Manowar - Ludwigshafen
09.12.2002 | 11:1303.12.2002, Friedrich Ebert Halle
Nachdem ich die Karten für das MANOWAR-Konzert schon am 23. August 2002 - also am ersten Vorverkaufstag - bestellt hatte, war ich riesig aufgeregt: Yeah, endlich kommen die Kings Of Metal wieder auf Tour. Ich hätte sie im Sommer fast gesehen, als ich auf dem Gods Of Metal-Festival in Mailand war, da sie aber am zweiten Tag gespielt haben und ich nur am ersten Tag dort war, habe ich sie leider verpasst.
Ich hatte mehrere Städte zur Auswahl, habe mich aber dann für Ludwigshafen entschieden, weil dort das Konzert schon am 03. Dezember stattfinden würde und ich nicht noch länger warten wollte. Da ich in Südfrankreich wohne, bin ich also mit meinem Freund morgens um 9.10 Uhr ins Flugzeug gestiegen, um mich auf den Weg nach Deutschland zu machen. Die Spannung war schon im Flugzeug sehr groß und als wir in Deutschland ankamen und am Flughafen abgeholt wurden, war es kaum noch auszuhalten.
Wir kamen um 16.20 Uhr, also fast vier Stunden vor Konzertbeginn, an der Friedrich Ebert Halle an, um uns Plätze in der ersten Reihe zu sichern (Pflicht!). Und während wir ein paar Mal um die Halle liefen, um uns die Wartezeit zu vertreiben, hörten wir nebenbei den Sound Check von BLUDGEON.
Als die Security-Leute endlich die Türen aufmachten, stürmten alle zum Eingang, um so schnell wie möglich in die Halle zu kommen.
So, jetzt war es nicht mehr lange hin, bis endlich die so häufig kritisierte Vorband die Bühne betrat: Die Lichter gingen aus und auf einmal standen die vier Leute von BLUDGEON vor uns und spielten ihren Death Metal runter. Ich fand, dass ihre Musik mehr in Richtung Thrash ging, aber ich will darüber nicht streiten, da ich nicht so viel Ahnung von dieser Art von Metal habe. Die bisherigen Kritiken an der Band kann ich, nachdem ich sie gesehen habe, aber echt nicht verstehen, natürlich ist es ein anderer Stil als MANOWAR, aber ich fand ihre Musik nicht mal so schlecht - und die anderen Leute in den ersten Reihen schienen auch nicht enttäuscht zu sein. Ich finde die Kritik an Joey DeMaio falsch, er hat die Band in meinen Augen nicht nur ausgewählt, weil er sie managed, sondern, um ihnen eine faire Chance zu geben. Nun, BLUDGEON hatte ihre Chance, konnten mich zwar nicht ganz überzeugen, aber ich habe schon schlechter Bands gesehen.
Nach der Umbaupause, welche sich viele mit Biertrinken verschönten, wurde es auf einmal dunkel und das MANOWAR-Intro fing an. Als dann “Ladies and Gentlemen, from the United States of America…all hail MANOWAR“ erklang, wurde die Menge verrückt. MANOWAR stürmten die Bühne und eröffneten mit dem gleichnamigen Klassiker „Manowar“ ihren Auftritt. Ich wurde in der ersten Reihe fast erdrückt, aber es sollte noch schlimmer werden. MANOWAR spielten einen Song nach dem anderen bis Eric sich das erste Mal an die Menge wand. Er versuchte vergeblich, die Leute auf den Tribünen links und rechts zu motivieren - ich glaube, die Leute da oben wussten nicht mal, wer da unten spielte, aber egal.
Das erste Mal flippte die Menge total aus, als „Warriors Of The World United“ angestimmt wurde. Eric ging des Öfteren vor die Bühne, um näher bei den Fans zu sein, er rannte gar an der ersten Reihe vorbei, um alle abzuklatschen.
Nachdem Karl sein Solo fertiggespielt hatte, sagte Eric die neue Single „I Believe“ an, und zu meinem Erstaunen kannten die Leute die Lyrics schon sehr gut. Als dann das Publikum auch noch bei „Kings Of Metal“ voll mitging, wurde ich in der ersten Reihe immer mehr eingequetscht, aber das muss man halt aushalte. Zu meiner Überraschung gab’s im Anschluss „Sign Of The Hammer“ - die Menge war nicht mehr zu halten. Es wurde erst wieder ruhiger als Eric ankündigte, dass uns Mr. DeMaio jetzt mal zeigen würde, wie man Bass spielt. Das Solo fand ich persönlich ein bisschen zu lang, aber es war auszuhalten.
Nach diversen „Ooooooh“-Singspielchen und Schreiübungen mit den Fans zeigte sich Eric nach einem kurzen Gang hinter die Bühne wieder, und, endlich: MANOWAR spielten „Hail And Kill“!! Die Luft in der ersten Reihe wurde aufgrund der Begeisterungsstürme immer dünner... .
Nach „Hail And Kill“ verschwand die Band für eine kurze Pause hinter die Kulissen, um kurz darauf mit Akustik-Bass und Gitarre bewaffnet wieder zu erscheinen. Joey, Karl und Eric setzten sich vor Scotts Schlagzeug und fingen an, „Herz aus Stahl“ zu spielen - leider haben sie nur die erste Strophe zum Besten gegeben. Das zweite der insgesamt vier Lieder dieses Konzertparts war „Swords In The Wind“, aber leider wurden auch hier wieder nur die erste und zweite Strophe gespielt. Als dann „Master Of The Wind“ erklang, sang die ganze Halle mit, und spätesten bei „Courage“ hatte ich Gänsehaut. Eric war echt gut in Form und gab alles.
Die Kings gönnten sich eine weitere Pause – und dann hörte man die Harleys im Hintergrund donnern. Als erstes kam Scott mit einer Braut hinten drauf auf die Bühne, als zweites war Karl dran, gefolgt von Eric. Zuletzt erschien dann Joey mit einer Braut, die oben ohne war, auf den Brettern. Jetzt war es endlich Zeit für die Rede von Joey: Natürlich hat er uns wieder erzählt, wie toll wir sind, wie geil das Bier, die Bräute und alle MANOWAR-Fans in Deutschland seien. Dass DeMaio dann auch noch seine Deutschlehrerin präsentierte, fand ich geil. Auf die Frage, was er zu den Eltern seiner Freundin sagen würde, antwortete er in sehr gutem Deutsch: „Ihre Tochter ist sehr geil, mein Schwanz ist schon hart“. Dann trank er in typischer MANOWAR-Manier sein Bier und kam später wieder mit einem Mädchen, das er während der Show aus dem Publikum holen ließ (insgesamt standen am Ende des Konzerts um die fünf Mädchen neben der Stage) auf die Bühne und verkündete, dass er sie heute Nacht nicht ficken könne, weil ihr Freund da wäre... .
Jetzt war es Zeit für das Finale: Mit “Outlaw”, “The Power”, “House Of Death” und „Black Wind, Fire And Steel“ gaben MANOWAR noch einmal alles. Am Ende trank Joey noch zwei Bier und riss die Saiten seines Basses raus. Eine Saite hat er verschenkt.
Das Licht ging an, und als dann „The Crown And The Ring“ erklang, war alles vorbei.
MANOWAR haben eine Riesengig mit einer geilen Bühnenshow geboten. Der Sound war perfekt und die Band hat 200% gegeben. Zwei Stunden MANOWAR, die viel zu schnell zu Ende gingen. Ich würde sagen, die 1000km weite Reise hat sich gelohnt und ich würde es zu jeder Zeit wieder tun. Am nächsten Tag hatte ich einige blaue Flecken von dem Gequetsche in der ersten Reihe, aber das war alles halb so wild. Thank you MANOWAR!!!!
Setlist MANOWAR:
Intro
Manowar
Brother Of Metal
Spirit Horse Of Cherokee
Warriors Of The World United
Kill With Power
Karl Logan Solo
I Believe
Call To Arms
Kings Of Metal
Sign Of The Hammer
Joey DeMaio Solo
The Gods Made Heavy Metal
Hail and Kill
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Akustik:
Herz aus Stahl (1. Strophe)
Swords In The Wind (1. und 2. Strophe)
Master Of The Wind
Courage
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Outlaw
The Power
House Of Death
Black Wind, Fire And Steel
The Crown And The Ring (Outro)
Daniel Malsch
- Redakteur:
- Gastautor