With Full Force 2017 - Gräfenhainichen

25.07.2017 | 14:07

22.06.2017, Ferropolis

Der selbsternannte härteste Acker Deutschlands zwischen neuem Areal, Unwetterfront und einer wahren Flut an Topbands.



Das "With Full Force" geht in die nächste Runde. Nach 15 Jahren auf dem Acker in Roitzschjora sind Erwartungen und Befürchtungen gleichermaßen hoch. Gelingt es, die einzigartige Partyatmosphäre in die "Stadt aus Eisen" mitzunehmen? Sehr positiv fällt zunächst mal der schöne Campground auf. Wasser, Wälder und Wiesen... fast ein bisschen wie im "Auenland". Allerdings wird der Frieden nicht lange halten, denn schon wenige Stunden nach unserer Ankunft sieht alles eher nach "Mordor" aus. Ein ultraheftiges Unwetter sorgt dafür, dass der Veranstalter das Festivalgelände räumen lässt und wir den Nachmittag auf Anweisung weitgehend im Auto verbringen. So schnell wie dieses Jahr hat sich unser Pavillon noch nie verabschiedet! Da die Schäden auf dem Gelände wohl deutlich gravierender sind, passiert bis ungefähr 19.30 Uhr erst mal gar nichts. Auch draußen auf den Campingplätzen hat alles geschlossen und so gibt's weder Bier noch Essen zu kaufen. Apocalypse now!  

Als wir nach einer netten Taxifahrt im Kleintransporter das Festivalgelände um kurz nach 20 Uhr erreichen, spielen gerade die DEEZ NUTS, welche wir allerdings zunächst nicht weiter beachten und stattdessen die beeindruckende Kulisse von Ferropolis erkunden. Die Bühnen sind sehr gelungen aufgeteilt, wobei mich der Sand vor der Metal Hammer Stage etwas irritiert. Allerdings wirkt das Gelände weniger weitläufig und insgesamt sehr betonlastig. Das wäre ja noch nicht so schlimm, aber ich sehe weder Partyzelt noch Erdbeerbowle oder einen Metstand. Die Händlermeile ist wohl dem Unwetter zum Opfer gefallen und fehlt ebenfalls. Bevor wir uns richtig orientiert haben, gibt's dann die erfreuliche Nachricht auf der Videowand: Fast alle ausgefallenen Bands werden ihre Shows über die Nacht nachholen.

Diese Freude währt jedoch genau fünf Minuten. Dann wird das Gelände abermals geräumt. Auf dem Zeltplatz angekommen, werden wir mit der vielversprechenden Nachricht vom Security "da kommt noch mal ein Unwetter, nur dieses Mal heftiger" ins Bett (beziehungsweise Auto) geschickt. Nach drei Dosen Bier und Sandwiches (die ich vom Beifahrersitz aus grille) wird mir das aber zu blöd und ich lege mich ins Zelt. Das sehr verantwortungsvolle und richtige Agieren des Veranstalters ist löblich, aber insgesamt natürlich leider ein brutal enttäuschender erster Festivaltag!

An dieser Stelle schonmal ein besonderes Dankeschön und besten Gruß an Krüger/Metal.de für das Fotomaterial!
[Chris Gaum]

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Redakteur:
Carsten Praeg

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