MOURN THE LIGHT - Sorrow Feeds The Silence
Mehr über Mourn The Light
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 14.11.2025
- Empty & Hollow
- The Truth (Was A Lie)
- The Fading Light
- Doomed To Fall Forever
- Sorrow Feeds The Silence
- In The Shadows
- When Dreams Die
- We Don't Belong
- Forever Hollow
Theatralik über alles!
Bringen wir es auf den Punkt: Hätten die Musiker von MOURN THE LIGHT ihr Werk durch zusätzliche Keyboards aufgeplustert, würde dem theatralischen Treiben der neuen Scheibe wohl kaum jemand Beachtung schenken. Zwar sind die Tasten auch auf "Sorrow Feeds The Silence" aktiv, jedoch in einem solch angenehmen Maße eingesetzt, dass die Basis-Arrangements nicht vom symphonischen Überbau gekillt werden. Dennoch sind die fleißigen Musiker aus Connecticut in manchen Aspekten eher grenzwertig unterwegs, speziell im Hinblick auf die etwas kitschige Dramaturgie, die den meisten der neuen Songs übergestülpt wurden. Weite Teile der neuen Scheibe klingen gerade so, als hätte man RHAOSODY-Bombast-Künstler Alex Staropoli bei einem Soloprojekt den Stecker gezogen und seinen Mitstreitern das Feld überlassen. Die Theatralik ist überbordend und omnipräsent, und in vielen Phasen trägt MOURN THE LIGHT auch zu dick auf, als dass man sich vom Storytelling auf "Sorrow Feeds The Silence" mitreißen lassen möchte. Selbst die seltenen Momente, in denen ein paar SAVATAGE-ähnliche Strukturen für ein bisschen Aufhellung sorgen möchten, greifen nicht wirklich, weil die Band der modernen Klassik näher ist als dem traditionellen Metal - oder zumindest glaubt sie das.
Also gibt es eine Reihe von mehrstimmigen Gesängen, ausufernde Chöre und allen Schnickschnack, den der melodische und symphonische Heavy Metal heutzutage so mit sich bringt, nur eben nicht mit den üblichen totgenudelten orchestralen Arrangements, die hier in Europa meistens das Geschehen bestimmen. Doch die diesbezügliche Erleichterung ist am Ende nur Schein, da auf "Sorrow Feeds The Silence" immer noch viel versteckter Pomp lauert und das Musical-artige Flair des Albums nur in ausgewählten Stücken funktioniert - dann aber auch richtig: Die Refrains in 'The Fading Light' sowie im Titelsong will man jedenfalls nicht missen. Leider kann die Band den daraus resultierenden Schwung jedoch nicht mitnehmen, sondern versteckt sich einmal mehr hinter der bereits mehrfach erwähnten Dramaturgie und gibt sich folglich auch nicht selten verkopft. Irgendwie ist das alles weder Fisch noch Fleisch, und diesen Charakter streift die Platte bis zum Ende kaum ab.
"Sorrows Feeds The Silence" hat sicherlich einen gehobenen Unterhaltungswert und bringt viele spannende Ideen zutage, ist aber in sich zu durcheinander und abseits der genannten Stücke irgendwie selten richtig mitreißend.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes


