FAUN - Neu-Isenburg
24.03.2017 | 22:2602.03.2017, Stadthalle
Geschichten von Nordischen Göttern und Mystischen Sagengestalten werden mit der wunderschönen Musik von FAUN lebendig erzählt.
Der erste Termin von FAUNs "Midgard-Tour" ist Neu-Isenburg. Das ausverkaufte Konzert ist bestuhlt und so können wir ganz entspannt die wunderbaren Melodien und das stimmungsvolle Bühnenbild genießen. Das "Midgard"-Album befasst sich mit der Mythologie der Germanen und Wikinger und FAUN hat die mystische Stimmung mit dem passenden Bühnenbild und wunderschönen Lichteffekten – u.a. mit vielen herabhängenden Lichtstäben - perfekt eingefangen. Es ist übrigens der Einstand für Laura Fella, die jetzt Katja Moslehner ersetzt. Mit dabei sind auch zwei Gastmusiker: Einar Selvik von WARDRUNA (Gesang) und Martin Seeberg von TROLSKA POLSKA (Geige). Schön ist auch, dass FAUN immer wieder die Geschichten zu den Liedern erzählt und man sich dadurch gut in die alten Zeiten versetzen kann. Begonnen wird mit dem 'Midgard-Prolog', dann dürfen wir zum 'Sonnenreigen (Lughnasad)' das leichte 'Federkleid' überziehen und wer Lust hat, darf gerne tanzen. Einige nehmen das Angebot von Oliver natürlich gerne an und ziehen sich zum Tanzen in die seitlichen Gänge zurück, um die Sitzenden nicht zu stören. Es gibt sowohl nachdenkliche Lieder, als auch fröhliche, eines davon ist die 'Walpurgisnacht', ein Lied zum Fest der Fruchtbarkeit. Hier bleiben lustige Bemerkungen seitens der Band natürlich nicht aus: "Stellt euch vor, ihr wollt uns anbalzen, also singt bitte alle lautstark mit!". Das muss natürlich kein zweites Mal angesagt werden und das Publikum "balzt" laut und fröhlich mit der Band um die Wette. Bei der 'Blauen Stunde' kann Stephan zeigen, dass er nicht nur hervorragend die Drehleier beherrscht, sondern ebenso hervorragend singen kann. Die 'Rabenballade' - das Thema ist heute leider immer noch aktuell, wenn auch auf andere Art und Weise, wie Oliver bemerkt - beschließt den ersten Teil des Konzerts. Nach einer kleinen Pause geht es mit dem instrumentalen 'Polska Fran Larsson' und direkt anschließend mit einem Percussionsolo von Rüdiger weiter. Einar erzählt uns dann später, dass man früher für alle Lebenslagen Lieder hatte, zur Aussaat, zur Ernte, zur Hochzeit, zur Geburt und auch zum Tod: 'Helvegen' - das Lied vom Übergang ins Totenreich. Auch 'Iduna' und 'Diese kalte Nacht' wird vom Publikum abgefeiert und zwischendurch gibt es immer wieder Standing Ovations. Mit dem etwas düsteren 'Mac Beth' und langem Applaus wird FAUN verabschiedet, durch den nicht nachlassenden Applaus aber wieder auf die Bühne geholt. Nach zwei Zugaben - 'Solringen' und 'Wind und Geige' - und einer nochmaligen Verabschiedung, leert sich die Bühne wieder. Aber! Noch geht das Licht nicht an, was dem versierten Konzertbesucher sagt, dass da noch etwas kommt. Und so kommen Oliver und Co. noch einmal zurück und überraschen uns wunderbar gefühlvoll mit dem 'König von Thule' mit Oliver an der Harfe. Am Ende bricht noch einmal ein wahrer Begeisterungssturm los, der die "Faune" fast ein bisschen verlegen macht. Und wer gar nicht genug bekommen kann, der wird später am Merchstand noch mit Autogrammen und Fotos beglückt. Es ist mal wieder ein gelungener Abend, mal leise, mal laute Töne, mal nachdenkliche, mal fröhliche Lieder und immer untermalt von den passenden Geschichten, die uns auf unterhaltsame Weise das näher bringen, was hinter den einzelnen Stücken steht. Wunderbar. Leider war ich "fußtechnisch" etwas indisponiert und konnte deshalb nur vom Sitzplatz aus fotografieren. Ich hoffe, dass die zauberhafte Stimmung trotzdem ein wenig rübergekommen ist.
Setliste: Midgard-Prolog, Lughnasad, Federkleid, Alba, Sigurdlied, Walpurgisnacht, Nacht des Nordens, Blaue Stunde, Rabenballade - Pause - Polska Fran Larsson, Perkussionsolo, Odin, Helvegen, Iduna, Diese kalte Nacht, Brandan, Rhiannon, Mac Beth; Zugabe 1: Solringen, Wind und Geige; Zugabe 2: König Von Thule
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer