presse, da Journalisten Referenzpunkte mögen. Sie mögen es, über bekannte Namen Verlinkungen erstellen zu können, da es ihre Arbeit erleichtert. Ich beschwere mich nicht darüber.
Kann ich mir vorstellen. Ist es denn auch einfacher Konzerte und Tourneen zu buchen?
Nein. Jede Show, die TANITH bisher gespielt hat, wurde von den Bandmitgliedern selbst, einschließlich mir, hart erkämpft. In diesem Jahr mussten wir im letzten Moment drei vielversprechende Tourpläne absagen, weil irgendjemand im letzten Moment doch nicht den Mut hatte, uns zu buchen. Wir hatten das Glück, einen Platz bei Muskelrock zu bekommen, denn die Organisatoren sind sehr an unserer Musik interessiert. Tatsächlich ziehen sie TANITH SATAN vor. Ebenso bei Metal Blade. Ich habe sie zu Beginn kontaktiert, um herauszufinden, ob sie daran interessiert sein könnten. Sie sagten, nein, es wäre keine gute Idee, zwei Bands mit demselben Gitarristen auf dem Label zu haben, da dies zu einem Interessenkonflikt führen könnte. Wir suchten dann woanders nach einem Deal und nach ein paar Monaten hatten wir Interesse von drei Labels. Erst als der Chef von Metal Blade Deutschland zufällig auf unsere selbstveröffentlichte 7" stieß, kamen sie zu uns zurück und boten TANITH einen Vertrag an. Es reichte also nicht aus, der Gitarrist bei SATAN zu sein. Sie mussten TANITH für sich selbst finden.
Wo siehst du denn die Unterschiede in der "Szene" heute gegenüber den frühen 80ern? Als SATAN gestartet ist, explodierte die gesamte NWoBHM gerade und ein wenig später übernahmen die USA in Bezug auf Geschwindigkeit und extreme Musik die Führung. Es gab eine große Bewegung in der Metalszene. Jeder war "on fire". Fühlst du dieses Feuer heute?
Meinst du das Feuer der Innovation? Oder das Überschreiten von musikalischen Grenzen? Soweit ich das beurteilen kann, gibt es diese Feuer noch, aber es schwelt mehr als dass es wirklich brennen würde. Niemand sucht mehr nach dem "Neuen" und es scheint, dass die Musikbranche entschieden hat, dass bereits alles getan wurde, was getan werden kann - zumindest alles, was sich für sie nach Musik anhört. Aber das ist das Problem. Ich weiß, instinktiv, dass es da draußen einen Haufen großartiger und innovativer Bands gibt, die ich niemals hören werde, weil sie keinen Plattenvertrag bekommen. Die Plattenfirmen haben eine sehr eigene Vorstellung davon, wie Musik zu klingen hat und nimmt nur dazu passende Bands unter Vertrag. Daraus ergibt sich, dass viele Bands sich eben in dieses Raster einfügen, nur um einen Deal zu bekommen. Gerade große Labels haben Angst, Bands zu fördern, die nicht wie etwas klingen, was sie schon kennen. Verstehe mich nicht falsch: Es gibt auch aktuell ausreichend gute Bands, aber ich habe manchmal den Eindruck als sei eine imaginäre Linie gezogen worden, die kaum einer mehr überschreiten möchte. So nach dem Motto: "Hey, wir brauchen die neumodische Musik nicht, die keiner versteht. Bleiben wir bei dem, was wir bereits kennen, aber machen wir es lauter!" Wenn man sich die größten Bands ansieht, merkt man, dass sich die Kunstform nicht ausdehnt, sondern einfach von ihrer eigenen Kraft speist. Wie eine Schlange, die sich selbst frisst. Sie wird irgendwann sterben. Schauen wir uns die großen Rock-/Metal-Festivals an (Download, Wacken, Hellfest etc.). Man merkt, dass es nur ein Dutzend Bands gibt, die so etwas aktuell headlinen können. Diese "Super-Liga" ist in den letzten 30 Jahren von kaum einem Newcomer überholt worden. Warum nicht? Wo ist denn die nächste Generation der Superleague-Bands? Das ist besorgniserregend, weil die alten Helden aussterben oder sich zurückziehen. In den letzten Jahren haben wir BLACK SABBATH, RUSH und MOTÖRHEAD verloren. Die wichtigen Festivals benötigen drei solcher Bands, aber sie können ja nicht immer die gleichen Truppen buchen. Also wird mit den wenigen Großen rotiert. Man hat ja schon das Gefühl, dass eine Band wie IRON MAIDEN alle zwei Jahre das Download-Festival headlined. Was passiert also, wenn diese großen Bands alle verschwunden sind? Die Kapellen der nächsten Stufe sind doch alle noch nicht fähig, diese Positionen auszufüllen, weil sie eben nichts Eigenes machen. Nur wenn man einen eigenen Weg geht, kann man riesengroß werden. Man muss der Erste sein.
Wahre Worte. Bevor es jetzt aber zu pessimistisch wird, wechsele ich das Thema. Was hältst du denn von der modernen Technik im Allgemeinen? Als ich anfing für Fanzines zu schreiben, liefen die meisten Interviews postalisch ab. Man musste auf einen Antwortbrief warten. Heute geht das alles per Chat, Skype und Mails.
Warten ist keine schlechte Sache. Es gibt zu viel Ungeduld auf der Welt, wir haben alle vergessen, wie man wartet. Also sage ich das: Gib mir deine Adresse und ich schreibe das alles per Hand auf und sende es per Post!
Ha! Deal! Aber zurück zum Album: Du hast beide 7"-Lieder neu aufgenommen. Da ich sie beide liebe (siehe meine Songfavoriten von 2018), stört mich das nicht. Allerdings gibt es Stimmen, die anstatt der beiden bekannten Songs lieber weitere neue Nummern auf dem Album gehabt hätten. Dein Kommentar dazu?
Moment mal, wir haben doch nur 500 Exemplare dieser Single gemacht. Wir wollen, dass diese beiden Songs so vielen Menschen wie möglich zur Verfügung stehen. 'Citadel' ist unser Signature-Song, Mann! Stell dir "The Number Of The Beast" ohne 'Run To The Hills', "Machine Head" ohne 'Smoke On The Water' oder das Debütalbum von Angel Witch ohne 'Angelwitch' vor. Diese Songs wurden alle als Singles veröffentlicht, bevor die LP herauskam. Sie gehören zu beiden Formaten, damit sie jeder genießen kann. Ich denke, diese Leute fürchten nur, dass der Preis für die 7" nicht steigen wird. Ich habe das nie verstanden. Ich sammle Musik, keine Gegenstände. Nun, ich sage diesen Leuten vielen Dank, dass sie unsere Single gekauft haben. Ich hoffe nur, dass ihr alle die Platte tatsächlich gespielt und genossen habt. Wenn einige von ihnen es noch ungeöffnet im Lager haben, macht mich das irgendwie traurig. Es ist nichts anderes als bei Ticketverkäufern, die Konzertkarten nur kaufen, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen. Ich bin wie du, Holger, ich würde nichts kaufen, was ich nicht sofort öffnen und spielen würde.
Ich LIEBE es wirklich, wie das Album klingt. Wie und wo hast du es aufgenommen? Alles klingt sehr organisch, warm und transparent. Ich denke, du hast dich wirklich auf so einen Sound konzentriert.
Wir haben dieses Album in den Excello Studios in Brooklyn zu 100% analog aufgenommen. Vier Sessions zwischen November 2017 und April 2018. Wir haben auf einem 24-Spur-Zwei-Zoll-Band aufgenommen. Dann mischten wir es auf ein Stereo-Half-Inch-Band herunter. Danach haben wir das Band mit einer Drehmaschine auf Vinyl gemastert. Das Aufnehmen auf diese Weise ist im Vergleich zu einem digitalen Studio, in dem ein Ingenieur mit nur wenigen Tastenanschlägen Spielfehler korrigieren kann, nicht einfach und kostengünstig. Man muss das ganze Stück erneut spielen. Wir haben in der Band beschlossen, Musik so zu machen, wie sie früher gemacht wurde. Daher haben wir sogar alte Röhrenverstärker für die Gitarren verwendet - meiner war eine Gibson-Combo aus den 1950er Jahren! Ich vermisse die Tage, in denen ich es auf Anhieb richtig machen oder mit meinen Spielfehlern leben musste. Ich vermisse den schönen Klang von Magnetband, sogar das Zischen. Sogar den Geruch davon.
Hahaha, wunderbar, dieser nostalgische Ansatz! Vielleicht erzählst du uns aber auch etwas über die Songs. Was sind deine persönlichen Favoriten und warum?
Ich habe eigentlich keine Lieblingslieder, so wie Eltern keine Lieblingskinder haben. Oder zumindest geben sie es nicht zu! Mit Ausnahme von 'Cassinis Deadly Plunge' befassen sich alle Songtexte mit Fantasy- und mythologischen Themen. 'Cassini' ist die wahre Geschichte eines unbemannten NASA-Raumfahrzeugs, das 20 Jahre im Weltraum verbracht hat. Die meiste Zeit im Orbit des Planeten Saturn. Die Raumfahrt hat etwas furchtbar Romantisches - sogar unbemannt - und die Geschichte von Cassini erregte meine Vorstellungskraft. Als sie sich dem Ende ihrer Treibstoffversorgung näherte, wiesen die Fluglotsen das Fahrzeug an, auf die Oberfläche des Saturn zu prallen, um die Monde des Planeten zu schützen, die lebensfähige Bedingungen haben könnten. Der Absturz war spektakulär und feurig. Ein enorm dramatisches Ende der Mission. Dies geschah im September 2017 und ich sah mir ein Dokumentarvideo des Endes an und wie das Team, das Cassini baute, in Tränen ausbrach, als sie in Flammen unterging und Daten bis zum Ende übertrug. Ich wollte sofort ein Lied darüber schreiben und schrieb schnell einen groben ersten Entwurf auf, dachte aber nicht, dass die Lyrics für ein SATAN-Lied geeignet wären. Erst ein paar Monate später, als wir TANITH starteten, fand ich ein Zuhause für das Lied. Ich hörte Cindys Bassriff und wusste sofort, dass dies die Musik für 'Cassinis Deadly Plunge' sein würde. Mir fällt gerade ein, dass ich zum Thema Lieblingssongs doch etwas ergänzen muss, denn es gibt einen Song, den ich besonders gern live spiele: 'Dionysus'. Das ist eine Wahnsinnsnummer! Eigentlich headbange ich bei TANITH-Auftritten nicht besonders viel, aber bei dem Song geht es einfach nicht anders! Da fühle ich mich wie ein Bay-Area-Thrasher aus den 80er Jahren, hahaha!
War es von Anfang an klar, dass ihr beide singen werdet?
Nun, ich habe bereits erwähnt, dass wir in Newcastle unsere eigene kleine Cover-Band hatten. Wir wollten unbedingt zusammen singen und die Band war eine Art Vehikel dafür. Wir haben alle Songs ausgewählt, bei denen zwei Sänger ständig sangen, wie FLEETWOOD MAC, THE BEATLES, BLUE ÖYSTER CULT und die Duette von Robert Plant/Sandy Denny. Es fühlte sich so gut an mit Cindy auf der Bühne gemeinsam zu singen. Als uns klar wurde, dass wir Original-Songs schreiben mussten, um Club-Gigs in NYC zu bekommen, beschlossen wir, dass diese in diesem Stil sein mussten. Das erste Lied, das wir geschrieben haben, war 'Eleven Years'. Ich habe eine Weile daran gearbeitet, obwohl ich keine Ahnung hatte, was ich eventuell damit anfangen könnte. Cindy fügte die parallele Gesangslinie hinzu und es funktionierte wunderbar. Um deine Frage zu beantworten, würde ich sagen, dass der zweistimmige Gesang eine bewusste Entscheidung war, die aus der Notwendigkeit geboren wurde.
Kannst du dir vorstellen, in Zukunft mehr folkloristische Einflüsse einzubeziehen? Vielleicht noch ein paar Instrumente (Flöte, Melotron usw.)?
Wer weiß? Ich lehne die Idee nicht ab, also kann ich sie mir vorstellen. Das Schöne an einer unbekannten Band ist doch, dass es keine Erwartungen gibt. Ich muss mir keine Sorgen machen, ob irgendwas "Metal genug" ist oder nicht. Nach meiner Einschätzung ist TANITH eine Rockband, die immer mit Riffs arbeiten wird, aber manchmal werden wir diese halt anders würzen.
Klasse Einstellung! Was sind denn nun die nächsten Schritte? Eine Tour? Mit SATAN? Was wäre denn überhaupt deine Wunschtournee? Als Support von WISHBONE ASH oder BLUE ÖYSTER CULT?
Eines kann ich mit Bestimmtheit sagen: Eine Tour mit SATAN wird es nicht geben. Das wäre auf der einen Seite etwas komisch für mich und auf der anderen Seite auch zu anstrengend. Es ist sehr schwer aktuell überhaupt einen Interessenten für eine Tour zu finden. Aktuell arbeiten wir an einer Tour im November. Natürlich wäre es ein Traum für eine der genannten Bands zu eröffnen, aber ich denke, dass wir uns bei beiden Bands einkaufen müssten. Das heißt, wir müssten kostenlos spielen und unsere Flüge, Hotels und Mietwagen selbst bezahlen. Außerdem müssten wir dem Headliner einen vierstelligen Betrag zahlen. Von daher...
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Ja, gute Neuigkeiten! Ich habe gerade erfahren, dass TANITH für das HAMMER OF DOOM-Festival am 17. November bestätigt wurde. Dies erhöht die Chance auf weitere Liveshows in Deutschland um diese Zeit erheblich.
Pics by Chris Shonting
- Redakteur:
- Holger Andrae