Birth Control - Übach-Palenberg
24.09.2007 | 21:2522.09.2007, Tatort
Birth Control in Übach-Palenberg
Dieser Abend schien zunächst unter keinem guten Stern zu stehen. Zu dem Zeitpunkt, als das Konzert anfangen sollte, begann erst der Einlass. Eine Stunde später trudelten BIRTH CONTROL im Tatort in Übach-Palenberg ein, und der Auftritt begann dann mit anderthalb Stunden Verspätung. Entsprechend dicke Luft war im Publikum, und zum ersten Mal erlebte ich ein Konzert, bei dem die Musiker nicht mit Applaus begrüßt wurden, als sie die Bühne betraten. Aber die Stimmung löste sich schnell, als die Band ganz traditionell mit 'The Work Is Done' einstieg. Überhaupt lag der Schwerpunkt des Programms auf den Klassikern der frühen Siebziger, und bei der Titelauswahl sollte es nicht eine einzige Überraschung geben.
Bernd "Nossi" Noske hat mit Peter Engelhardt (g), Hannes Vesper (b) und Sascha Kühn (k) nun seit einigen Jahren eine feste Besetzung zusammen. Durch das jahrelange gemeinsame Spielen sind die Musiker, von denen jeder für sich schon großartig ist, perfekt aufeinander eingespielt. Deutlich wurde das etwa an 'Hope'. Dieses Stück, das in den Siebzigern nur auf Single erschienen war, gehört seit einiger Zeit zur Setlist und wurde ungeheuer dicht und dynamisch vorgetragen. Das wurde noch mal gesteigert bei 'Trial Trip'. Die hart rockenden wie die sphärischen Passagen spielte die Band so intensiv, dass spätestens jetzt das Eis gebrochen war und das Publikum begeistert jubelte. Wären BIRTH CONTROL eine neue Band, würden sie vermutlich unter dem Etikett "Progressive" vermarktet.
Neuere Stücke wurden in Gestalt von drei Titeln des letzten Studioalbums "Alsatian" en bloc abgehandelt, die sich allerdings nicht im geringsten vor dem älteren Material zu verstecken brauchen. Neben dem großartigen Titelstück, das die rasante Spielfreude von 'Trial Trip' weiterführte, wurde vor allem die Überhymne 'Like Nothing Ever Changed' abgefeiert, die Gitarrist Peter Engelhardt mit hinreißenden Soli krönte. Natürlich hatte Nossi, einer der besten Drummer Deutschlands, ein Solo, bevor mit 'Gamma Ray' der BIRTH CONTROL-Titel schlechthin in einer überlangen Fassung präsentiert wurde. Bass-Solo, Gitarrensolo, lange Improvisationen - hier blieben keine Wünsche offen. Nachdem die Truppe als Zugabe noch 'Back From Hell' von "Rebirth" gebracht hatte, blieb ein zufrieden jubelndes Publikum zurück.
Bleibt zu hoffen, dass BIRTH CONTROL nach drei Jahren wieder mal ein neues Studioalbum herausbringen.
Setlist:
Intro / The Work Is Done
What's Your Name
Hope
Just Before The Sun Will Rise
Trial Trip
Alsatian
A Night Of It
Like Nothing Ever Changed
Stop Little Lady
Schlagzeug-Solo
Gamma Ray
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Back From Hell
- Redakteur:
- Stefan Kayser