MURDER SHE WROTE - Heltersberg

16.06.2003 | 13:56

14.06.2003, Kitsch

Unter dem Motto „Schweiß ist geil“ trafen sich die treusten Fans von MURDER SHE WROTE im Kitsch in Heltersberg (irgendwo zwischen Kaiserslautern und Pirmasens). Dort wurde dem Heavy Fan ein sehr zufriedenstellender Abend geboten, der trotz anfänglicher Enttäuschung über die wenigen Besucher schließlich doch noch seinen gelungenen Abschluss fand.

Wie wichtig dieses Ereignis war, zeigte alleine Powermetal.de mit der Präsenz von 2 freien Mitarbeitern (Tilmann Ruby und meine Wenigkeit) und einem Gastschreiberling (Andreas Schmitt). Der gegenüber den Bands unwürdige Eintrittspreis von 2€ (der aufgrund der Affenhitze in dem Laden aber angemessen war) wurde dann von mir noch eingespart, weil ich nämlich diesen Bericht verfasst habe (mieser Stundenlohn, aber warum soll mir´s besser gehen als den Bands..).

Den Anfang machten die FULL METAL FORCES aus, grob gesagt, Rockenhausen (der Ort heißt wirklich so und ist nicht etwa Walt Disneys Heavy Metal Paradies). Jedenfalls rockten die älteren Semester mit einer Mischung aus hartem Metal und Hardcore (man könnte auch New Metal sagen) gut ab. Das ganze kam live ganz gut rüber, aber der Funke wollte dennoch nicht auf das Publikum überspringen. Der Unterscheidungswert der Songs war halt relativ gering und so konnte man auch die Coverversion von ABBA´s `S.O.S.` eigentlich nicht erkennen. Dafür aber `Fight For Your Right` von den BEASTIE BOYS. Diese Version wurde recht einfach gehalten und aus den Boxen gerotzt. Nicht schlecht, aber noch ausbaufähig. So waren die FULL METAL FORCES zwar ein würdiger Einheizer, aber dem Publikum war es wohl schon warm genug. Musikalisch und Live-technisch war die 3-Mann-Besetzung aber ganz gut drauf und so ernteten sie auch stets anerkennenden Applaus.

Es folgten MURDER SHE WROTE und man war schon gespannt auf deren Auftritt, denn es lag nun schon etwas Zeit zwischen dem letzten besuchten Auftritt der Lauterer Helden. Aber sie rockten erwartungsgemäß ab und die spontane Setlist war vorzüglich. So wurden die Songs nach der momentanen Stimmung der Band ausgewählt, oder nach Wünschen und Anregungen aus dem Publikum. Man muss schon sagen, dass die Band sehr professionell rüber kam, denn trotz geringer Publikumsmasse zogen sie ein Set durch, das sich gewaschen hatte. Man darf dabei jedoch auch nicht außer Acht lassen, dass die wenigen vor der Bühne ihren Teil dazu beitrugen. So wurde aus dem Konzert eine richtig gute Show für Band und Fans. Es kam sogar ein richtiges Underground-Feeling auf wie in vielen zurückliegenden Jahren: Es wurde gedivt, ge-Body-surft, gepogt, gemosht und zudem allerlei witzige Tänze aufgeboten, die entweder von Sänger Axel Westrich aufgenommen wurden, oder von ihm ausgingen. Der Höhepunkt dürfte beim sehr geilen eigenen Doom Metal Stück `Submission` gewesen sein: Hier tanzte Axel CANDLEMESS-mäßig auf der Bühne und das Publikum tat es ihm gegenüberstehend gleich. Das war bestimmt recht witzig anzuschauen..

An dieser Stelle möchte ich noch in etwa die Songs aufzählen, die gezockt wurden (und ich glaube nicht, dass es ein Bandmitglied noch besser hingekriegt hätte, wenn man schon auf Nachfrage Songs genannt bekommt, die lediglich zum Sound-Check dienten..): Auf alle Fälle wurden `Chase Meridian`, `Manderlay Fell`, `2nd Anthem`, `Horizons` (Doom Version), `Diva`, `Submission`, `Ages`, `Uhura`, `Palmyra`, `Sacrilege`, `Planets In Rotation` und als zweite (!!) Zugabe noch `747` von SAXON gezockt. Als es dann sogar noch ernsthafte Überlegungen über eine kurze Reunion-Show von den legendären PRÜGELPRINZ gab, oder gar Gastauftritte mit Powermetal.de Redakteuren, wurde schnell vom Pult Musik eingespielt, um dies doch noch zu unterbinden. Das war wahrscheinlich auch die bessere Entscheidung, denn so wird der Abend bei allen Beteiligten trotz weniger optimalen Bedingungen in guter Erinnerung bleiben! Schließlich haben gegen Ende nahezu alle Besucher mächtig vor der Bühne abgerockt und gingen klatschnass geschwitzt und übel riechend nach Hause (es war aber auch scheiß-heiß in dem Laden).

Diesen Bericht möchte ich aber nicht dermaßen positiv dastehen lassen. Denn abschließend muss ich zumindest in einem stark gekürzten Satz (ich hatte mich schon richtig in Fahrt getippt *g*) meine Enttäuschung über die geringe Besucherzahl ablassen:
Es ist eine Schande, wenn im Kitsch immer wieder gute Bands auftreten, jedoch das Publikum ausbleibt und diesen richtig talentierten Musikern keine Chance gibt!

Redakteur:
Stefan Lang

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