Stuttgarter Club Röhre soll zum Jahresende schließen
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Dass die Röhre durch dass Projekt Stuttgart 21 den Standort wird wechseln müssen, war bekannt. Der Club befindet sich neben dem Wagenburgtunnel und liegt auf dem Gebiet, auf dem der neue Bahnhof Stuttgarts errichtet wird. Deshalb muss er abgerissen werden. Die Betreiber Jan Drusche, Peter Reinhardt und Nanno Smeets waren zwar darüber informiert, rechneten allerdings erst im Herbst 2011 mit der Kündigung ihres Vertrages, weil die Bauarbeiten erst bis zu diesem Zeitpunkt bis zum Tunnel vorgedrungen sein sollten.
Jetzt sollen sie schon bis Jahresende den Club räumen und müssten dadurch zahlreiche Konzerte und geplante Partys absagen oder verlegen. Das Schreiben kam zudem vollkommen überraschend am 1. Oktober. Das könnte auch die Chance sein, wenigstens bis zum 31. März 2011 weiter in den Räumlichkeiten bleiben zu können, weil das neue Quartal bereits begonnen hat.
Über die plötzliche Kündigung zeigte sich auch Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann überrascht: "Ich bin völlig fassungslos, das Kulturamt wusste von nichts." Sie wollte die Röhre-Betreiber informieren, sobald der Zeitpunkt der Kündigung feststeht. Diese vermuten, dass sie wegen ihres offenen Protestes gegen Stuttgart 21 früher als nötig den Club räumen sollen. Sie gaben unter anderem Mitgliedern von Robin Wood die Möglichkeit, Schlafsäcke und Kleidung in ihren Räumlichkeiten zu trocknen.
Thomas Zügel, Leiter des Amtes für Liegenschaften, sorgt für Hoffnung. Ein längerer Verbleib des Clubs sei denkbar, wenn sich die Betreiber zu einer kurzfristigen Räumung zu Baubeginn bereit erklärten. Die Bauarbeiten sollen im Februar 2011 beginnen.
- Quelle:
- Stuttgarter Zeitung
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper
- Tags:
- stuttgart 21 roehre jan drusche peter reinhardt nanno smeets bahnhof susanne eisenmann robin wood thomas zuegel
1 Kommentare
15.10.2010 | 00:31
Na, das ist ja interessant. Gespräche am runden Tisch ankündigen, aber Hauptsache, man hat schon mal die Leute rausgeschmissen!