Fat Chaplin - Potsdam

30.01.2007 | 10:39

26.01.2007, Nil-Club

Es ist ein passender Abschluss: Das Lied für "den lustigen bekloppten Affen", 'Funky Monkey', widmen FAT CHAPLIN am Ende ihres Konzerts den rund 40 begeisterten Zuschauern, die vor ihnen stehen. So viele sind an jenem Freitagabend im Potsdamer Nil-Studentenclub zusammengekommen, um die Potsdam-Wittenberg-Leipzig-Mischmasch-Band anzufeuern. Und möglicherweise auch, um sich von der Lebensfreude anstecken zu lassen, die FAT CHAPLIN in ihre Musik legen. Denn die Band, obwohl noch recht jung, schafft es mit ihren Kompositionen bereits, in einem kleinen Saal völlige Hochstimmung auszulösen. Rockstars im Miniformat.

FAT CHAPLIN funktionieren live als klassische Vier-Mann-Besetzung: Schlagzeuger, zwei Gitarristen sowie mit Frontmann Maik Frosch Bassist und Sänger in einem. Zusammen spielen sie schlicht und einfach Rock 'n' Roll. Klingt eigentlich nicht weiter spektakulär. Doch was FAT CHAPLIN herausragend macht, ist ihr lässig ausgespielter Variantenreichtum, die gefühlte Abwechslung in ihrer Musik. So hören die Besucher im Nil-Club verschiedenste Einflüsse: von Grunge à la NIRVANA bis hin zu Stoner Rock à la QUEENS OF THE STONE AGE, von Punk bis hin zu Heavy Rock aus den Siebzigern. Das Ergebnis klingt frisch und spannend, dazu hochmelodiös, die Spielfreude ist den vier Musikern anzusehen. Da der kleine Studentenclub keine echte Bühne hat, sondern die Band ebenerdig auf Höhe mit dem Publikum steht und nur von vier Kerzen auf dem Boden und einem blauen Scheinwerfer in ihrem Rücken angeleuchtet wird, reduziert sich auch die Show auf das Wesentliche: das Miteinander zwischen Band und Publikum in Ermangelung technischer Bühnenspielereien. Dies funktioniert. Schon kurz nach den ersten Takten tanzen einzelne Gäste mit. Oder schütteln ihre Haare. Oder trinken schlicht zufrieden ihr Bier.

Zur Abwechslung spielen FAT CHAPLIN zwischen vielen ihrer dynamischen Stücke auch ein paar Semi-Balladen, "der Liebe" gewidmet, aber nicht schnulzig klingend. Dies liegt wohl auch an der leicht angerauten Stimme von Maik Frosch, die wie die Musik von FAT CHAPLIN wandelbar und ausdrucksstark aus den Boxen schallt. Zudem strahlt er die jubelnden Zuschauer immer wieder mit einem breiten Grinsen an. Kurz und gut: ein Lächel-Konzert gegen Alltagsfrust.

Redakteur:
Henri Kramer

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