HARDBONE - Lübeck Rock City
03.03.2011 | 08:5212.02.2011, Dr. Rock
Dirty Rock'n'Roll an der Trave!
Das DR. ROCK ist ein kleiner, sehr cooler Club nahe der Lübecker Untertrave. Hier gibt es die Woche über ausschließlich Metal, Rock und Rockabilly auf die Ohren. Am Wochenende gibt es neben einer sowieso stets super Atmosphäre, schwarzen Leder-Sitzgruppen, in denen man sich herrlich herumlümmeln kann und einer riesigen Getränkekarte mit echten Friedenspreisen auch noch Live-Musik vom Feinsten. Heute Abend sind die Hamburger Dirty-Rock'n'Roller HARDBONE an der Reihe. Aber erstmal der Reihe nach…
Nach einem kurzen und gut gelaunten Hallo mit dem Headliner des Abends im Billardraum des DR. ROCK verziehen wir uns an den Tresen, von wo aus wir uns auch erstmal den Local Support anhören. ROADBURN nennt sich das junge Lübecker Trio und wartet mit einer Mischung aus Siebziger-Hardrock und Stoner-Sound auf. Die Songs haben lustige Namen wie 'Headonism' oder 'The Incredible Penetrator' und mischen den Sound von FREE und KYUSS. Da derartige Mucke grundsätzlich nicht schlecht ist, Sänger Roman über ein rau-kehliges Organ verfügt und heute Abend genügend Freunde an Bord sind, ist auch die Stimmung schnell gut. Auftrag erfüllt.
Dann entern HARDBONE die äh… Bühne - nee, kann man so nicht sagen. Denn im DR. ROCK wird in einer Ecke des Clubs quasi direkt zwischen den Leuten gerockt. Das ist schon mehr als nah dran, das ist wirklich mitten drin. Und es ist genau das, was den fünf Jungs von der Waterkant liegt! Ihr Kick-Ass-Rock'n'Roll im Zeichen der "alten" AC/DC und ROSE TATTOO hat nicht nur Dreck unter den Fingernägeln und eine herzerfrischende LMAA-Attitüde, sondern lebt vor allem von der fanatischen Bereitschaft zur P-aaa-rty! Und die ist vom ersten Akkord an da.
Titel wie der Opener ihres jüngst erschienenen Album-Debüts "Dirty'n'Young", 'Booze, Blood, Blackout', 'Demon In The Glass' oder 'Bottlemate' sprechen nicht nur für sich und stehen für das Motto der Band, sondern erinnern mich auch immer wieder an die guten alten Ami-Straßenköter JACKAL (ja genau, die mit der singenden Kreissäge ;-) ). Bass und Schlagzeug treiben im Viervierteltakt ohne Schnörkel nach vorn, die Rhythmusgitarre (Foto: Tommy mit Bassreptil Wolfgang) hackt ruppig und Frontröhre Tim röhrt und krächzt, dass man vor dem gutem Mann nur den Hut ziehen kann. Er klingt, als wäre er schon doppelt so lange auf Whisky'n'Roll-Tour wie er in Wirklichkeit erst alt ist. Der Sound ist insgesamt - bis auf die viel zu leise Leadgitarre - erdig und fett.
Erfrischend bei dieser im Durchschnitt verdammt jungen Band ist vor allem ihre Spielfreude und der absolute Feierwille mit dem Publikum, mit dem Hände abgeklatscht und immer wieder die üblichen bierseeligen Mitsingspielchen eingeübt werden. Bei 'Doin' Well' hält es Leadgitarrist Sebastian nicht mehr in der hüpfenden Meute. Er klettert über Stühle und Tische und post bei seinem Endlos-Solo wie von Sinnen. Kein Wunder, dass das Publikum die fünf nach meinem All-Time-Favourite 'Unlocked 'n' Loaded' aus "alten" UNCUT-Zeiten nicht ziehen lassen will.
Die Jungs lassen sich nicht lange bitten und legen noch mal mit einem grandiosen Rotzrock-Tripple nach, bei dem vor allem das selbstironische und mit viel Humor vorgetragene 'Walking Talking Sexmachine' noch besser rüberkommt als schon auf dem Album.
Wer auf schweißtreibenden, sägenden Hardrock mit extrem viel Feierlaune abgeht, der sollte sich einen Abend mit HARDBONE auf keinen Fall entgehen lassen!
Setlist HARDBONE:
Booze, Blood, Blackout
I Don't Care
Grave Digger
I Sold My Soul For Rock N Roll
Dirty N Young
Demon In The Glass
Devil's Bitch
Hellhouse
Doin Well, Raisin Hell
Payback Time
The Only Thing
Girls & Gasoline
Bottlemate
Unlocked N Loaded
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Walking Talking Sexmachine
Rock N Roll Rebel
Hellevator
(Ein herzlicher Dank für die Live-Shots von HARDBONE geht an Sebastian Kranke! ...mach ma deine Klampfe lauter näxtes mal ;-) – Cheers!)
- Redakteur:
- Martin Rudolph