Wacken Open Air 2008 - Wacken
20.08.2008 | 13:0731.07.2008, Festivalgelände
Opening Speech
Sind METALLICA der nächste Headliner für das Wacken Open Air? Festival-Veranstalter Holger Hübner versucht, sein Interesse nicht wirklich zu dementieren. "Ich habe Lars Ulrich beim Rock am Ring getroffen, wir haben auf seinem Hotelzimmer billigen Wein getrunken", erzählt Hübner vor rund fünfzig Journalisten. Es ist Samstagnachmittag, die Bilanzpressekonferenz des wohl größten Metal-Festivals der Welt steht an. Und vieles klingt positiv: 75000 Besucher, dennoch mehr Platz und weniger Probleme mit dem Ansturm der Massen. Und trotz der riesigen Zahl Menschen gibt es vergleichsweise wenig Ärger. Ein Toilettenbrand mit acht verletzten Fans bleibt die einzige, wenn auch traurige Ausnahme. Ansonsten ist es ein einzig großes Fest mit vielen großen Zielen für die Zukunft: Den Metal-Battle-Nachwuchswettbewerb soll es nächstes Jahr in 34 Ländern geben, sogar über eine Stiftung zur Förderung von Metal wird berichtet. Ebenso sind Ausgründungen des Festivals geplant. "Wacken rocks ..." soll den Open-Air-Spirit in Länder wie Brasilien oder Australien bringen, laut Hübner aber ohne wie eine "billige Kopie" zu wirken. Ein Termin steht schon: "Wacken Rocks Brazil" vom 16. bis zum 17. Mai 2009 in Sao Paulo. Also alles schick in diesem Jahr? Es scheint so. Nur bei dem Ansturm auf ALESTORM in der W.E.T. Stage habe man sich "verschätzt", gibt Wacken-Hübner unumwunden zu. Doch sonst gibt es kaum negative Anmerkungen der Journalistenmeute, auch wenn Konferenz-Moderatorin Sabina Classen von HOLY MOSES mit einem frech-dreisten Satz à la "Bitte nur noch positive Fragen" kritische Fragen geradezu provoziert. Selbst im Online-Forum des Festes hält sich die Meckerei nach den vielen Tagen Rock-'n'-Roll-Way-Of-Life in Grenzen. Und schon am Mittwoch startet das Programm.
[Henri Kramer]
Die erste "richtige" Band an dem Tag ist die METALLICA-Coverband METAKILLA, die dementsprechend anziehend auf die Menge wirkt. Um dies dann auch noch zu einem richtigen Massenerlebnis zu machen, gibt es nur den umzäunten Eingangsbereich als Möglichkeit, zur W.E.T. Stage zu kommen. Das wäre kein Problem, wenn es da nicht noch Leute geben würde, die auch wieder hinaus möchten. So kann man sich während Songs wie 'One' oder 'Seek And Destroy' auch über eine wunderbare Masse an Menschen freuen, die einen die gerade eben erkämpften Zentimeter zur Bühne wieder zurückdrängen. Entsprechend spärlich fällt der Teil der Show aus, der sich anschauen lässt. Schade eigentlich, denn die Coverhits kommen gut an.
[Lars Strutz]
Zehntausende sind an diesem Mittwoch schon da und feiern. Ein würdiger Einstieg in ein grandioses Wochenende, sogar eine Karaokeband darf ihre Coverfähigkeiten zeigen. Prost. Und die Erkenntnis: Wer zum Wacken will, sollte am besten ein paar Tage mehr Urlaub buchen.
[Henri Kramer]
- Redakteur:
- Henri Kramer