Wacken Open Air 2014 - Wacken
14.08.2014 | 23:3531.07.2014, Wacken
Das Wacken Open Air wird 25 und lädt viele illustre Gäste zum Geburtstag ein. Hier kommt der große POWERMETAL.de-Bericht vom Holy Wacken-Acker.
 Nach der obligatorischen Eröffnung durch SKYLINE und der anschließend musikalisch nicht relevanten Performance von BÜLENT CEYLAN ist HAMMERFALL (Foto links) die erste "richtige" Metal-Band des Festivals für mich – und zugleich handelt es sich hierbei, so viel sei vorweggenommen, um das einzige Konzert, das ich nicht als "gut" oder besser einsortieren kann. Dabei ist eigentlich alles angerichtet: Das Wetter spielt mit, es gibt keine Konkurrenzband und das Publikum ist heiß, was wohl auch mit der Ankündigung, das umjubelte Debüt komplett aufzuführen, zu tun hat. Wo also liegt bei Joacim Cans und seiner Hintermannschaft das Problem? Zum einen mag der Sound seinen Teil zum heute ziemlich mittelmäßigen Eindruck HAMMERFALLs beizutragen, zum anderen springt der Funke von der Band auch einfach nicht so richtig über. Mitsingspielchen funktionieren zwar, wenngleich nur im vordersten Teil des Publikums. Die Setlist ist sehr ordentlich, trotzdem fehlt etwas. Auch die Gastauftritte von Stefan Elmgren und Jesper Strömblad sind zwar nett, sorgen jedoch nicht für die ganz großen Jubler – nicht einmal bei Erwähnung des Namens "IN FLAMES". Würde es sich hier um eine Clubshow handeln, hätte ich HAMMERFALL eine ordentliche Leistung als lokaler Anheizer attestiert. Daran ändert nicht einmal 'Hearts On Fire' etwas. Und das sagt im Prinzip alles.
Nach der obligatorischen Eröffnung durch SKYLINE und der anschließend musikalisch nicht relevanten Performance von BÜLENT CEYLAN ist HAMMERFALL (Foto links) die erste "richtige" Metal-Band des Festivals für mich – und zugleich handelt es sich hierbei, so viel sei vorweggenommen, um das einzige Konzert, das ich nicht als "gut" oder besser einsortieren kann. Dabei ist eigentlich alles angerichtet: Das Wetter spielt mit, es gibt keine Konkurrenzband und das Publikum ist heiß, was wohl auch mit der Ankündigung, das umjubelte Debüt komplett aufzuführen, zu tun hat. Wo also liegt bei Joacim Cans und seiner Hintermannschaft das Problem? Zum einen mag der Sound seinen Teil zum heute ziemlich mittelmäßigen Eindruck HAMMERFALLs beizutragen, zum anderen springt der Funke von der Band auch einfach nicht so richtig über. Mitsingspielchen funktionieren zwar, wenngleich nur im vordersten Teil des Publikums. Die Setlist ist sehr ordentlich, trotzdem fehlt etwas. Auch die Gastauftritte von Stefan Elmgren und Jesper Strömblad sind zwar nett, sorgen jedoch nicht für die ganz großen Jubler – nicht einmal bei Erwähnung des Namens "IN FLAMES". Würde es sich hier um eine Clubshow handeln, hätte ich HAMMERFALL eine ordentliche Leistung als lokaler Anheizer attestiert. Daran ändert nicht einmal 'Hearts On Fire' etwas. Und das sagt im Prinzip alles.
Die Lausbuben von STEEL PANTHER (Foto rechts) nennen das Festival aus  gegebenem Anlass  erstmal in "Titten-Festival" um. Passend zu ihren versauten Texten  entledigt sich erstmal ein Großteil der Frauen im Publikum seiner T-Shirts und freut sich, wenn die Kamera ihn ins Bild bekommt. Einige  sehe ich sogar oben ohne Crowdsurfen. Dazu gibt es Songs wie 'Asian  Hooker', den Nummer-Eins-Hit 'Community Property', 'Eyes Of A Panther',  '17 Girls In A Row' oder 'Gloryhole'. Welcher Song gespielt wird ist  aber eigentlich egal, Hauptsache Sex, Party und Sex, ganz nach dem Motto des Songs  'Party All Day (And Fuck All Night)'. Zwischendurch schminken sich die  Bandmitglieder, vor allem Basser Lexxi Foxxx, auf der Bühne. Die Band  spielt ihre Rolle perfekt, das muss man ihnen lassen. Auch sind die BON  JOVI-Melodien allesamt gute Ohrwürmer. Mir ist die Sexdröhnung auf Dauer  aber zu doof. Zum Schluss werden sogar noch alle willigen Frauen zum  kollektiven Striptease auf die Bühne gebeten. Na denn.
gegebenem Anlass  erstmal in "Titten-Festival" um. Passend zu ihren versauten Texten  entledigt sich erstmal ein Großteil der Frauen im Publikum seiner T-Shirts und freut sich, wenn die Kamera ihn ins Bild bekommt. Einige  sehe ich sogar oben ohne Crowdsurfen. Dazu gibt es Songs wie 'Asian  Hooker', den Nummer-Eins-Hit 'Community Property', 'Eyes Of A Panther',  '17 Girls In A Row' oder 'Gloryhole'. Welcher Song gespielt wird ist  aber eigentlich egal, Hauptsache Sex, Party und Sex, ganz nach dem Motto des Songs  'Party All Day (And Fuck All Night)'. Zwischendurch schminken sich die  Bandmitglieder, vor allem Basser Lexxi Foxxx, auf der Bühne. Die Band  spielt ihre Rolle perfekt, das muss man ihnen lassen. Auch sind die BON  JOVI-Melodien allesamt gute Ohrwürmer. Mir ist die Sexdröhnung auf Dauer  aber zu doof. Zum Schluss werden sogar noch alle willigen Frauen zum  kollektiven Striptease auf die Bühne gebeten. Na denn.
[Jakob Ehmke]
 Stilecht wird Sänger Biff per Motorrad auf die Bühne gefahren, bevor es denn auch schon ohne große Ansage mit 'Motorcycle Man' losgeht. Spielfreudig und gut gelaunt gelingt es SAXON (Foto links) mal wieder, die Menge, trotz einsetzendem Nieselregen, zum Feiern zu bewegen. Zwischen den einzelnen Liedern gibt es nur verhaltene Ansagen, wie: "Make some fucking noise", aber Biffs imposante Gestalt braucht auch nicht mehr zu sagen. Die Menge ist begeistert.  Schnörkellos und nur mit kleinen Pyroeffekten akzentuiert, werden die großen Hits gespielt. Wenn die Band klatscht und hüpft, klatscht und hüpft auch das Publikum. Brav gratuliert SAXON dem W:O:A zum 25. Geburtstag und sich selbst gleich mit zum 35. Bandjubiläum. Soweit keine Überraschungen. Man bekommt, was man von SAXON braucht: eine gute Show und gute Lieder. Dann aber wechselt das Bühnenlicht vom Roten ins Blaue und zu den ersten Tönen von 'Crusader' erklingt ein Orchester. Das ist neu und unerwartet. Unterstützt wird diese Wende durch den Bühnenaufbau: Es erscheint nun ein Kirchenfenster nebst einigen Kirchenintarsien und das klassische Ensemble in Form von Streichern und Percussionist tritt ins Rampenlicht. Von diesem Zeitpunkt an werden alle Songs mit orchestraler Unterstützung dargeboten: Ob 'Battalions Of Steel', 'The Eagle Has Landed' oder 'The Power And The Glory', die Stücke werden mit einem Zuckerguss aus Streichmusik überzogen. Und spätestens bei 'Princess Of The Night' bin ich mir sicher, dass die klassische Unterstützung nicht für alle Lieder ein Segen ist. Zum Abschluss gibt es noch Konfetti. Saxon verlässt die Bühne und spätestens jetzt wünsche ich mir, dass die Band 'Crusader' lieber in der traditionellen Version gespielt hätte.
Stilecht wird Sänger Biff per Motorrad auf die Bühne gefahren, bevor es denn auch schon ohne große Ansage mit 'Motorcycle Man' losgeht. Spielfreudig und gut gelaunt gelingt es SAXON (Foto links) mal wieder, die Menge, trotz einsetzendem Nieselregen, zum Feiern zu bewegen. Zwischen den einzelnen Liedern gibt es nur verhaltene Ansagen, wie: "Make some fucking noise", aber Biffs imposante Gestalt braucht auch nicht mehr zu sagen. Die Menge ist begeistert.  Schnörkellos und nur mit kleinen Pyroeffekten akzentuiert, werden die großen Hits gespielt. Wenn die Band klatscht und hüpft, klatscht und hüpft auch das Publikum. Brav gratuliert SAXON dem W:O:A zum 25. Geburtstag und sich selbst gleich mit zum 35. Bandjubiläum. Soweit keine Überraschungen. Man bekommt, was man von SAXON braucht: eine gute Show und gute Lieder. Dann aber wechselt das Bühnenlicht vom Roten ins Blaue und zu den ersten Tönen von 'Crusader' erklingt ein Orchester. Das ist neu und unerwartet. Unterstützt wird diese Wende durch den Bühnenaufbau: Es erscheint nun ein Kirchenfenster nebst einigen Kirchenintarsien und das klassische Ensemble in Form von Streichern und Percussionist tritt ins Rampenlicht. Von diesem Zeitpunkt an werden alle Songs mit orchestraler Unterstützung dargeboten: Ob 'Battalions Of Steel', 'The Eagle Has Landed' oder 'The Power And The Glory', die Stücke werden mit einem Zuckerguss aus Streichmusik überzogen. Und spätestens bei 'Princess Of The Night' bin ich mir sicher, dass die klassische Unterstützung nicht für alle Lieder ein Segen ist. Zum Abschluss gibt es noch Konfetti. Saxon verlässt die Bühne und spätestens jetzt wünsche ich mir, dass die Band 'Crusader' lieber in der traditionellen Version gespielt hätte.
Setlist: Motorcycle Man, Sacrifice, Heavy Metal Thunder, Solid Ball Of Rock, Wheels Of Steel, 747 (Strangers In The Night). Mit Orchester: Crusader, Battalions Of Steel, The Eagle Has Landed, Power And The Glory, Dallas 1 p.m., Princess Of The Night, Denim And Leather
[Yvonne Päbst]
Wacken 2005: Es regnet und  ACCEPT (Foto rechts) legt einen absolut furchtbaren Auftritt hin, der neben dem  miesen Wetter und einigen technischen Problemen vor allem eine Band  zeigt, die genau eines nicht ist, nämlich eine Band. Die Nicht-Chemie  zwischen Sänger Udo Dirkschneider und Gitarrist Wolf Hoffmann ist  jederzeit spürbar und so schleppt sich die deutsche Metal-Legende von  Song zu Song, unterbrochen von viel zu langen Pausen, lustlosen Ansagen  und genereller Langeweile.
 Wetter und einigen technischen Problemen vor allem eine Band  zeigt, die genau eines nicht ist, nämlich eine Band. Die Nicht-Chemie  zwischen Sänger Udo Dirkschneider und Gitarrist Wolf Hoffmann ist  jederzeit spürbar und so schleppt sich die deutsche Metal-Legende von  Song zu Song, unterbrochen von viel zu langen Pausen, lustlosen Ansagen  und genereller Langeweile.
Wacken 2014: Es beginnt zu regnen,  kurz bevor ACCEPT die Bühne betritt und ungute Erinnerungen werden wach.  Doch der Wettergott entpuppt sich als Schalk im doppelten Sinne, denn  die paar Tropfen, die am Donnerstagabend fallen, sind weder ein  Vorzeichen für das Wetter der kommenden Tage, noch für die Qualität des  folgenden Auftritts. Eine perfekt eingespielte, dynamische und  energische Band präsentiert sich dem Publikum, geprägt vom Hoffmannschen  Gitarrenspiel und angeführt vom souveränen Mark Tornillo, der nun  bereits auf drei Alben die Stimme der neuen ACCEPT ist. Das  Selbstverständnis der Band zeigt sich bereits bei der selbstbewußten  Entscheidung, den Auftritt mit der brandneuen Single 'Stampede' zu  eröffnen. Hier wird nicht auf Nostalgie gesetzt, die alten Fans noch  einmal mit ein paar Gassenhauern ruhig gestellt, nein, hier ist eine  aktive Band zu sehen, die ihre neuen Songs unerschrocken unter die  Klassiker mischt und dabei voll überzeugt. Denn weder der Opener, noch  'Shadow Soldiers' oder der Titelsong vom letzten Album "Stalingrad"  fallen im munteren Reigen zwischen 'London Leatherboys', 'Winners &  Losers' oder 'Flashrocking Man' als Fremdkörper auf, sondern passen sich  wunderbar in das Set ein. Das ganze wird mit viel Druck, einem  mächtigen Sound und einer perfekt eingespielten Band vorgetragen, so  dass die gleichaltrigen SAXON bei ihrem vorhergegangenen Auftritt  dagegen ganz schön alt aussehen. Da sich Tornillo bei den Ansagen auch  zurückhält und es bei ein paar "Dankeschön" belässt, bleibt mir am Ende  des Auftritts nur übrig, zu konstatieren, dass die Mannen von ACCEPT fast alles anders  als 2005 und damit eigentlich alles richtig gemacht haben.
Setlist: Stampede, Stalingrad, Losers And Winners, Monsterman, London Leatherboys, Breaker, Shadow Soldiers, Restless And Wild, Ahead Of The Pack, Flash Rockin' Man, Princess Of The Dawn, Fast As A Shark, Starlight, Pandemic, Metal Heart, Teutonic Terror, Balls To The Wall, Burning
Und auf den anderen Bühnen?
 VOGELFREY, die Mittelalter-Metaller aus Hamburg, die das Vorhaben Metal  und Mittelalter-Elemente zu vereinen wirklich erfüllen, spielen bereits  das zweite Mal auf dem Wacken, wie 2012 auf der Wackinger Stage, wieder  von Mittwoch bis Samstag einmal täglich. Obwohl die Frau und die Jungs  kein neues Album am Start haben (ist in der Mache), können sie jedes Mal  (ich habe sie zwei Mal gesehen) viele Fans und Interessierte vor die  Bühne locken. Denn das ist der Vorteil an der Wackinger Stage: Es gibt  Laufpublikum, das auch mal spontan stehen bleibt. Die Band spielt ein  buntes Set aus ihren beiden Alben "Wiegenfest" und "12 Schritte zum  Strick", aber auch ein neuer Track wird präsentiert und lässt auf mehr  neues Material hoffen. Spielfreudig wie immer agiert die Band locker und  professionell untereinander, vor allem aber mit dem Publikum.  Insbesondere Sänger Jannik hat die Menge gut im Griff, animiert zu Tanz-  und Singspielen (etwa auf das Wort "Met") oder einfach zum Haare  schütteln. Was mir besonders auf- und gefällt, ist, dass Dennis'  Gitarrenkünste nun endlich gut zu hören sind, das war zuletzt noch ein  kleines Manko. VOGELFREY hat sich über die Jahre des Tourens definitiv  einen guten Namen und Sound erspielt und spielt hoffentlich mal  demnächst auf der großen Bühne auf.
VOGELFREY, die Mittelalter-Metaller aus Hamburg, die das Vorhaben Metal  und Mittelalter-Elemente zu vereinen wirklich erfüllen, spielen bereits  das zweite Mal auf dem Wacken, wie 2012 auf der Wackinger Stage, wieder  von Mittwoch bis Samstag einmal täglich. Obwohl die Frau und die Jungs  kein neues Album am Start haben (ist in der Mache), können sie jedes Mal  (ich habe sie zwei Mal gesehen) viele Fans und Interessierte vor die  Bühne locken. Denn das ist der Vorteil an der Wackinger Stage: Es gibt  Laufpublikum, das auch mal spontan stehen bleibt. Die Band spielt ein  buntes Set aus ihren beiden Alben "Wiegenfest" und "12 Schritte zum  Strick", aber auch ein neuer Track wird präsentiert und lässt auf mehr  neues Material hoffen. Spielfreudig wie immer agiert die Band locker und  professionell untereinander, vor allem aber mit dem Publikum.  Insbesondere Sänger Jannik hat die Menge gut im Griff, animiert zu Tanz-  und Singspielen (etwa auf das Wort "Met") oder einfach zum Haare  schütteln. Was mir besonders auf- und gefällt, ist, dass Dennis'  Gitarrenkünste nun endlich gut zu hören sind, das war zuletzt noch ein  kleines Manko. VOGELFREY hat sich über die Jahre des Tourens definitiv  einen guten Namen und Sound erspielt und spielt hoffentlich mal  demnächst auf der großen Bühne auf.
[Jakob Ehmke]
HIER GEHT'S ZUM FREITAG!
- Redakteur:
- Oliver Paßgang
 
	





