ACT OF CREATION - Moments To Remain
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/24
Mehr über Act Of Creation
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 19.07.2024
- Awake (Bonus Track)
- Come With Me
- Unser Friendly Fire
- Egoist
- Moments To Remain
- Cry Of A Peace crow (Bonus Track)
- Dying Inside
- Confront The Truth
- Lost Little Soul
- Beyond Reality
- Agonizing Slumber
- Into Dreams (Bonus Track)
So soll Melodic Death Metal klingen!
"Moments To Remain" ist bereits das fünfte Studioalbum der hessischen Melodic-Death-Metal-Truppe ACT OF CREATION. Tatsächlich ist mir jedoch nur das bisher letzte Werk "The Uncertain Light" aus dem Jahr 2020 bekannt, konnte mich aber nicht vollständig überzeugen. Mal sehen, ob "Moments To Remain" da mehr Überzeugungsarbeit leistet.
Zunächst bin ich ein wenig irritiert. Der Opener 'Awake' ist direkt als "Bonustrack" gekennzeichnet und dann bei einem textlichen Konzept, das laut Promo-Schreiben vorliegen soll. Dabei ist in meinen Augen der Opener sehr wichtig, holt er die Hörer doch direkt in die Thematik. Da mich diese Frage nicht losgelassen habe, habe ich die Band kurzerhand in den sozialen Medien mit der entsprechenden Fragestellung kontaktiert. Die Antwort war durchaus nachvollziehbar, denn man musste wohl für die Vinyl-Version Songs streichen, um unter einer Zeitgrenze zu bleiben. Auf der CD-Version sind alle Songs enthalten. Bleibt für die Vinyl-Käufer zu hoffen, dass der Schallplatte entweder auch eine CD beiliegt oder zumindest ein Download-Code für die betroffenen Songs beigefügt wird, damit auch der Schallplattenhörer in den Genuss aller Songs kommt.
Denn 'Awake' ist nicht nur als Konzeptgrundlage wichtig, sondern ist auch ein toller Song, der zeigt, dass ACT OF CREATION keine ARCH ENEMY-Kopie ist, wie von einigen befürchtet. Schöne Melodien und der fiese Gesang von Sängerin Jessica, der mich stellenweise an Fernanda Lira von CRYPTA, ehemals NERVOSA, erinnert. Wobei mir beim Hören von "Moments To Remain" eine andere Band in den Kopf kommt, die ich schon lange nicht mehr gehört habe und die vermutlich auch nicht sonderlich vielen Leuten etwas sagen wird: DIARY ABOUT MY NIGHTMARES aus Braunschweig. Das wird mir erstmals in 'Come With Me' richtig bewusst. Denn sowohl klingt Jessica hier ähnlich fies wie damals Sängerin Antonie Mrusek, als auch die Instrumental-Fraktion von ACT OF CREATION hier ähnlich melodisch klingt mit dennoch viel Power. Überraschend in diesem Stück sind die gelegentlich eingesetzen cleanen Vocals, die dem Song aber gut zu Gesicht stehen und Jessica hat auch die dafür passende Stimme. Mit 'Under Friendly Fire' gelingt ACT OF CREATION dann noch ein aus dem Rest hervorstechender Hit. Starkes Teil. 'Egoist' weckt dann doch erstmals leichte Assoziationen mit ARCH ENEMY, jedoch nicht so offensichtlich, wie manch andere Bands. Auf jeden Fall ein sehr wuchtiger Song, der diese Wucht nicht mit Geschwindigkeit liefert, sondern mit Tiefgang.
Irgendwie ist es dann passend, dass der Titeltrack entsprechend dem Titel mit Meeresrauschen beginnt, denn das Meer und sein Rauschen lädt viele Menschen, mich eingeschlossen, zum Verweilen ein und liefert jedem bestimmte Erinnerungen von Zeiten am Meer. Es sind also Momente, die bleiben. Der Song selbst ist dann, glaube ich, der schnellste Song auf der Platte, kann dabei aber auch mit gut eingesetzten Tempowechseln punkten. Für mich das Highlight der Scheibe, an das die Truppe mit dem nachfolgenden 'Dying Inside' fast nochmal herankommt. In 'Lost Little Soul' zeigt Jessica dann abermals ihre klaren Gesangskünste, ehe sich erneut ein toller Song entwickelt, der durch gekonntes Songwriting sehr abwechslungsreich ist, ohne dabei zusammengewürfelt zu wirken. Mit 'Agonizing Slumber' beschließt die Band das Album mit dem längsten Song der Scheibe, denn dieser ist knapp sechseinhalb Minuten lang und sorgt erneut für Abwechslung und keine aufkommende Langeweile.
ACT OF CREATION hat im Vergleich zu "The Uncertain Light" eine ordentliche Schippe draufgelegt und überzeugt auf ganzer Linie. "Moments To Remain" macht dem Titel alle Ehren und bleibt mit vielen Passagen in Erinnerung und sorgt für einige Ohrwürmer. Und genau so soll es sein.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mario Dahl