ABENTEUER WILDNIS - Irgendwie glücklicher
Mehr über Abenteuer Wildnis
- Genre:
- Pop
- Label:
- Fizz/Radar Music
- Release:
- 26.05.2008
- Glaube mir
- Mischen
- Wenn ich es wüsste
- Keiner
- Wie ich finde
- Bis zuletzt
- Madeleine Minx
- Was kann ich nur machen
- 20 Meter Neuschnee
- Wo bin ich nur gewesen
- Denk' ich an dich
- Irgendwie glücklicher
- Dein Bild
- Wieder werde ich
- Weiter
Biografie, kurz umrissen: Das Trio um David Joepgen (Gesang/Gitarre), Torben Holzhausen (Gesang/Bass) und Philipp Grahm (Drums), 1999 entstanden, hat schon einige Demos hinter sich, die mit diversen Produzenten aufgenommen wurden, und sind jetzt mit ihrem Debütalbum "irgendwie glücklicher" – ah ja! Dazu post irgendein Fraggle mit Klampfe im Anschlag vor blauem Himmel. Ein Schelm, wer da Böses denkt! Dabei zitiert die Bande einen Pressetext von einer mysteriösen Andrea, die doch glatt meint: "Samstag Abend: In der Mensa spielen ein paar Bands, mir alle unbekannt. […] Der Einstieg ist laut und schnell". Natürlich bezogen auf ABENTEUER WILDNIS - verdammt gefährlich übrigens, sich nach einer Tierdokumentation mit Dieter Plage (yeah, der Name ist Programm …) aus den Siebzigern zu benennen.
Nichtsdestotrotz eine gewagte These der jungen Dame. Vielmehr sülzt uns der Frontmann David mit abgehalfterten Phrasen der Marke "Du bist immer alles was ich wollte, Wir mischen uns Sachen, werden zusammen weitermachen, wenn Du bei mir bist" ('Mischen') zu. Hierzu gibt's übrigens ein Video zu sehen - wow. Geht noch einer? "Wenn ich es wüsste, würd ich's nicht sagen, ich würd dich einfach auf Händen tragen" ('Wenn ich es wüsste'). Lächerlich-billige Reime inklusive - um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Tatsächlich durchstreifen solche miesen Ansagen das ganze Album. Und nein, das ist nicht romantisch! Irgendwann bricht sogar aus dem nervenstählerndstem POWERMETAL.de-Redakteur ein plötzliches "Halt die Fresse!" hervor. Nichts gegen Liebessongs oder positive Vibes - wer drauf steht, okay; aber doch bitte nicht so plakativ, klischeeüberladen und undurchdacht. Dabei kommt mir das Ganze vor, als ob man nicht unsere Redaktionsadresse erwischen wollte, sondern die des ZDF-Fernsehgartens. Bäh! Immerhin: Die Instrumentalabteilung und die lyrischen Ergüsse kommen wunderbar miteinander aus. Harmlose Clean-Gitarrenriffs gepaart mit Anfänger-Drumbeats. Hauptsache, den Takt halten und auf den Verzehrer geschissen! Das ist Rock 'n' Roll, Baby! Auch wenn ich mir jetzt viele Feinde machen werde, aber ABENTEUER WILDNIS erinnern mit ihrer Schlager-Attitüde oftmals an DIE ÄRZTE – und nein, die sind kein Punk. Immerhin steckt da ein wenig mehr textlicher Biss dahinter. Nach spätestens vier Songs hofft man nur noch, dass die 15 Lieder lange Platte endlich ihr Ende findet - wenn man dann noch nicht in Tiefschlaf gefallen ist. Abwechslung gibt's höchstens durch ab und zu eingesetzte Synthi-Spielereien. Ansonsten ähnelt jeder Song dem anderen, nichts bleibt wirklich hängen. Und wenn David in 'Keiner' dann noch "Will alleine sein" - für seine Verhältnisse - aus sich rausgeht, kann man nur noch ein großes "Jaaaaa, bitte!!" gen Anlage brüllen. Eine Scheibe, höchstens für 40-jährige Hausmütterchen in den Wechseljahren, die sich mit albernen Reimen zumüllen lassen wollen.
Anspieltipps: Bitte?!
- Redakteur:
- Daniel Schmidt