OPPRESSION - State Of War
Mehr über Oppression
- Genre:
- Thrash
- State Of War
- Infected Youth
- Path To Consequence
- Forced Into Fire
Dieses schwedische Quintett ist trotz diverser Demo-Veröffentlichungen komplett an mir vorbeigegangen. Da ich annehme, dass es den meisten unter euch ähnlich ergangen sein wird, werde ich erst einmal ein paar triviale Fakten zum Monitor bringen. Klampfer Tor Nyrman und Basser Fredrik Petersson krakeelen noch bei den Heftig-Metallern AUTOPSY TORMENT, die durch einige Longplayer im Freundeskreis der düsteren Klänge eventuell bekannt sein könnten. Shouter Olof Wikstrand kennt der eine oder andere vielleicht noch von ENFORCER, die 2005 ein beachtliches Demo aufnahmen.
So viel zu den blanken Fakten, kommen wir zur subjektiven Einschätzung der Mucke auf "State Of War". Gleich die ersten Riffs verwirren meine Sinne mit herrlicher Bay-Area-Attitüde. Schön rau und oldschoolig eingetütet, wird hier Gehacktes produziert. Darüber jongliert besagter Olof Wikstrand authentische Gesangslinien, die erfrischend roh aus den Boxen krachen. Der junge Mann hat seine Lektion in Metal definitiv gelernt, denn er artikuliert sich einerseits verständlich, aber dennoch kraftvoll, rotzig und irgendwie fies. Wollte ich Parallelen ziehen, würde ich Don Doty (DARK ANGEL) und Mark Osequeda (DEATH ANGEL) anführen. Wobei Olof gerne mal coole Screams einbaut.
Die Musik selbst erinnert auch ein kleines bisschen an diese beiden Kapellen, noch viel mehr kommen mir bei der exzellenten Gitarrenarbeit aber VIO-LENCE in den Sinn, da hier immer wieder überraschende, aber niemals aufgesetzt klingende Breaks eingestreut werden. So werden die relativ langen Kompositionen niemals langweilig, sondern wachsen vielmehr bei intensivem Banger-Genuss immer mehr. Hierbei fällt vor allem die zweite Komposition 'Infected Youth' mit grandiosem Mittelteil auf. Wessen Kopf dabei noch stillsteht, der hat den Metal nicht verstanden.
Die Drums hämmern mächtig im Stechschritt voran und sorgen dafür, dass Papa Schlumpf nicht aus dem Rhythmus kommt. Dazu wummert der Tieftöner mit eigenständigen Linien dynamische Unterstützung auf den digitalen Tonträger. Kein stumpfes Geprügel, sondern abwechslungsreiches Gethrashe, das sowohl Freunde der alten Schule als auch Maniacs von modernen Bratwürsten gefallen müsste, solange sie nicht ausschließlich auf getriggerte Drumtracks, tiefer gestimmte Klampfen und Brüllwürfel am Mikro stehen.
Ich freue mich auf jeden Fall auf die livehaftigen Abstecher, die die Jungs in diesem Sommer vorhaben. Hingehen und vorher diese Granate ordern!
Anspieltipps: Na, das steht bei vier Killertunes wohl außer Frage.
- Redakteur:
- Holger Andrae