Headbangers Open Air 2025 - Brande-Hörnerkirchen

15.08.2025 | 23:28

24.07.2025, Garten

Die nächste Ausgabe der lautesten Gartenparty der Welt liegt hinter uns.

Freitag, 25.07.2025

Den Freitag eröffnet das niedersächsische Thrash-Gespann SURGICAL STRIKE. Eine Band, mit der ich mich bisher nicht wirklich befasst habe. Das macht aber nichts, denn mit einem ersten Kaltgetränk in der Hand geht es gut gelaunt in den Garten, der noch immer stabil trocken ist. Der Wetterbericht ist eben auch nicht, was er einmal war. Zum Glück. Die Jungs sind offenbar bis in die Zehenspitzen motoviert, denn von Beginn fährt das Quintett im sechsten Gang durch die Scheune. Den früh aufgestandenen Metallern vor Bühne gefällt, was da oben abgeliefert wird, denn der vom Start weg gut gefüllte Innenraum füllt sich stetig immer mehr. So etwas freut mich immer für die Bands, die die vermeintlich undankbare Aufgabe habe, die müden Ohren frei zu pusten. 

Schnell wird mir klar, dass ich den eingangs erwähnten Umstand meiner Unkenntnis rasch mal ändern sollte, denn was da aus den Boxen knallt, ist pfeilschneller Thrash mit extrem schmackhaftem Riffing.

Frank Ruhnke und Marcelo Vasquez Rocha schneiden mit messerscharfen Akkordfolgen etliche Kerben in die Holzbalken der Überdachung. Das hat internationale Qualität und lässt mich alten Bay-Area-Kauz fröhlich mit der Luftgitarre wackeln. Feist! Dazu sehen wir in Sänger Jens Albert einen extrem agilen Frontmann, der immer wieder die Meute anstachelt. Mein unbegründetes Vorurteil, die Band hätte Versatzstücke von moderner Core-Musik in ihrem Thrash versteckt, kann ich hier und heute nicht nachvollziehen. Ganz im Gegenteil, denn die Song sind allesamt im traditionellen Thrash beheimatet, haben coole Hooklines und knackige Mitsing-Passagen, die mich schnell begeistern. So darf ein Festivaltag gern immer starten!

Setliste: The Lesson; Conspiracy; Alienated; Fear Monger; Dead End Gone; Confrontation; 24/7 Hate; Shithouse; Propaganda

[Holger Andrae]

Gut durch SURGICAL STRIKE eingestimmt, stehen die Stimmungsbarometer vor der Bühne voll auf "Thrash". So fällt es dem Ruhrpott-Urgestein namens ASSASSIN nicht besonders schwer, die Stimmung hoch zu halten. Das Quintett aus Düsseldorf macht von Beginn an keine Gefangenen und brettert mit ihrem Teutonen-Thrash unbarmherzig durch die Botanik. Was unbedarften Ohren zu rüpelhaft klingen wird, ist genau der raubeinige Charme, der allen Truppen dieser Region zugeschrieben werden kann. Das ist kein Thrash für Schöngeister, das ist Thrash mit der groben Kelle. Dazu passt natürlich die Schnodder-Schnauze von Frontmann Ingo Bajonczak, der immer wieder das Publikum mit einbezieht. 

Es wird schnell erklärt, was es mit dem Song "Baka" auf sich hat. So soll sich der Begriff im Asiatischen wohl mit so ziemlich jedem Schimpfwort übersetzen lassen. Von daher werden wir nun kollektiv aufgefordert, diesen knackigen Chorus als Backing-Gang-Shouts auszurufen.

Klappt ganz ausgezeichnet und zeigt, mit welcher Energie die Herrschaften die Scheune in Schutt und Asche zerlegen. Vor allem das drahtige Ganz-Körper-Tattoo am Bass namens Joachim Kremer macht auch optisch eine mehr als gute Figur. Gespielt wird ein wilder Querschnitt aus alten und neueren Smash-Hits, der zeigt, dass die Band bis heut zu ihren Wurzeln steht. 

Klar, ein unverwüstlicher Gassenhauer wie 'Bullets', vom noch immer rattenscharfen 87er Album "The Upcoming Terror", erzeugt etwas euphorischere Reaktionen wie ein 'The Swamp Thing' vom letzten Album "Bestia Immundis", aber hier reden wir tatsächlich von minimalen Unterschieden. Man merkt der Band einfach die Live-Erfahrung an, denn hier wirkt alles authentisch, frisch und echt. Kein überflüssiger Firlefanz, einfach granatenstarker Thrash aus deutschen Landen. Da schmeckt auch das Bier besonders gut! Bitte wiederkommen!

Setliste: Intro; Chemtrail (Pt.1); Forbidden Reality; Fight, Nemesis, Baka; The Last Man, Holy Terror; Abstract War, Assassins, Bullets

[Holger Andrae]

Für die Amerikaner WINGS OF STEEL habe ich mich beim letztjährigen Rock Hard Festival trotz horrendem Donnerkopfschmerz früh aus den Federn gequält, nur um pünktlich vor Ort zu sein und den Tagesopener live bestaunen zu dürfen. Heute spielen die California Boys immerhin erst an dritter Stelle, aber auch hier im Garten ist die Band wieder mein persönlicher und geheimer Tagessieger. Nach zweimal teutonischer Thrashkeule ist progressiver Heavy Metal US-amerikanischer Prägung jetzt genau das, was Ohren und Herz, zumindest in meinem Fall, nun insgeheim einfordern. 

Musikalisch Pate stehen hier klar Bands wie FIFTH ANGEL, CRIMSON GLORY und Konsorten. Mich erinnern die mitunter komplexen Kompositionen und fantastischen Melodien und Hooks darüber hinaus zuweilen auch sehr an die nun leider schon viel zu lange inaktiven JACOBS DREAM. Und wer dann zur Abwechslung noch eine 1A-Powerballade wie 'She Cries' raushaut, hat sowieso erstmal schon viel richtig gemacht. Man merkt den Jungs an, dass sie im Vorfeld bereits den einen oder anderen Gig und Festivalauftritt auf dem alten Kontinent absolviert haben. 

Die Chemie stimmt, die Abläufe sitzen, der Sound ist großartig und on top sehen die Herren mit ihren Stirnbändern, Lederhosen und gut gepflegten Matten auch noch aus wie Original der Zeit Ende der 80er/Anfang 90er entsprungen. Auch vom im Oktober erscheinenden neuen Album hat die Bands bereits zwei Songs ('Winds Of Time' und 'We Rise') im Gepäck, die wahrhaft Großes erwarten lassen. Für alle da draußen, die sich bislang noch immer nicht von der Klasse der Band überzeugen konnten: Anfang Oktober spielen die stählernen Flügel beim KIT Rising auf. Be there or be square!

Setliste: Fall In Line; Liar In Love; Cry Of The Damned; She Cries; Stormchild; Winds Of Time; Rhythm Of Desire; We Rise; Wings Of Steel

[Stephan Lenze]

Wenn eine Band bereits satte fünfunddreißig Jahre auf dem Buckel hat, dann muss man auch als altgedienter Metalfan offen zugeben, dass es sich nicht mehr um eine Nachwuchstruppe handelt. Ganz egal, wie sehr man sich über all die Jahre angewöhnt hat, all jene Bands unter diesen Begriff zu fassen, die gegründet wurden, nachdem man sein Erweckungserlebnis hatte. Doch gerade in Zeiten, in denen nach und nach die Bands aus den Siebzigern und Achtzigern weniger werden, die noch auf den Bühnen dieser Welt zu sehen sind, ist es schön zu wissen, dass auch Veteranen nachwachsen, und für die teutonische Metalszene ist PARAGON fraglos inzwischen in diesem Status angelangt. 

Verdientermaßen, denn die Hamburger dürfen beim Quasi-Heimspiel im südwestlichen Schleswig-Holstein nicht nur ihr fünfunddreißigstes Wiegenfest feiern, sondern auch auf eine Diskographie mit dreizehn Studioalben zurückblicken.

Sie haben sich zudem längst einen sehr guten Namen als zuverlässige Bank für mitreißende Gigs gemacht, wenn deren Frequenz jedoch leider etwas abgenommen hat. Beides indes lässt sich an den Publikumsreaktionen sehr gut ablesen: Die Leute sind zahlreich am Start und freuen sich riesig auf PARAGON, gerade weil es die Band nicht mehr ganz so häufig live zu sehen gibt. 

So sind von dem Augenblick an alle voll dabei, als Sänger Andreas Babuschkin und Basser Jan Bünning die Bühne betreten, verstärkt um die Gitarristen Jan Bertram und Martin Wöbcke, sowie Jason Wöbcke an den Drums. Der Letztere liefert hierbei eine sichtlich ausgezeichnete Performance ab, doch irgendwie klingt sein Drumset im Mix anfangs etwas zu laut und exponiert. Hier wäre ein etwas organischerer Klang vorteilhaft gewesen, doch das tut der Sache letztlich keinen Abbruch, denn der Sound pendelt sich schnell ein. Die Songauswahl ist von Anfang bis Ende sehr gelungen, berücksichtigt sie doch ausgiebig die Alben "Chalice Of Blood", "The Final Command", "Law Of The Blade" und "The Dark Legacy". 

Das Debüt bleibt trotz seines dreißigsten Jubliäums leider außen vor, doch dafür ist zusätzlich der 2005er-Song 'The Impaler' zu bejubeln. Die letzte Handvoll Alben bleibt indes unberücksichtigt, aber es ist ja auch eine feine Sache, bei seltener gewordenen Auftritten mal ausgiebig aus dem Fundus früherer Jahre zu schöpfen. Genauso war es auch im Vorfeld angekündigt, und Fans und Musiker haben sichtlich eine ganze Menge Spaß an diesem Nachmittag, so dass es auch noch einen Nachschlag gibt: Noch tiefer in die Mottenkiste greifen die Herren nämlich bei der Zugabe, wo uns ein feines Cover von OSTROGOTHs 'Full Moon's Eyes' serviert wird.

Setliste: The Legacy; Chalice Of Steel; Legions Of Metal; Law Of The Blade; Palace Of Sin; Across The Waste Lands; Feel The Knife; Green Hell; Into The Black; Impaler; Armies Of The Tyrant; Thuderstorm; Full Moon's Eyes (OSTROGOTH-Cover)

[Rüdiger Stehle]

Nach der Hamburger Stahlschmiede PARAGON folgt die Band, auf die ich mich wohl mit am meisten gefreut habe: THE NIGHT ETERNAL aus Essen. Ihr letztes Wunderwerk "Fatale" habe ich auf diesen Seiten vor einigen Monden mal als modernen Klassiker betitelt und zu dieser Aussage stehe ich noch immer. Die fünf Jungs entern die Bühne und von Sekunde Null an ist der Energie-Level auf Zwölf! Während die vier Musikanten schon amtlich am Schwofen sind, springt Ricardo Baum ans Mikrophon, nutzt dessen Ständer sofort als ultimativen Schaltknüppel für seine teils akrobatischen Verrenkungen und heizt die Meute unterm Scheunendach sofort mächtig an. 

Eigentlich muss er das gar nicht, denn der gut gefüllte Garten hat Bock auf THE ETERNAL NIGHT. Da spielt es eigentlich auch keine Rolle, welchen Hit die Band spielt, denn jeder Song ist bekanntlich ein Volltreffer. Die Hooklines zünden jedes Mal aufs Neue und die Riffs von Rob Richter und Henry Käseberg treiben jeden geschmackssicheren Headbanger in den Wahnsinn.

Wahnsinn ist auch wie immer das Malmsteen-Posing von Rob, welches er immer mehr perfektioniert. Kann man albern finden, mich unterhält es optisch ganz wunderbar.

Allerdings kann man ja zumeist gar nicht anders und muss dem niemals still stehenden Frontmann zuschauen. Während andere Sänger bei instrumentalen Passagen nicht wissen, wo sie ihre Hände lassen sollen, stellt sich diese Frage für diesen Derwisch einfach nicht. Permanent fliegen die Dreadlocks und bei jeder noch so kurzen Passage ohne verbalem Tralala zappelt dieser mega-sympathische Phillipp über die Scheunenbretter. Es ist die pure Liebe für den Metal, der hier in seiner unwiderstehlichsten Form dargeboten wird!

[Holger Andrae]

Mit REZET hat eine mehr oder minder einheimische Band das Privileg, die heiße Phase des Abends einzuleiten. Mit Thrash Metal kann man beim Publikum dieses Festivals immer landen, und das umso besser, wenn er wild, ungehobelt und teutonischer Prägung ist.

All diese Eigenschaften bringen die fünf Jungs aus Schleswig fraglos mit, derer einige ja auch im Frühling mit VIOLENT FORCE das "Keep It True" unsicher gemacht haben. Die Thrash-Institution aus Velbert ist damit ebenso eine gute Referenz für diejenigen, die REZET noch nicht kennen, wie auch DESTRUCTION oder NECRONOMICON vom gänzlich anderen Ende der Republik. 

Die meisten der Zuschauer kennen REZET indes schon ganz gut, und so ist die Stimmung ziemlich hervorragend, wenn auch der Garten um die Zeit noch nicht ganz voll ist. Wer indes da ist, der hat ordentlich Spaß an dem Abriss, denn die Jungs liefern, wenn sie ihre Thrash-Brecher vom Stapel lassen. Für manch Anwesenden ist das heißer-schrille Organ von Frontmann und Gitarrist Ricky Wagner ein kleiner Dealbreaker, doch zu der Art von Thrash Metal passt sein Gesang am Ende doch sehr gut. Die Riffs sind eh fein, und wenn man dann ob eines leider sehr traurigen Anlasses auch noch zwei Coverversionen zu Ehren von Ozzy Osbourne und BLACK SABBATH ('Paranoid' und 'Children Of The Grave') im Gepäck hat, dann kann man kaum verlieren: Das Publikum muss einen lieb haben!

[Rüdiger Stehle]

Als nächstes steht eine Premiere an, und die Spannung steigt entsprechend, denn auch wenn man meint, den Namen schon gehört zu haben, so findet sich weder in der Sammlung eine Scheibe, noch würde man sich an einen Gig erinnern. Letzteres ist folgerichtig, denn SABER TIGER erklimmt erstmals in der fast fünfundvierzigjährigen Bandgeschichte eine Bühne in Deutschlands Gauen, und man merkt den Japanern um Gitarrenhexer Akihito Kinoshita buchstäblich an, wie heiß das Quintett auf diesen Auftritt ist. 

Im Gewitter der Scheinwerfer präsentieren der Bandgründer und seine Mitstreiter hervorragenden, wilden und urwüchsigen Heavy Metal japanischer Machart, mit einer durchaus vorhandenen Power-Metal-Note. Dieser ist von den technisch versierten, oft neoklassisch angehauchten Gitarrenabfahrten von Akihito und seinem Sidekick Yasuharu Tanaka geprägt, sowie von dem schrillen, dabei aber sehr guten Gesang des agilen Frontmanns Takenori Shimoyama. Neben bekannten Nippon-Größen wie LOUDNESS oder ANTHEM fallen mir als Vergleich aber auch RAGE oder US-Truppen wie OBSESSION ein, die sich im Schnittbereich zwischen rockigen, traditionellen Metalklängen und rasanten Abfahrten zwischen Power- und Speed Metal wohlfühlen. 

Da ich leider die umfangreiche Diskographie bisher nicht ergründen konnte, und die Ansagen und Lyrics auch nicht immer so ganz verständlich sind, fällt es mir schwer, die Zusammensetzung der Setliste ausführlich zu erläutern, doch ich gehe davon aus, dass wir es mit einem schönen Querschnitt der über vierzigjährigen Bandgeschichte zu tun haben. Jedenfalls präsentierten sich die Herrschaften vielseitig, spannend und tight, was vor allem auch der sehr eindringlichen Performance des Rhythmus-Duos aus Drummer Yasuhiro Mizuno (HARD GEAR) und dem blauhaarigen, drahtig-androgyn auftretenden Basser Hibiki geschuldet ist. Der Letztere ist in Japan auch als Solokünstler und bei zahlreichen anderen Bands aktiv. 

So kommen die hektischen Riffs durch die rhythmischen Breaks und das vertrackte Taktwerk richtig gut zur Geltung und gehen ordentlich in die Nackenwirbel. Die Band kann die Leute jedenfalls auf diese Weise in großen Teilen begeistern. Die Leute haben an diesem Erstkontakt sichtlich viel Spaß, und die Musiker ebenfalls. So gibt es am Ende sehr viel Applaus für die Japaner, sowie für uns Sammler die brennende Frage, wie man sich am besten der umfangreichen, teils schwer erhältlichen und als Import natürlich auch sehr teuren Diskographie nähern soll.

[Rüdiger Stehle]

Warum man die BURNING WITCHES so spät ins Billing gesetzt hat, will sich mir nicht wirklich erschließen. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Anzahl von bisher bereits fünf erschienenen Alben und einem brandneuen Opus in der Pipeline. Nach der bockstarken Überraschung mit SABER TIGER zuvor und in Vorfreude auf den Tages-Headliner DEMON, kommen die Schweizerinnen hier daher leider nicht über den Status des Lückenfüllers hinaus. Schade, denn eigentlich hatte ich im Vorfeld mal in die mir unbekannten Werke der Eidgenossinnen quergehört, diese soweit für ganz nett befunden und bin daher mit einiger Vorfreude auf den Gig hier aufgeschlagen. 

So richtige Begeisterung will sich dann aber leider doch nicht breitmachen. Die Bühnenperformance der fünf Damen ist zwar als durchaus solide und ordentlich zu bezeichnen. Aus rein musikalischer Hinsicht wollen die brennenden Hexen hier im brennenden Garten allerdings nicht wirklich ein passendes Feuerwerk entfachen. Zu bieder und einfallslos wirkt der traditionelle Heavy Power Metal im Fahrwasser von Bands wie CRYSTAL VIPER, RUNNING WILD und WARLOCK hier heute einfach und will außer ein bisschen Bewegung im Fußbereich keine weiteren Körper- und Kopfschwingungen verursachen. Von all den umherfliegenden Riffs und Hooks bleibt am Ende des Tages trotz einer enorm agilen, bewegungsfreudigen und energiereichen Performance der brennenden Hexen einfach leider irgendwie wenig bis gar nichts hängen. Maybe next time…

[Stephan Lenze]

Mittags sitzt die ganze Band noch im Biergarten und Dave Hill erzählt einigen Fans, dass er vorgestern seinen 78. Geburtstag gefeiert habe. Herzlichen Glückwunsch also nachträglich! Das ist mal eine Ansage, denn weder sieht man es ihm an, noch würde man es seiner Stimme oder Performance anmerken. Mit Dave Hill und DEMON ist weiterhin zu rechnen, und diese Feststellung zementiert die Band am Freitagabend mit einem wirklich rundum gelungenen Headliner-Gig. 

Dave kann gar nicht oft genug betonen, dass es für ihn wie Heimkommen sei, wenn er in Deutschland spielen darf, was ihm das Publikum dankbar abnimmt. Die deutschen Fans hätten DEMON immer von Herzen angenommen und treu unterstützt, und so sei man besonders gerne hier, auch und gerade in Brande-Hörnerkirchen, um dem Garten einzuheizen. Seine Bandkollegen ziehen ebenfalls alle Register und präsentieren dem Publikum eine von Hits und Singalongs nur so gespickte Setliste, die an sich keine Wünsche offen lässt.

Dadurch, dass die Briten hier im Garten, im Gegensatz zu größeren Festivals, verdientermaßen im Headliner-Slot spielen, gibt es auch genügend Platz für den einen oder anderen längeren, epischen Song, der sonst keinen Raum findet, wie etwa das grandiose 'Remembrance Day' und das ebenso phänomenale 'Life On The Wire', sowie für das eine oder andere seltener gespielte Schmankerl der Marke 'Nowhere To Run' oder den aktuellen Track 'Face The Master'. 

Dass daneben auch die ganzen essentiellen Hymnen der NWoBHM-Phase am Start sind - darunter das Ozzy gewidmete 'Sign Of A Madman' - versteht sich von selbst. Nachdem wir alle kräftig mitgesungen haben, stellen wir einhellig fest, dass die meisten DEMON-Songs ähnliche Hitqualitäten haben, wie die so manch deutlich erfolgreicherer Bands. Manchmal ist das Rockbusiness ungerecht, doch heute Abend nicht. Nicht zu uns Fans, nicht zu der Band, denn wir sind Zeuge einer freundschaftlichen, unaufgeregten Feier wunderbarer und zeitloser Musik.

Setliste: Night Of The Demon; Hurricane; Sign Of A Madman; The Plague; Nowhere To Run; Face The Master; Remembrance Day (A Song For Piece); Wonderland; The Spell; Life On The Wire; Liar; Don't Break The Circle; One Helluva Night

[Rüdiger Stehle]

Photo Credit: TIME FOR METAL: Kay L. und Jürgen F.

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Redakteur:
Rüdiger Stehle

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