Doro - Nanzdietschweiler

15.07.2005 | 16:19

08.07.2005, Kurpfalzhalle

Das wohl bisher größte Projekt der Metalheads aus dem Remigiusland (http://www.metalheads-remigiusland.de) stellt das DORO-Konzert vom 08.06.2005 in Nanzdietschweiler dar. Als betroffener Metalfan aus dem Raum Kaiserslautern und Kusel weiß man, wie oft sich Bands dieser Größenordnung in die heimischen Gefilde verirren. Umso mehr muss dieses Engagement der Metalheads hier hervorgehoben werden, die sich innerhalb kürzester Zeit zu den führenden hiesigen Veranstaltern des härteren Bereichs gemausert haben. Nach der in jeder Hinsicht hervorragend gelaufenen HEADBANGERS NIGHT haben sie mit DORO und ASTRAL DOORS wieder genau den richtigen Riecher gehabt und natürlich professionelle Vorbereitungen getroffen (wie z.B. Werbung usw.), um auch dieses Event zu einem großen Erfolg werden zu lassen. Die mit etwa 700 Leuten fast ausverkaufte Halle und die zufriedenen Gesichter sprachen für sich und man kann nur hoffen, dass die Metalheads von dem tollen Erfolg weiter angespornt werden, diesen Weg weiterzugehen. Selbst die für viele Headbanger erst wenige Wochen vor dem Konzert bekannt gewordene Enttäuschung, dass METAL CHURCH leider nicht auftreten können, da sie noch in den USA verweilen, hat die Metalheads nicht zurückgeworfen und sie haben mit ASTRAL DOORS einen zumindest für mich würdigen Vertreter an Land gezogen. Auch wenn diese nicht den Kultstatus von METAL CHURCH und natürlich noch nicht die Anzahl von Kultplatten haben, so sind sie mit ihrem Supersänger und zwei tollen Veröffentlichungen mehr als nur ein Geheimtipp.

Den Anfang durften ziemlich pünktlich um 20 Uhr BAD NAME übernehmen und konnten die Stimmung in der Halle mit ihren teils eigenen und teils gecoverten Metal-Stücken gleich anheizen. Leider konnte ich an dem Abend nicht rechtzeitig da sein, so dass ich hier auf Infos der anwesenden Metaller und meines POWERMETAL.de-Kollegen und Freund Stefan angewiesen war. Da ich nichts Schlechtes, sondern nur Gutes gehört habe, können BAD NAME den Auftritt als vollen Erfolg verbuchen.

(BAD NAME waren ein guter Opener. Zwar war ich im Vorfeld etwas skeptisch, weil die Band an diesem Abend erstmals eigene Songs präsentierte, aber gerade die eigenen Nummern machten Spaß. Es war auch nicht weiter schlimm, wenn Songs wie beispielsweise 'For Whom The Bell Tolls' (METALLICA) nicht Erstligareif präsentiert wurden, denn beim bereits zahlreichen Publikum kamen BAD NAME mit ihrem engagierten Auftritt trotzdem gut an. Stefan Lang)

BAD NAME-Setlist:
Intro
Enter Sandman
Run
Don't Play With Fire
Breaking The Law
Demons Eyes
Sense Of My Life
Paranoid
For Whom The Bell Tolls
---
TNT

Mein persönlicher Favorit des Abends waren ASTRAL DOORS, da ich Fan der letzten beiden Scheiben und natürlich des mächtigen Sängers Patrik Johansson bin. Die Erwartungen konnten sie voll erfüllen, auch wenn sie natürlich noch nicht ganz so routiniert wie die ganz großen Bands rüberkommen. Spielerisch, soundmäßig und gesanglich war alles im grünen Bereich und mir ist bei den – zwar manchmal etwas an DIO bzw. RAINBOW oder BLACK SABBATH zu "Headless Cross"-Zeiten erinnernden – Songs mehrmals "einer abgegangen". Gegen Schluss haben sie dann die für meinen Geschmack etwas schwächeren Stücke ausgepackt – die Art Songs, die mir bei DIO auch nicht so sonderlich gefällt. Dafür hatten sie davor echte Killer ('Time To Rock') und geile Hymnen ('Of The Son And The Father'), was mich im Endeffekt mehr als glücklich gemacht hat.

ASTRAL DOORS-Setlist:
Evil Is Forever
Bride Of Christ
Time To Rock
Of The Son And The Father
Cloudbreaker
Hungry People
Trojan Horse
Slay The Dragon
Pull The Break
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Man On The Rock


Auch wenn man DORO in der letzten Zeit mehrmals auf diversen Festivals sehen konnte, war dieser Hallen-Gig doch etwas anderes. Das war schon am Publikum zu sehen, welches so ziemlich aus fast allen Schichten daherkam. So konnte ich in den ersten Reihen z.B. von Schülern über normale Metalhörer und Ultra-DORO-Fans (einer hatte sogar deren Gesicht auf den Oberarm tätowiert) bis hin zu Rentnern, die alle zusammen dafür sorgten, dass DORO und ihre Band viel Spaß hatten und spontan die Setlist erweiterten. Gesanglich ist DORO nach wie vor über jeden Zweifel erhaben und hat berechtigterweise immer noch diese Zahl an treuen Anhängern. Mit ihrer Band, die nur aus gestandenen Mucker besteht, kann sie nichts falsch machen. Auch die Setlist geht größtenteils in Ordnung, da DORO sich bewusst ist, mit "Triumph & Agony" einen Meilenstein hingelegt zu haben, was von den letzten Veröffentlichungen leider nicht gesagt werden kann, auch wenn diese nicht schlecht sind. Aus einem Song wie z.B. 'She's Like Thunder', welches als Hymne an DOROs Box-Freundin Regina Halmich gerichtet ist, hätte DORO für meinen Geschmack gesanglich mehr machen können. So aber bewegt sie sich meist auf drei bis vier Tönen, wahrscheinlich damit auch jeder die Möglichkeit haben soll, mitzusingen. Dass sie es auch anders kann, muss bei Songs wie 'Hellbound' oder 'Für immer' nicht extra erwähnt werden.
Als DORO dann 'Breaking The Law' in einer cleanen Balladenversion zum Besten gab, waren viele Gesichter in der Halle verdutzt, um nicht zu schreiben entsetzt. Sicherlich mag das im Proberaum mal ganz witzig sein, aber ich kann mir im Moment nur ganz wenige Metal-Songs vorstellen, die weniger für Balladenversionen geeignet sind als 'Breaking The Law'. Zum Glück wurde die Softversion dann nach dem 2. Refrain abgebrochen, um den Song direkt im Anschluss in der Normalversion zu spielen und diese hat dann voll und ganz für das Vorspiel entschädigt, da DORO richtig Gas gab. Ach ja, für die BRAVO-Leser sei noch erwähnt, dass DORO auch aus der Nähe noch wirklich gut aussieht, obwohl sie mittlerweile zu den Urgesteinen deutscher Metal-Geschichte gehört. Johnny Dee, der mittlerweile mit einer irokesenartigen Frisur aufwartet, ließ in seinem soliden – aber für Drumfreaks etwas unspektakulären – Drumsolo nichts anbrennen und konzentrierte sich darauf die Menschenmenge zum Mitmachen zu animieren. Nach einigen Zugaben mehr und dem noch mal richtig nach vorne losgehenden 'Hellbound' war dann um Punkt 12 Uhr ein tolles Konzert zu Ende.

DORO-Setlist (gegen Ende ohne Gewähr für die Reihenfolge!):
I Rule The Ruins
Always Live To Win
Burning The Witches
True As Steel
Metal Tango
Hellraiser
Für immer
Let Love Rain On Me
East Meets West
Drumsolo
She's Like Thunder
Breaking The Law
Burn It Up
All We Are
---
Earthshaker Rock
Fight
Love Me In Black
Fall For Me Again
Hellbound

Wie eingangs schon erwähnt, haben wir dieses reibungslos ablaufende Konzert-Erlebnis den Metalheads Remigiusland zu verdanken. Von daher ist es unsere Pflicht, die Metalheads weiter in ihrem Arbeiten zu unterstützen. Das geht ganz leicht, in dem man einfach bei den nächsten von den Metalheads organisierten Konzerten anwesend ist. Diese Möglichkeit geben uns die Metalheads z.B. mit der zweiten HEADBANGERS NIGHT II am 22. Oktober 2005 wieder in der Kurpfalzhalle in Nanzdietschweiler. Dort werden dann wieder mehrere hungrige Bands auf die Anwesenden losgelassen. Mit dabei sind HORUS aus dem Saarland (http://www.horus-band.de), THE MYSTERY (Metal mit Frauengesang aus dem Ruhrpott – http://www.the-mystery.de), POWERWOLF (hoch gelobter klassischer Metal – http://www.powerwolf.net), Josh Kramer of SAINT (Kult-White-Metal aus den USA – http://www.saintsite.com) mit Unterstützung von IVORY NIGHT (http://www.ivorynight.de) und ADORNED GRAVES (http://www.adorned-graves.de) und PARAGON (http://www.paragon-legions.com), die mit ihrem letzten Output nur Höchstpunktzahlen in allen gängigen Magazinen erzielen konnten. Wer noch mehr Informationen benötigt, geht einfach auf: http://www.metalheads-remigiusland.de

Redakteur:
Tilmann Ruby

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