7 FOR 4 - Contact
Mehr über 7 For 4
- Genre:
- Prog Fusion Metal
- Label:
- Streetlife
- X-Dreams
- Tokamak
- La Provence
- E-Gyptian
- Highlands
- Rushian
- Rockalaxy
- Catking
- Subspace Distorsion
Dieses Album ist der Oberhammer!
Sind wir doch mal ehrlich, der ambitionierte Musikkonsument hat heutzutage doch alles schon mal in irgendeiner Weise, mehr oder weniger gut, gehört. Je länger man sich mit Musik beschäftigt, desto seltener werden die Momente der Aha-Erlebnisse. Findet der Einsteiger ins Musikhören anfangs fast jedes Album hammermäßig toll welches er hört, so wird es für den "fortgeschrittenen Hörer" immer schwieriger, noch Alben zu entdecken, die einem die Tränen in die Augen treiben.
"Contact" ist so ein Album, welches mich vom ersten Ton an fasziniert hat, und das nicht nur wegen der High-End Virtuosität der beteiligten Musiker, nein, was soll nach DREAM THEATHER / LIQUID TENSION EXPERIMENT, WATCHTOWER / SPASTIC INC. oder PLANET X noch kommen? Ganz klar: SEVEN FOR FOUR. Das Quartett um den Ausnahmegitarristen Wolfgang Zenk (Ex-SIEGES EVEN) hat, meiner bescheidenen Meinung nach, einen entscheidenden Vorteil gegenüber den genannten Größen. Sie haben es raus, Songs zu schreiben, die nicht nur Musikern gefallen, obwohl sie diese mit wahnwitzigen instrumentalen Kabinettstückchen in den Wahnsinn treiben könnten. Die Musik von SEVEN FOR Four bestizt dermassen viele geniale Melodien, Harmoniefolgen und Grooves, die einen von Anfang an in ihren Bann ziehen. Natürlich wird auch gefrickelt wie Sau, aber immer im Fluss der Komposition und niemals des reinen Selbstzweg willens.
"X-Dreams" beginnt sehr spacig mit einer Keyboardfläche worauf, fast zaghaft, erstmals das Thema von einem Fretless-Bass gespielt wird. Eine Gitarre mit Fusionsound übernimmt es dann, steigert sich in den High-Gain Metalbereich und fängt an, die Melodie des Themas zu umspielen um letztendlich nach einer furiosen Improvisation wieder zurück zum Ausgangspunkt zu kommen. Schon jetzt ist klar: Wolfgang Zenk ist Gott an der Gitarre, der Mann vereint die Stärken der größten Gitarrenhelden zu einem eigenen Stil. Er hat, wie David Gilmour (PINK FLOYD), die Gabe den richtigen Ton im richtigen Moment zu spielen, er spielt so furios und schnell wie Malmsteen, so lyrisch wie Pat Metheny, so verrückt wie Vai und so ausdrucksstark wie Uli Jon Roth. Zudem hat er einen absolut eigenen Ton und wartet mit einer Palette von Sounds auf die ihresgleichen suchen. Nicht weniger gut ist der Rest der Mannschaft, die, wie Wolfgang Zenk auch, allesamt als Musikdozenten oder als angesagte Studio- und Live-Musiker ihre Brötchen verdienen. Bassist Markus Grützner und Drummer Klaus Engel sind zudem noch mit den Münchener Proggies von SERUM unterwegs. Dass dieses Rhythmusgespann bestens eingespielt ist, wird im Laufe der Scheibe klar, denn heftigste Breaks und unmöglichste Metren werden mit einer Lockerheit gemeistert, die, angesichts des zu spielenden Materials, nicht alltäglich ist.
Es ist unnötig weitere Songs des Albums zu beschreiben oder zu analysieren, jeder Qualitätsbewusste Musikfan sollte sich sein eigenes Bild machen, ich finde jedoch, dass "Contact" dem Bild der perfekten CD, auch vom Sound her, für den Wolfgang Eller verantwortlich ist und der über alle Maßen zu überzeugen weiß, sehr, sehr nahe kommt.
Einen kleinen Schönheitsfehler aus meiner Sicht möchte ich jedoch noch anbringen, denn so genial der Song "Rushian" auch ist, der Mittelteil klingt schon etwas mehr als nur inspiriert von "Private Investigations".
Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, dass Greg Keller (Ex-SIEGES EVEN) der einzigen Vocalnummer, "Catking", seine fantastischen Stimmbänder leiht. Diese Zusammenarbeit bleibt hoffentlich auch auf weiteren Alben bestehen.
Wer meint das Ende der Fahnenstange wäre mit dem "Traumteather" oder "planetarischen Mondbabies" erreicht, der sollte sich mal SEVEN FOR FOURs "Contact" anhören.
Anspieltipps: X-Dreams, E-Gyptian, La Provence, Catking
- Redakteur:
- Georg Palm