ABORTED - Retrogore
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2016
Mehr über Aborted
- Genre:
- Death Metal/Grindcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 22.04.2016
- Dellamorte Dellamore
- Retrogore
- Cadaverous Banquet
- Whoremageddon
- Termination Redux (Album Version)
- Bit By Bit
- Divine Impediment
- Coven Of Ignorance
- The Mephitic Conundrum
- Forged For Decrepitude
- From Beyond (The Grave)
- In Avernus
Brutaler Death Metal, kein Brutal Death!
Die Death-Metal-Veteranen ABORTED holen zum nächsten Streich aus. Und der hat es in sich. "Retrogore", Album Nummer neun in der 21-jährigen Bandhistorie, überzeugt mit modernem, aber nicht anbiederndem Todesstahl. Dabei bringt Sänger Sven de Caluwé den technisch anspruchsvollen Sound perfekt auf den Punkt: "Unser Sound ist wie ein Bulldozer, der eine Achterbahn herunterrast und dabei eine Milliarde Körper zerschmettert - ohne Reue, ohne Warnung." Oder eben: ABORTED tritt auf "Retrogore" ohne Umschweife in den Allerwertesten.
Während der Titel eine gewisse Rückgewandheit vermuten lässt, legt sich das Gefühl bereits nach dem Intro 'Dellamorte Dellamore'. Vom titelgebenden ersten regulären Song an ballern die Belgier alles in Grund und Boden. Neo-Genres wie Brutal Death oder dergleichen kommen in den Sinn. Doch das mittlerweile zum Quintett angewachsene Todeskommando setzt viel mehr auf Musikalität als ähnlich geartete Bands.
Und ABORTED legt Wert auf Variationen. Wie in 'Whoremageddon' zum Beispiel. Derbes, aber stets kontrolliertes Geballere trifft auf doomige, pumpende Riffs - ich wage es kaum, dafür Begriffe wie Breakdowns oder dergleichen zu verwenden. Denn, so kalt mich dieses Stilmittel bei all den Blabla-Core-Bands auch lässt, bei ABORTED sorgt es tatsächlich für ein zusätzliches Spannungselement.
Beachtlich auch die Vocals. Wenn auch de Caluwé mit seinem brutalen, vielschichtigen Organ allein bestehen kann, gibt es auf "Retrogore" ein paar Gastbeiträge zu hören. Und genau jene sorgen für das Salz in der Suppe. Egal, ob Jason Keyser von ORIGIN, David Davidson von REVOCATION, Julien Truchan von BENIGHTED oder Travis Ryan von CATTLE DECAPITATION: Die gedoppelten Vocals verstärken die kranke Stimmung auf "Retrogore" um ein Vielfaches.
In der Produktion gibt es aber noch Luft nach oben. Die Drums, vor allem die Kick, klingen zu sehr nach 08/15-Trigger-Sounds und stehen den fetten Gitarren etwas nach. Originalitätspreise wird es für ABORTED auch mit "Retrogore" keine geben. Aber Spaß macht das Album eine Menge. Für Fans der oben genannten Bands ist Reinhören Pflicht!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Haris Durakovic