ALAN PARSONS - Monschau

11.09.2014 | 13:03

10.08.2014, Burg Monschau

ALAN PARSONS mit einer Klassiker-Setlist.

Wie sich die Zeiten ändern: Früher verstand sich das ALAN PARSONS PROJECT als reine Studioangelegenheit, das zum Ärger der Fans nicht live auftrat. Nun ist ALAN PARSONS auch ohne neues Studioalbum auf Tour, so dass er den Fans ein Greatest-Hits-Programm servieren kann. Im Eifelstädtchen Monschau fand Mitte August das einwöchige Festival "Monschau Klassik" statt, auf dem Musik der unterschiedlichsten Richtungen gespielt wurde. Die Rockfans kamen am Sonntag, dem 10.08.2014, mit dem Konzert von ALAN PARSONS im Hof der Burg Monschau auf ihre Kosten.

Doch zunächst gehört die Bühne PICTURE PALACE. Die Band ist kollektiv schwarz gewandet und nutzt die Breite der Bühne, um sich in einer Reihe aufzustellen. Der Breitwandrock der Berliner Gruppe passt gut in den heutigen Abend. Mit E-Gitarre und zwei Keyboards spielt die Band eine pompöse Musik mit verzerrten Sounds irgendwo zwischen der Hauptgruppe, SAGA und einem typisch deutschen 80er-Jahre-Rock. Allmählich wird dem Publikum klar, dass die Jungs in ihr Beuteschema passen. Denn nachdem die Gruppe während des Auftritts nur Höflichkeitsapplaus erhält, wird sie am Ende sie mit einem stürmischen Beifall verabschiedet. Definitiv ist PICTURE PALACE ein Name, den man sich merken sollte.

Allmählich setzt die Abenddämmerung ein, und der Eifelwind wirbelt den Trockeneisnebel durch die bunten Strahlen der Scheinwerfer: Ein stimmungsvoller Einstieg für ALAN PARSONS. Man legt mit 'Lucifer' los, dem 'Doctor Tarr And Professor Fether' von "Tales Of Mystery And Imagination", dem legendären Debütalbum des ALAN PARSONS PROJECTs, folgt. Alan Parsons steht auf einem Podest, auf dem er Gitarre oder Keyboards spielt und gelegentlich auch die Lead Vocals singt, erstmals beim Singlehit 'Don't Answer Me'. Seine junge Begleitband ist ziemlich groß; bei wechselnder Aufstellung spielen bis zu acht Musiker auf der Bühne. Bald wird klar, dass heute abend gerockt wird, denn jedes Stück wird mit mindestens (!) zwei Gitarren gespielt. Und bei 'I Wouldn't Want To Be Like You' gibt es noch ein umjubeltes Solo der Bassgitarre obendrauf.

Ein besonderer Höhepunkt des Konzertes ist die Darbietung der vollständigen Suite 'Turn Of A Friendly Card' aus dem gleichnamigen Album, die gehörig abgefeiert wird. Wie eingangs gesagt gibt es zwar keine neue Langrille, aber immerhin eine neue Single, die vorgestellt wird: 'Fragile' wird heute das einzige Stück bleiben, das nicht aus dem Backkatalog des ALAN PARSONS PROJECTs stammt. Mit 'Limelight' erinnert Alan Parsons an den verstorbenen APP-Sänger Eric Woolfson. Aber dieses Lied ist in der Schlußphase des Konzertes die einzige Ballade, ansonsten wird gerockt. Spätestens beim finalen Doppelschlag aus 'Sirius' und natürlich 'Eye In The Sky' ist auch das Sitzpublikum in Monschau auf den Beinen. Begeistert klatscht es Alan Parsons und Band schließlich noch mal heraus, und die verabschieden sich mit einem Zugabenblock aus drei weiteren Stücken.

Setlist: Lucifer, Doctor Tarr & Professor Fether, Don't Answer Me, Time, Psychobabble, I Wouldn't Want To Be Like You (incl. Baß-Solo), Old And Wise, Saxophon-Solo, Friendly Card-Suite: The Turn Of A Friendly Card 1 / Snake Eyes / The Ace Of Swords / Nothing Left To Lose / The Turn Of A Friendly Card 2, Fragile, Limelight, Damned If I Do, Prime Time (incl. Keyboard-Solo), Sirius, Eye In The Sky
Zugabe: Breakdown, The Raven, In The Real World


Wer mehr zum Thema ALAN PARSONS PROJECT wissen will, dem sei unser von Kollege Eike initiiertes APP-Special empfohlen.

Redakteur:
Stefan Kayser

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