SONS OF ETERNITY, DON'T DROP THE SWORD und DAWN OF ETERNITY - Fürth

17.02.2025 | 13:19

14.02.2025, Kopf und Kragen

Headbangen in intimer Atmosphäre.

Es ist Freitag und MANOWAR spielt in Bamberg. Also ab Richtung Norden, um rechtzeitig nach Fürth abzubiegen. Natürlich wäre es attraktiv gewesen, über die Mannen aus den Staaten in Wort und Bild zu berichten, doch heute gilt es, die heimische Metalszene zu unterstützen. Mit SONS OF ETERNITY, DON'T DROP THE SWORD und DAWN OF ETERNITY erlebe ich heute gleich drei Bands, die es noch nicht schaffen, riesige Arenen zu füllen. Doch auch die größten Stars haben mal klein angefangen und wer weiß, vielleicht, eines Tages...

Ich erreiche pünktlich das Parkhaus, welches direkt neben dem "Kopf und Kragen" steht. Der Club bietet Platz für 120 Personen und es wird zu meiner Freude Flaschenbier ausgeschenkt. Angesichts der konkurrierenden Veranstaltung in Oberfranken hat der Veranstalter die Location weise gewählt. Zumindest den beiden Bands, die ich bereits kenne, traue ich größere Spielorte zu. Das haben die beiden Combos auch bereits bewiesen, doch dazu später mehr.

Mit DAWN OF ETERNITY betrete ich heute Neuland. Die Band aus Nürnberg hat den kürzesten Anreiseweg und direkt ein paar Fans mitgebracht. Typisch für diese gemütlichen Clubs ist die niedrige Bühne, die eine besondere Nähe zwischen Band und Publikum schafft. Die Musiker treten fast auf Augenhöhe mit ihren Fans auf, während der fehlende Fotograben die Atmosphäre noch intimer macht – die Künstler sind zum Greifen nah. Das mittelfränkische Publikum ist gewohnt freundlich und lässt mich meine Fotos machen.

Natürlich fällt mir Sängerin Sara mit ihren roten Haaren sofort ins Auge und dank der fotografierten Setliste weiß ich, dass DAWN OF ETERNITY mit 'You Are The Light' beginnt. Der Track stammt vom 2019 veröffentlichten Album "The Ghost I Am". Soweit ich recherchiert habe, ist dies der aktuelle Silberling des Quartetts. Sara lässt immer wieder ihre bunte Matte kreisen, während der Rest der Band eher passiv agiert. Geboten wird ein Mischung aus Melodic Death Metal mit progressiven Einflüssen. Während Sara einen wirklich guten Klargesang hat, bringt Gitarrist Johannes Kittel mit seinen Growls Abwechslung in die Songs. Natürlich ist mir das IRON MAIDEN-Tattoo auf seinem rechten Unterarm aufgefallen. Geschmack hat er, der Johannes.

Die Band versteht zweifellos ihr Handwerk und liefert eine starke Performance. Auch wenn ihr Stil nicht ganz meinem Geschmack entspricht, kann sie das Publikum im "Kopf und Kragen" mit ihrer Energie und Bühnenpräsenz mitreißen. Acht Tracks hat DAWN OF ETERNITY mit in die Nachbarstadt gebracht und hat sichtlich Spaß an ihren Gig. Da heute Valentinstag ist, kleidet sich die Sängerin nach einer kurzen Ansage entsprechend. Eine Einlage, die bei den Fans gut ankommt. Mit der Zugabe 'What I've Become' endet das Set und es wird Zeit für ein Kaltgetränk. Auch wenn es nicht meine Richtung ist, DAWN OF ETERNITY hat definitiv gut abgeliefert in Fürth.


Kleine Stages, kurze Umbaupausen. So dauert es nicht lange, bis DON'T DROP THE SWORD auf der Bühne steht. Mich hat die Band bereits auf dem Power Of The Dragonflame-Festival aus den Schuhen gehauen und auch mein Kollege Frank hatte Spaß an dem Auftritt in Geiselwind, wie Ihr dem Festivalbericht entnehmen könnt. Wie auf dem Gig in Geiselwind geht es mit 'Demon Divine' vom aktuellen Langdreher "Age Of Heroes" los. Was das Quintett aus Erding auch hier wieder von Stapel lässt macht nicht nur mir sehr viel Spaß. Meine weibliche Begleitung erkennt recht schnell gewisse Ähnlichkeiten zu BLIND GUARDIAN und ist flugs verschwunden, um sich ein T-Shirt der ihrer Meinung nach bombastischen Band zuzulegen.

Warum zur Hölle ist diese großartige Band nur so lange unter meinem Radar geflogen? Das hat alles Hand und Fuß, was die Jungs abliefern. Dementsprechend kommt DON'T DROP THE SWORD auch beim Publikum in Fürth gut an. Es wird gebangt, gesungen und geschunkelt. Die oft genannte Pommesgabel wird auch permanent in dem kleinen Klub in die Höhe gereckt. Natürlich sind Vergleiche mit etablierten Band immer schwierig, doch hier passt das meiner Meinung nach absolut, ohne die Musik des Nachwuchses abzuwerten. Die eigene Note sticht deutlich hervor, pfeilschnelle Gitarren, ein teilweise vierstimmiger Gesang - das ist einfach ein fettes Brett. Die abwechslungsreiche Mischung aus langsamen und schnellen Tracks runden das Konzerterlebnis ab.  Verdammt, die Fanbrille scheint wie festgewachsen zu sein.

Nach wenigen Songs entledigt sich Sänger Anti seiner Kutte, die Temperatur im winterlichen Mittelfranken hat ordentlich zugelegt und es fließt reichlich Schweiß im "Kopf und Kragen". Sowohl die Crowd, als auch die Band geht bestens gelaunt durch das Set. Mein persönliches Highlight ist der Song 'Eye Of The World', welchen ich in Endlosschleife hören könnte. Doch leider rennt die Zeit, schließlich wartet im Backstage-Bereich noch eine weitere Band auf ihren Auftritt. Selbstverständlich ist auch der titelgebende Song von DON'T DROP THE SWORD mit dabei. Anti reckt zu den Refrains das Mikrofon in die Menge, lauthals bekommt er den Refrain von der Crowd zurück. Mit 'Echoes Of The Past' verabschiedet sich DON´T DROP THE SWORD von den mittelfränkischen Metalheads und hat die Messlatte für den heutigen Headliner enorm hoch gehängt.

Für mich heißt es heute: Aller guten Dinge sind drei! SONS OF ETERNITY hat AXXIS auf deren Abschiedstour unterstützt. Da ihr Auftritt in Geiselwind bei den Heavy-Metal-Fans hervorragend ankam, wurde die Band für weitere Konzerte der Tour verpflichtet. So habe ich nun das Vergnügen, SONS OF ETERNITY nach Geiselwind und Nürnberg ein weiteres Mal live zu erleben. Natürlich ist es eine Herausforderung, einen Konzertbericht über eine Band zu schreiben, die ich erst kürzlich zweimal gesehen habe – die Gefahr, mich zu wiederholen, ist definitiv gegeben.



Nach wie vor bin ich ein großer Fan von SONS OF ETERNITY, "End Of Silence", das Debütalbum läuft bei mir immer noch sehr oft. Musste die Combo als Support einen engen Zeitslot einhalten, gibt es heute sechs Songs mehr als auf den vorangegangenen Konzerten. Ich kann damit sehr gut leben und freue mich über fast 90 Minuten Spielzeit in Fürth. Auch heute zeigt sich Sänger Schenky in hervorragender Form. Im "Kopf und Kragen" ist die Bühne noch einmal deutlich kleiner als im Nürnberger Hirsch. Doch die fünf Bandmitglieder schaffen es gut, den Platz für sich optimal auszunutzen. Natürlich ist der Bewegungsspielraum speziell für die Gitarristen eingeschränkt. Bassist Freddy muss sich fast hinter Gitarrist Matthias Kirchgessner verstecken, bekommt jedoch ab und zu seine Chance, sich am Bühnenrand zu präsentieren.

Zusätzlich zu den Songs aus den beiden Konzerten, die ich bereits sehen konnte gibt es heute auch Material vom kommenden Album zu hören. Auch diese Lieder sind eingängig für mich und ich freue mich auf die kommende Scheibe. Die Metalheads in Fürth haben heute ebenfalls gehörig Spaß mit dem Auftritt von SONS OF ETERNITY. Mittlerweile bin ich bei 'Media Zombies', 'In Silence' und Co echt textsicher und schließe mich der feiernden Crowd gesanglich an. Auch in Fürth passt wieder alles und ich bin froh, dass ich nach getaner Arbeit meine Kamera ablegen und feiern kann. Bevor ich mich jetzt wirklich wiederhole verweise ich auf die bereits veröffentlichten Konzertberichte und freue mich auf das kommende Album von SONS OF ETERNITY. Jungs, Ihr rockt!!! Und wer weiß, vielleicht, eines Tages...

Text und Fotocredit: Andre Schnittker

Redakteur:
Andre Schnittker

Login

Neu registrieren