Majesty (Listening Session) - Hofstetten
09.05.2002 | 05:0005.05.2002, Majesty Proberaum
Leider wurde keine offizielle Listening Session für die Newcomer MAJESTY seitens der Plattenfirma durchgeführt. So lud mich Bandleader Tarek Maghary kurzerhand zu sich in den Proberaum ein um dort die ersten Rough Mixes der neuen Scheibe "Sword And Sorcery" anzuhören.
"Sword And Sorcery"
Nach einem hymnischen, fetten, mit Chören untermalten Anfang fällt einem sofort der höhere Gesang seitens Tarek ins Ohr. War doch seine markante tiefe Stimme mir noch von der Eigenproduktion "Keep It True" in guter Erinnerung, so war ich schon überrascht ob diesem Stimmenwechsel. Ob ich diese Neuerung nun besser oder schlechter ist, lässt sich nach dem ersten Höreindruck noch nicht mit Gewissheit sagen. Nach dem ersten Vers steuert die Band im üblichen Verse - Refrain - Verse - Refrain -Solo - Bridge - Finish Stil den Song durch ein bekanntes und dennoch hörenswertes Fahrwasser. Dabei verliert der Song nie seine Hymnenhaftigkeit und hat für die Fans auch noch einen schönen Mitgröhlpart im Refrain eingebaut. Das Finish des Songs ist sehr variabel gehalten und Tarek versucht sich mit seinen Mitstreitern in allerlei Gesangsvariationen des Refrainthemas. Geile Nummer.
"Fields Of War"
Auch der zweite Track bietet einige Überraschungen. Zum einen ist er für MAJESTY Verhältnisse in einem ungewöhnlich hohem Tempo, fröhnt man doch sonst eher den Midtempo Hymnen. Als weiteren Effekt nutzt man die Stereo Möglichkeiten der Aufnahme weidlich aus, so daß im Verse Tareks Gesang mal stärker aus der linken und dann wieder aus der rechten Box erklingt. Das Schema des Songs ist ähnlich zum Titel Track "Sword And Sorcery", wobei man diesmal in der Bridge ein verfremdetes Flüstern vernimmt. Zum Abschluss gibt's den Refrain noch einmal in einer fetten hymnischen Version, bevor mit 2 schnellen Wiederholungen des selben zum Endspurt eingeläutet wird.
"Fist Of Steel"
Der Song ist schon seit einiger Zeit fester Bestandteil der MAJESTY Auftritte, so daß er mir noch in guter Erinnerung war. Nach seinem stampfigen "Woah" Anfang geht es im MAIDEN Galopp in den ersten Verse. Bei dem gelungenen Mitgröhl Refrain ertönt auch zum ersten mal Tareks tiefe Stimme in voller Pracht, während er den Verse eher in der höheren Stimmlage versucht. Eine absolut geile Live Hymne zum mitbangen und mitgröhlen.
"Aria Of Bravery"
Mit gut 8 ½ Minuten ist die Ballade "Aria Of Bravery" der längste Track auf der Scheibe. Dabei weiß sie vor allem durch ihren Abwechslungsreichtum und der stetigen Steigerung zu gefallen. Hört man zuerst noch Klaviersound der später durch echte (!!!) Streicher ergänzt wird, so steigert sich die Ballade von Part zu Part zu einer richtigen Metal Hymne mit fetten Gitarren und klassischem Deep Purple Solo. Auch vom Gesang weiß Tarek in seinen Variationen zu gefallen. Ob traurig und sanft oder fett und hymnisch, hat die Ballade einiges zu bieten. Thematisch hängt der Song mit dem Titeltrack zusammen. Beide sind durch Tareks neuesten Steich - einem Fantasy Roman - inspiriert. Ob dieser Roman aber jemals erhältlich sein wird, steht noch in den Sternen.
Abschließend bleibt zu bemerken, daß MAJESTY sowohl vom Songwriting als auch von der Qualität eine deutliche Steigerung zu ihrer vorzüglichen Eigenproduktion "Keep It True" hinlegen können. Zwiespältig habe ich jedoch den höheren Gesang aufgenommen, da Tareks tieferen Vocals mir doch zum einen besser gefallen und zum anderen die Band doch zu etwas besonderem machten. Zum Glück hat die Band auf diese Stimme nicht vollkommen verzichtet sondern durch den deutlich variableren Gesang auch ein deutliches Plus an Vielseitigkeit zu verzeichnen. Wer auf True Metal Hymnen steht, wird mit diesem Output glücklich werden.
- Redakteur:
- Georg Weihrauch