69 EYES, THE - Death Of Darkness
Mehr über 69 Eyes, The
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Atomic Fire Records
- Release:
- 21.04.2023
- Death Of Darkness
- Drive
- Gotta Rock
- This Murder Takes Two, feat. Kat Von D
- California
- Call Me Snake
- Dying In The Night
- Something Real
- Sundown
- Outlaws
Die Helsinki-Vampire, beeindruckend untot wie immer!
Ich gebe es gerne zu, ich habe ein wenig ungeduldig auf das neue Album "Death Of Darkness" der dunklen Herren aus Helsinki gewartet, ist doch Album Nummer zwölf "West End" zum 30-jährigen Bandjubiläum auch schon fast vier Jahre her. Damit die Wartezeit nicht ganz so lang wird, gab es ja zwischendurch die EP "Drive" (2022), von der drei Songs auch auf der neuen Platte vertreten sind. Das ist einerseits schade, weil ich es besser gefunden hätte, auf "Death Of Darkness" drei neue Songs mehr zu veröffentlichen. Andererseits hat Sänger Jyrki 69 das neue Konzept wie folgt erläutert: "… Deshalb haben wir unsere erste neue Single veröffentlicht, während wir noch mitten in den Arbeiten am Album steckten. Es ist eine neue Herangehensweise für uns, eine Reihe von Singles zu veröffentlichen, bevor wir die Platte überhaupt angekündigt haben. Diese Prozedur hielt alles frisch und aufregend und uns zudem auf Trab, was eine echt große Motivation war, um ein tolles Album zu schreiben."
So kommt es also, dass drei von den zehn Tracks - 'Drive', 'California' und 'Call Me Snake' - schon im Laufe des Jahre 2022 samt Video veröffentlicht wurden. Hat es funktioniert? Ist "Death Of Darkness" ein tolles Album geworden? Kleiner Spoiler vorweg: in meinen Augen ein klares Ja!
Sobald die ersten Töne vom Titeltrack ertönen, wird mir klar: Ja, das ist eindeutig die Musik von THE 69 EYES wie man sie kennt und wie ich sie liebe! Ich gebe auch zu, ich sitze paralysiert wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange - äh, dem Helsinki-Vampir Jyrki 69 - sobald dieser mit seinem Gesang beginnt. Keine Ahnung, was dieser Mann genau in seiner Stimme hat, aber egal ob auf Platte oder live, ich bin jedesmal begeistert! So auch bei diesem Einstieg, bei dem Jyrki mit einigen gekeiften Stellen überascht und auch Chorgesang und Gitarrenarbeit hervorragend sind. Das flotte 'Drive' lädt zum Abtanzen ein, das eingänge 'Gotta Rock' überrascht mit einer coolen Bassline und einem ins Ohr gehenden Refrain. Der Song ist übrigens eine Coverversion der finnischen Rockband BOYCOTT. Dann bekommt die Gänsehaut wieder ein bisschen Arbeit, wenn Jyrki und Kat Von D zum morbiden Duett 'This Murder Takes Two' ansetzen – einfach nur schön! Dass die Herren einen Bezug zu Kalifornien, Hollywood und Rock'n'Roll haben, ist kein großes Geheimnis, es gibt auch ein Zweitprojekt von Jyrki, THE 69 CATS, wo er seine Rockabilly- und ELVIS-Affinität mit diversen Coverversionen bei den "Transylvanian Tapes" auslebt. Hier hören wir das mit 'California' und dem nachfolgenden, etwas mehr in die dunkle Richtung gehenden 'Call Me Snake'. Einen typischen THE 69 EYES-Song bekommen wir mit dem balladesken 'Dying In The Night' auf die Ohren: starkes Bass- und Gitarrenriffing am Anfang, hämmerndes Drumming und ein Jyrki, bei dessen Gesang sich bei mir einmal mehr alle Härchen aufrichten. 'Something Real' zielt in dieselbe Richtung, bei 'Sundown' gibt es tolle Gitarrenarbeit und Chorgesang anzuhören und der Song zeigt einmal mehr, dass auch der düsterste Vampir im Grunde seines Herzens ein verkappter Romantiker ist. Mit dem dunklen, von Klavierklängen untermalten, 'Outlaws' klingt die Platte aus, wobei musikalisch noch einmal alle Gothik-Register gezogen werden: Gitarren- und Klaviersolo, Bassriffing, eher dezentes Drumming und natürlich unter die Haut gehender Gesang, der fast schon eine psychedelische Wirkung erzeugt. Mit einer der beeindruckendsten Tracks des Albums.
Mein Fazit: Auch Album Nummer dreizehn reiht sich wunderbar in den Reigen der Veröffentlichungen ein und hat mich nicht enttäuscht. Mal rockig, mal soft - wie immer, eine abwechslungsreiche Mischung, gepaart mit exzellenten Gitarren- und Bass-Riffs und natürlich Jyrkis unverwechselbare Stimme. Und da die "13" ja durchaus auch eine Glückszahl sein kann, hoffe ich, dass die Herren einen guten Start bei der Veröffentlichung haben. Schaut euch gerne die verlinkten Videos an, es lohnt sich.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer