A.O.K. - 20 Liter Sacksuppe (DVD)
Mehr über A.O.K.
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Locomotive Music
- Release:
- 28.02.2005
- Schlüpfrige Live-Gigs
- Lustspendende Streiche
- Devote Privatvideos
- Tabuloser Butzemannslayer-Clip
- Dominates With Full Force 2004
- Teilrasiertes Interview
Okay, den Titel "Cover des Jahres" haben A.O.K. mit dieser DVD ebenso abgeräumt wie den "Namen des Jahres" - "20 Liter Sacksuppe", das ist nicht nur wider den guten Geschmack, sondern schon vor dem Reinschauen absoluter Kult.
Kult, das sind auch A.O.K., und das schon seit nunmehr 20 Jahren. Die Frankfurter Saubande hat dabei wahrscheinlich schon alles erlebt, was man sich unter dem klischeevollen Leben eines Rock'n'Rollers vorstellen kann. Das vermutet man zumindest, nachdem man das hier Gebotene näher unter die Lupe genommen hat. Im Grunde genommen ist "20 Liter Sacksuppe" von vorne bis hinten totaler Schwachsinn, den man wohl nur mögen kann, wenn man auf derben, niveaulosen und primitiven Humor abfährt, eben genau das, wofür A.O.K. seit jeher bekannt sind. Und von diesem Humor gibt es auf der DVD eine Menge, sowohl in den massenhaft angesammelten Liveclips im Kapitel "Schlüpfrige Live-Gigs" sowie bei den "Lustspendenden Streichen", einer Ansammlung von selber gedrehten Sketchen, die prinzipiell eigentlich gar nicht komisch sind, aber vielleicht gerade deswegen auch wieder die Lachmuskeln in Schwung bringen. So zeigen A.O.K. Geschichten von der Würstchen-Fahndung, interviewen den Regisseur des zweiten "Jurassic Park"-Teils mit dem Untertitel 'Die Dinos saugen', führen über einen Schrottplatz, auf dem man Schnäppchen in sechsstelliger Höhe machen kann und berichten exklusiv von der Hooligan-Olympiade. Sinnlos, überflüssig, pseudolustig, nennt es wie ihr wollt, ich habe mich jedenfalls gerade hier amüsiert - mehr jedenfalls als bei den Liveclips, bei denen es irgendwann nervt, wenn das Pizza-Lied zum hundersten Mal angestimmt wird.
Dass die Bildqualität gerade in diesem Abschnitten, die teilweise oder sogar zumeist noch aus den Achtzigern stammen, unter aller Sau ist, kann man gerade noch verschmerzen, leider ist aber auch der Ton ziemlich scheiße, weshalb man manche Witze gar nicht versteht. Gut, aber gelacht haben wir allemal.
Das restliche Material ist natürlich nicht minder jugendgefährdend. Da wäre zum einen der Clip zu 'Butzemannslayer', der natürlich auch ziemlich abgefahren ist, diverse "Devote Privatvideos", zu denen ich jetzt erst mal nichts sagen möchte (hüstel ...) und ein recht guter Mitschnitt vom With Full Force 2004, auf dem sich die Band neben genügend Klamauk auch mal musikalisch in Szene setzen kann.
Insgesamt gibt es also eine Menge Stoff, eine Band, die man in keinerlei Hinsicht ernst nehmen kann und sechs Kapitel, die versauter nicht sein könnten. Wenn ihr keinen Geschmack habt, dann schlagt zu, wenn ihr guten Geschmack habt ebenfalls, wenn ihr keinen Humor habt, bitte, bedient euch, aber wehe ihr lacht nur über Intellektuelles, wehe ... dann spart euer Geld lieber für eine neue Krawatte.
Auch wenn ich die Musik von A.O.K. durch die Bank abartig und mies finde: diese DVD rockt die Lachmuskeln!
- Redakteur:
- Björn Backes