HEAVEN SHALL BURN, AUGUST BURNS RED, WHITECHAPEL - Hamburg

30.03.2018 | 17:28

09.03.2018, Sporthalle

Freitag Abend in Hamburg. Ein idealer Zeitpunkt für Konzerte. Während in der Markthalle bereits das HELL OVER HAMMABURG Festival läuft, öffnet die Sporthalle Hamburg die Pforten für ein intensives Konzert. Die "The Final March"-Tour lädt zum ultimativen Abriss. Mit IN HEARTS WAKE, WHITECHAPEL, AUGUST BURNS RED und natürlich HEAVEN SHALL BURN verspricht der Abend etwas ganz Besonderes zu werden.

Leider verpasse ich aus verkehrstechnischen Gründen IN HEARTS WAKE komplett. Auch den Beginn von WHITECHAPEL bekomme ich leider nicht mehr mit, erst zur Mitte des Auftritts komme ich in die Halle. Die Amis aus Tennessee liefern mit ihrem sechsten Studioalbum "Mark Of The Blade" im Gepäck einen amtlichen Auftritt ab. Die Jungs sind gut aufeinander eingespielt und der Sound drückt gewaltig. Das Publikum dankt es WHITECHAPEL mit viel Applaus.

In der Pause versuche ich, ein Tourshirt von HEAVEN SHALL BURN zu ergattern. Die Preise mit 20,00 EUR für ein Tourshirt finde ich für eine Band von diesem Kaliber vollkommen okay. Andere Bands mit ähnlichem Status verlangen deutlich mehr. Aber ich habe Pech. Alle Shirts in XL oder XXL sind bereits ausverkauft. Also heißt es wieder ab in die Halle, die nächste Band fängt gleich an.

Pünktlich um 20.40 Uhr fängt mit AUGUST BURN RED der erste Abriss des Abends an. Die Security hat schnell viel mit Crowdsurfern zu tun, einer nach dem Anderen kommt über die Köpfe angeflogen. Aber die Security lässt sich keinesfalls beeindrucken und managed das Ganze sehr routiniert und freundlich. Der Band scheint es jedenfalls viel Spaß zu machen, das Publikum richtig in Bewegung zu bringen, und feuert die Meute immer wieder an. Fronter Jake Luhrs rennt und springt über die Bühne und lässt das Mikro am langen Kabel durch die Luft kreisen. Nach einer Dreiviertel Stunde beenden die Amis ihren Auftritt und haben ihren Job als "Anheizer" mehr als wörtlich genommen.

Als ich dann ein paar Minuten später den Fotograben vor der Bühne betrete und mich am Bühnenrand positionieren will, werde ich von einem Security-Mitarbeiter freundlich darauf hingewisen, ein bisschen Abstand zur Bühne zu halten, um einen Sicherheitsabstand zu wahren. Gesagt, getan, warte ich halt einen Meter von der Bühne weg. Das Publikum ist schon bestens gelaunt und singt sogar lautstark 'Always Hardcore' von SCOOTER mit, das als letztes über die PA schallt.

Doch dann fällt der Vorhang, der bislang das Bühnenbild verdeckte, und HEAVEN SHALL BURN legt mit 'Downshifter' vom aktuellen Album "Wanderer" los. Direkt sieht man die beeindruckende Lichtshow und merkt mal wieder, was man an Show auffahren kann, wenn man das nötige Kleingeld hat. Beim anschließenden 'The Weapon They Fear' wundere ich mich dann doch ein bisschen, warum ich einen Sicherheitsabstand einhalten soll, von Pyro ist bislang nichts zu sehen. Kurz später kommen dann zwar Rauchfontänen zum Einsatz, aber auch die können kein Grund sein. Okay, den Grund sieht man erst später, nachdem die Fotografen aus dem Bühnengraben raus sind. Beim EDGE OF SANITY-Cover 'Black Tears' brennt die ganze Bühne dank Feuerfontänen. Sieht genial aus und macht die ganze Halle extrem warm. Von nun an zucken in regelmäßigen Abständen Flammen in die Höhe und erweitern die ohnehin schon geile Lichtshow.

Insgesamt ist 'Black Tears' eines der absoluten Highlights des Abends, trotz Songs wie 'Counterweight', 'The Weapon They Fear', 'Voice Of The Voiceless', 'Profane Believers' (mit riesigem Circle-Pit um das Soundpult) oder 'Hunters Will Be Hunted'. Mit letzterem Stück verlassen die Jungs die Bühne. Aber das soll natürlich nicht das Ende sein. Kurz nachdem die Band verschwunden ist, ertönt auch schon das Intro zu 'Endzeit', dem ultimativen HEAVEN SHALL BURN-Song. Jetzt sammeln die Fans nochmal alle Kräfte zusammen und brüllen dann lautstark bei 'Endzeit' mit. Zum endgültigen Abschied gibt es dann noch als eine Art Belohnung für das gute Publikum HEAVEN SHALL BURNS Version von BLIND GUARDIANs 'Valhalla'. Auch hier singt das Publikum mit allem, was die Stimmbänder noch hergeben, mit, ehe der Song mit Hansi Kürschs Stimme vom Band langsam endet.

Damit geht ein Abend in der Sporthalle zu Ende, der den erwarteten Abriss geliefert hat und die Leute mit einem seltsamen Gefühl nach Hause gehen lässt. Um meine Begleitung zu zitieren: "Da verlässt man ein HEAVEN SHALL BURN-Konzert und geht mit einem BLIND GUARDIAN-Song als Ohrwurm!"

Redakteur:
Mario Dahl

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