The Art Of Illusion - Stuttgart

08.08.2001 | 08:34

28.07.2001, Universum

Das wunderschöne Wetter am 28.07. mag wohl der Grund gewesen sein, weshalb es die Leute mehr auf Grillfeten und in Biergärten als ins Universum in Stuttgart-Vaihingen zog. Tja, Pech gehabt, somit kamen sie auch nicht in den Genuss, THE ART OF ILLUSION, welche sich an jenem Abend die Ehre gaben, live zu erleben.
Vor dem spärlichen aber deswegen nicht minder begeisterungsfähigen Publikum von etwa 40 bis 50 Personen legte man schließlich mit \"Money\" los - die nächsten knapp 75 Minuten wurde Melodic Hardrock mit hohem Keyboardanteil geboten, mal von wuchtigen Metal-Riffs durchzogen, mal balladesk oder mit Folkeinflüssen spielend. Lars Tellmann (Gitarre), Dirk Feufel (Bass), Reto Schölly (Keyboards), Alex Menichini (Drums) und Sänger Vladimir Catalina schienen die mageren Besucherzahlen auch nicht im geringsten zu stören: Gutgelaunt und immer wieder zu Späßen aufgelegt ließ das sympathische Quintett es so richtig schön rocken, was vor allem dem bandeigenen Hardcore-Fan, der unablässig bangend vor der kleinen Bühne hin- und herzappelte, in Verzückung geraten ließ. Aber auch das restliche Publikum kam voll auf seine Kosten, ob nun mit der in bester Schmachtrock-Manier vorgetragene Ballade \"Star\", dem extrem melodiösem \"Labyrinth Of Fate\" oder schnellerer und härterer Kost à la \"Hagen\"; Applaus und strahlende Gesichter wurden reichlich eingeheimst. Das fröhliche Pub-Stimmung verbreitende \"Fairy Inn\" bildete den partymäßigen Höhepunkt der Show, als Vladi sich kurzerhand unter die Zuschauer mischte und das Mikro mit der Aufforderung, kräftig den Refrain mitzusingen, herumgehen ließ. Ein zünftiger Squaredance seinerseits mit einem weiblichen Gast war dann zur Erheiterung aller Umstehenden auch noch mit drin. Ebenfalls zum Schmunzeln regte die Szenerie beim anschließenden \"Zombies Of Society\" an, als sich Tastenbediener Reto, seines Zeichens gebürtiger Schweizer, mit Händen und Füßen dagegen wehrte, den Titel auf Schwytzerdütsch ansagen zu müssen - und das, obwohl er von seinen Bandkollegen geradezu bekniet wurde. Feigling... . Aber auch ohne sprachliche Ausflüge in das Schoki- und Käseland erwies sich die von sphärischen Keyboardmelodien dominierte Ballade als ein weiteres Glanzstück des Sets.
Zum Abschluss gab es mit dem spanischen \"Buscando\" nochmal einen richtigen Kracher auf die Ohren, bei welchem man sich erneut eindrucksvoll von den Qualitäten des begnadeten Frontjauchzers Vladimir überzeugen konnte. Die von den Anwesenden eingeforderte Zugabe folgte mit \"Sun Goes Down\" auf dem Fuße, danach war leider schon Abbauen angesagt - das Clubmanagement ließ eine weitere zeitliche Überziehung des Programms bedauerlicherweise nicht zu.

Ein mehr als gelungener Abend - ich kann nur jedem raten, nächstes Mal Nachbars Barbeque sausen zu lassen und sich stattdessen lieber THE ART OF ILLUSION zu Gemüte zu führen. Die Jungs haben\'s drauf, und das nicht zu knapp... .

Setliste:

1. Money
2. Living Dead
3. Between The Years
4. Star
5. Riddles
6. Borrowed Time
7. Labyrinth Of Fate
8. Hagen
9. Gedudel (Lied ohne Namen)
10. Ägypter
11. Fairy Inn
12. Zombies Of Society
13. Buscando
14. Sun Goes Down (Zugabe)

Bildmaterial von Wilma Kneip

Redakteur:
Kathy Schütte

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