Bands Battle 2004 - Stavenhagen

03.06.2004 | 13:28

13.05.2004, Tankhaus

Donnerstag, 13.05.2004

ABROGATION

Bühne frei für ABROGATION: Die vier Jungs aus dem Ruhrpott hatten die Ehre, das diesjährige Bands Battle gebührend einzuläuten. Mit deutschen Texten im Stil von IN EXTREMO und einer sehr einprägenden und eigenen Melodic Death / Thrash-Mischung konnten ABROGATION von der ersten Minute an begeistern. Zwar tümmelten sich zu Beginn nur wenige Zuschauer vor der Bühne, bereits nach kurzer Zeit bequemten sich immer mehr Leute dazu, die Sofas in Bühnennähe zu verlassen und die Band gebührend zu feiern. Fette Riffs, ein tightes Zusammenspiel der gesamten Band und der charismatische Gesang von Frank Schröter waren bezeichnend für den rundum gelungenen Auftritt. Ein sauberer Sound, durch den die von fetten Riffs untermalten Gitarrenmelodien richtig zur Geltung kamen, gab sein übriges dazu.
Neben dem stilistisch sehr variablen Song "Folterkammer", der die richtige Mischung zwischen ruhigen, fesselnden Parts und kompromissloser Aggressivität fand, war die bandeigene Version des Erlkönigs klarer Höhepunkt des Gigs. Hier wurde auf Grundlage des Gedichts von Goethe eine verdammt geile Abgehnummer zelebriert, in der die Rollen des Vaters, des Sohnes und des Erlkönigs jeweils durch unterschiedliche Stimmlagen dargestellt werden. Mit steigender Spieldauer wächst hier die Dramatik bis hin zum unvermeidlichen Ende...
ABROGATION boten, das kann man ohne Übertreibung sagen, ein erstklassigens Konzert, dem es an nichts fehlte. Ein perfekter Start für das Bands Battle 2004!
(Christian Debes)


ENDSTILLE

Als zweite Band am Donnerstag durften die Kieler Black Metaller von ENDSTILLE, die letztes Jahr noch für einiges Aufsehen sorgten, auf die Bühne. Der Gig war dabei gleichzeitig die Releaseparty für das neue Album "Dominanz", was die Band mit ordentlich Freibier supportete. Und zumindest der Mischer muss schon vorher dicht gewesen sein, was der Mann ablieferte, war unter aller Sau. Wieso ist bei der Band vorher der Sound gut? Wieso ist bei der Band nachher der Sound gut? Wieso ist der Sound bei ENDSTILLE beschissen? Fragen über Fragen. Jedenfalls war die Band vom Sound genervt, was auch deutlich zu sehen war. Und trotzdem boten die Kieler keine schlechte Show. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem neuen Album "Dominanz", von dem mit dem hypnotischen Brecher 'Monotonus', 'Bleed For Me', 'Conquest Is Atheism' und dem Titelstück einige echte Killer gespielt wurden. Die Reaktionen waren trotz der widrigen Umstände recht gut und am spielerischen Können gibt es auch nichts zu meckern. So war der Gig trotz des unfähigen Mischers eine Lehrstunde in Sachen kompromissloser, aggressiver Black Metal. ENDSTILLE sind halt auch mit beschissenem Sound eine der besten Black Metal Bands Deutschlands!
(Herbert Chwalek)


BANISHED REALITY

So, nach ENDSTILLE durften BANISHED REALITY (mit recht gutem Sound) auf die Bühne. Und der Titel "Überraschung des Bands Battle" geht ganz klar an die Jungs. Von der ersten Sekunde an hatte man das Gefühl, dass die Band engagiert zur Sache geht, schon einiges an Bühnenerfahrung hat und vor allem coole Songs schreiben kann. Abwechslungsreicher Death/Thrash war angesagt, fette Riffs, cooler Gesang, aggressives Drumming. Ganz ehrlich, so eine coole Show hatte ich nicht erwartet. Die Band gab sich alle Mühe, um das Publikum mit Songs wie 'Eternal Silence', 'Fixed Point' oder 'Nacht Der Leidenschaft' zu überzeugen, was ihnen auch gelang, obwohl es vor der Bühne nicht allzu voll war. Es gab an diesem Wochenende nicht viele Bands, die so spielfreudig und gleichzeitig so routiniert und abgeklärt wie BANISHED REALITY agierten. Die Zugabe in Form der 'Davidian'-Coverversion war absolut verdient, der Auftritt war einer der besten des gesamten Festivals. Verpasst die Jungs nicht, wenn sie in eurer Gegend spielen!
(Herbert Chwalek)


DEAD REMAINS

Nachdem ABROGATION am späten Donnerstagabend das Bands Battle 2004 eröffnet, und anschließend die satanischen Nordlichter von ENDSTILLE trotz anfänglicher Soundprobleme ihr Publikum ganz gut im Griff hatten, ebneten die Deather von BANISHED REALITY (Sehr cool!) den Weg für DEAD REMAINS.
Die fünf Neubrandenburger Todesmetaller stehen schon seit Jahren erfolgreich auf der Bühne. So auch hier auf dem Bands Battle. Wie sie wieder einmal zeigten, sind sie live verdammt gut aufeinander eingespielt und besonders Frontmann Deadhead versteht es, das Publikum entsprechend zu animieren. Mit von Killerriffs untermaltem Deathmetal, der die perfekte Grundlage für das animalische Gegrowle bot, zogen die Jungs ihr Heimspiel souverän durch. So melodisch wie eine Klospülung, aber absolut bangkompatibel setzten DEAD REMAINS dem ersten Festivalabend das Sahnehäubchen auf.
Bleibt die Hoffnung, dass sie ihr Repertoire schon sehr bald vergrössern, und sich auch mal in anderen Teilen der Bundesrepublik sehen lassen. In diesem Jahr haben sie auch endlich ihren ersten Silberling mit dem vielversprechenden Namen "Deathless Torture" fertiggestellt, den ihr über ihre Homepage fix ordern könnt. Fazit: DEAD REMAINS krönten den Abend in angemessener Weise, und schockten richtig.
(Katrin Müller)

Redakteur:
Katrin Debes

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